Management - von den Besten lernen

obschon ihre Tragweite oft wesentlich weitreichender ist.
    Anwendungsbezogen stellt sich für jede Organisation die Frage, welche Chancen sich durch die Nutzung der neuen Technologien bieten. Im Allgemeinen braucht man heute selbstverständlich niemanden mehr auf die Bedeutung der elektronischen Medien hinzuweisen, im Konkreten allerdings liegen viele Organisationen bei der Nutzung neuer Technologien und auch beim Internetauftritt weit hinter der Zeit zurück. Die Chancen, die hier ungenutzt bleiben, sind riesig, gleichzeitig begibt sich die Organisation in ein völlig unnötiges Risiko, da sie der Konkurrenz dadurch eine empfindliche Flanke öffnet.
    Das ist keineswegs nur auf die Wirtschaft begrenzt. Der Unterschied zwischen McCain und Obama bei der Nutzung des Internets hätte im US-Präsidentschaftswahlkampf 2008 wohl kaum größer sein können. Das Gleiche gilt aber auch für Non-Profit-Organisationen, Universitäten, Kultureinrichtungen und Krankenhäuser. Die Unternehmensleitung hat es selbst in der Hand, wie sie die Chancen neuer Technologien erkennen und nutzen möchte, und es ist verblüffend, welche riesigen Unterschiede sich zwischen direkten Wettbewerbern im Markt bezogen allein auf das Medium Internet auftun. Bill Gates vertrat bereits im September 2000 eine Ansicht, die auch heute noch ein berechtigter Denkanstoß für die Praxis ist: „ Im Internet geht es keineswegs nur um neue Start-up-Unternehmen. (…) Im Internet geht es vielmehr um bestehende Unternehmen und darum, wie sie ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und Kundenbeziehungen mit den digitalen Ansätzen besser nutzen. Das ist die nachhaltigste Sache an dieser Revolution. “ 72
    Larry Page und Sergey Brin ist es gelungen, neue Technologien zu erkennen und so zu nutzen, dass sie dadurch herausragende technologische Innovationen vollbrachten. Aber schon auf viel bescheidenerem Niveau kann in jeder Organisation gefragt werden, welche Chancen mit den aktuellen technologischen Möglichkeiten verbunden sind und wie man diese zum eigenen Vorteil nutzt. Berücksichtigt man die Tatsache, dass die industrielle Revolution überhaupt erst der Auslöser für eine lange Kette zahlreicher und weitreichender Innovationen war, kann man guten Gewissens behaupten, dass die größten Auswirkungen der aktuell sich ereignenden Revolution noch vor uns liegen.
    Bei allem Lob für die Leistungen von Google darf man jedoch nicht übersehen, dass die Macht des Unternehmens sowie Projekte, bei denen Neuland betreten wird, auch sehr kritisch gesehen werden. „ Don’t be evil “ (Tue nichts Böses) heißt es zwar in der Unternehmensrichtlinie des Google Code of Conduct 73 , und dem Unternehmen ist genauso wie allen Nutzern kaum etwas mehr zu wünschen, als dass dies gelinge. Die Probleme beginnen aber schon bei den Fragen: „ Who defines the answer? “ und „ What is evil? “
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    Aufgaben und Denkanstöße:
Wo sehen Sie in Ihrer Organisation Chancen, neue Technologien wirksamer zu nutzen? Wer könnte die Themen vorantreiben?
In welchen Bereichen können Sie für sich persönlich größeren Nutzen aus neuen Technologien ziehen?
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    R ay Kroc (1902–1984) kann mit Fug und Recht von sich behaupten, die Essgewohnheiten auf der ganzen Welt verändert zu haben. Er verdiente sein Geld viele Jahre erfolgreich als Verkäufer von Pappbechern und später von Milchmixgeräten. Als er selbst schon über 50 war, entschloss er sich für einen mutigen Karrierewechsel: Auf einer Verkaufsreise im Jahre 1954 betrat er in San Bernadino in Kalifornien einen Hamburger-Schnellimbiss, den die Brüder McDonald führten. Ray Kroc war überrascht, wie viele Mixer die Brüder Richard und Maurice McDonald für ihr Restaurant bestellten. Noch mehr überrascht war er allerdings, als er sah, dass diese Geräte in acht Mixerbatterien zu je fünf Mixern aufgebaut waren und so 40 Milchmixgetränke gleichzeitig herstellen konnten. Damit aber nicht genug, die ganze Gaststätte war so organisiert, dass sie ihn an Henry FordsFließbandproduktion erinnerte. Alles war höchst effizient organisiert, sodass es nur etwa 60 Sekunden dauerte, bis die Kunden bedient wurden. Das Überzeugendste dürfte aber wohl gewesen sein, dass vieleKunden da waren!
    Ray Kroc leistete hier etwas Bemerkenswertes: Er erkannte die Zukunft, die bereits geschehen ist . Kroc brachte die Brüder McDonald dazu, ihm die Lizenz dafür zu verkaufen, dass er ihren Namen für eine Kette von Fast-Food-Restaurants auf Franchisebasis