Management - von den Besten lernen
man schwitzt, desto glücklicher wird man .“ 74 So überraschte es vielleicht auch wenig, dass er bis zu seinem Tode im Alter von 82 Jahren für McDonald’s arbeitete; selbst als er in den letzten Jahren seines Lebens an den Rollstuhl gebunden war, kam er fast täglich in sein Büro in San Diego und ging seiner Leidenschaft nach.
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Aufgaben und Denkanstöße:
In welchen gegenwärtigen Trends, Ereignissen oder Brüchen (mit bisherigem Verhalten oder Mustern) in Ihrer Branche und in der Gesellschaft können Sie die Zukunft erkennen, die bereits geschehen ist? Was werden Sie diesbezüglich konkret tun?
Suchen Sie nach der Zukunft, die bereits geschehen ist.
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TEIL III
Management von Personen
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M ichelangelo Buonarroti (1475–1564) ist der Welt als der größte Bildhauer und einer der größten Maler der Geschichte im Gedächtnis geblieben. Seine Leidenschaft galt aber immer dem Bildhauen und so nannte er sich stets scultore , empfand aber selbst diese allgemeine Berufsbezeichnung später, als er ein tieferes Gefühl für seine künstlerische Bestimmung entwickelt hatte, als suspekt. Zum Stein als Material hatte er eine ganz besondere Beziehung. So schrieb er in einem Antwortgedicht an Giovanni Strozzi, der sich zuvor von einer Skulptur Michelangelos zu einem Gedicht hatte inspirieren lassen: „ Schlaf ist mir lieb, doch über alles preise ich, Stein zu sein. “ 75
Was nun seine Malerei anbelangt, so mag diese zwar wahrhaft vollkommen sein, gegen das Malerhandwerk hatte sich Michelangelo jedoch zeit seines Lebens gewehrt, das seiner Ansicht nach „etwas für Weiber“ wäre. In Briefen und Gedichten betonte er immer wieder: „ Ich bin kein Maler .“ 76 Hätte Papst Julius II.ihn nicht zur Malerei gezwungen, wäre er bei der Bildhauerei geblieben. Den am 10. Mai 1508 begonnenen Auftrag zur Bemalung der Decke in der Sixtinischen Kapelle empfand er als Zwang und Zumutung und unter seiner Würde und Begabung. Schlimmer noch, er fühlte sich kaltgestellt, weil es ihm gleichsam als Sieg seiner Gegner erschien, dass Bramante die Basilika St. Peter abreißen durfte und den neuen Dom für den Papst bauen sollte, der dürftige Malauftrag an Michelangelo zur Decke der Sixtina lautete hingegen: „ Zwölf Apostel mit einem Ornamentbaldachin .“ 77
Falls es ein „Geheimnis“ zur Wirksamkeit gibt, so ist es Konzentration. Dieses Geheimnis war Michelangelo nur zu bekannt. Er wusste, dass er all die Skulpturen, die er noch erschaffen wollte und die vor seinem geistigen Auge schon Realität waren, nur dann würde verwirklichen können, wenn er sich kompromisslos auf die Bilderhauerei konzentrieren würde. Er wusste um seine einzigartige Stärke . So wundervoll die Werke, die er als Maler schuf, auch waren, niemand sonst konnte einen David in dieser Meisterhaftigkeit aus dem Stein schlagen, genauso wenig wie einen trunkenen Bacchus , einen Moses oder eine Pietà . Dass es Michelangelo trotzdem gelang, auch noch über die Malerei und Bildhauerei hinaus Großes zu leisten und unter anderem die Bauleitung der Peterskirche zu übernehmen, deren Kuppel er zudem noch entwarf, trug ihm schon zu Lebzeiten den Ruf eines Genies ein. Und so trug es ihm im Volk auch ehrfürchtig einen Beinamen ein: Il Divino , der Göttliche.
Auch Menschen oder Organisationen, die Nennenswertes leisten wollen, müssen sich konzentrieren. Im Folgenden wollen wir diesen Leitsatz zuerst auf Führungskräfte anwenden, dann auf Organisationen:
1. Führungskräfte
Führungskräfte haben immer erheblich mehr wichtige Dinge zu tun, als sie Zeit zur Verfügung haben. Je kompetenter die Führungskraft ist, desto mehr Dinge könnten theoretisch noch zusätzlich von ihr erledigt werden. Über einen Großteil der Zeit kann eine Führungskraft selbst bei bestem Zeitmanagement ohnehin nicht selbst verfügen. Vielmehr wird die verfügbare Zeit zu einem erheblichen Teil fremdbestimmt, durch Kunden, den eigenen Chef, Kollegen, Mitarbeiter, das Sekretariat und durch unternehmensbezogene Verpflichtungen. Menschen, die Großes geleistet haben, nutzen diesbezüglich ein paar wertvolle „Geheimnisse“. Erstens , sie konzentrieren sich immer nur auf eine Sache, weswegen sie wesentlich weniger Zeit benötigen als bei der gleichzeitigen Arbeit an mehreren Aufgaben. Zweitens , sie erledigen das Wichtigste immer zuerst . Zweitrangige Dinge erledigen sie dann nach Möglichkeit nicht als Zweites, sondern am besten gar nicht. Drittens , sie nutzen möglichst
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