Management - von den Besten lernen
in The Effective Executive , wobei sich der Gedanke bereits 1954 in The Practice of Management in seinen Überlegungen zu den Themen Organisation und Zusammenarbeit fand. Dennoch wird diese Tatsache viel zu wenig gelehrt, gerade auch von Chefs nicht, die im Grunde das höchste Interesse daran haben müssten, wie wir noch sehen werden.
Aber nicht nur den Chef, auch Kollegen muss man führen, was oft nicht gesehen wird und was weit schwieriger ist, als Mitarbeiter zu führen, denen gegenüber man ja letztlich immer noch weisungsbefugt ist. Da Mitarbeitern dies bewusst ist, lassen sie es gar nicht dazu kommen, dass ihr Vorgesetzter ihnen eine Weisung erteilen müsste. Kommt es häufiger vor, dass der Chef mit Weisungen führt, liegt ohnehin ein grundsätzlicheres Problem auf einer der beiden Seiten vor. Um wirksame Zusammenarbeit in der Praxis umzusetzen, seien Ihnen die folgenden vier Punkte empfohlen:
1. Listen der Abhängigkeiten erstellen
Für die Wissensgesellschaft charakteristisch ist, dass die meisten Menschen in einer Organisation heute sogar mehrere Chefs haben; sie haben ihren direkten Vorgesetzten, in Projekten beispielsweise aber auch den Projektleiter, der ihnen in dieser Funktion vorgesetzt ist. Diese Personen sind bei ihrer eigenen Arbeit von Ihren Ergebnissen abhängig. Aber auch Sie werden Ihrerseits von anderen abhängig sein. Es ist sehr empfehlenswert, sich als ersten Schritt zwei Abhängigkeitslisten anzulegen. Die erste trägt die Überschrift „ Personen, von denen ich abhängig bin (in Bezug auf meine Ergebnisse) “, die zweite „ Personen, die von mir abhängig sind (in Bezug auf ihre Ergebnisse) “.
Solche Listen sollten nicht auf die Abhängigkeiten innerhalb der eigenen Organisation begrenzt bleiben. Viele Partnerschaften im Geschäftsleben scheitern, weil Abhängigkeiten außerhalb der eigenen Organisation zu wenig berücksichtigt und ernst genommen werden. Achten Sie also gezielt auf Kunden, Joint Ventures, strategische Partnerschaften und Ähnliches, wo unter Umständen wechselseitige Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Ihnen und anderen bestehen. Ihre Abhängigkeiten enden definitiv nicht an der Unternehmensgrenze. Viele wissen das zwar, handeln aber nicht dementsprechend, worin für Sie eine leicht zu nutzende Chance liegt, sich einen Vorteil zu verschaffen. Die Fragen, die Sie dann mit den Personen auf Ihren Listen besprechen sollten, lauten:
„ Was kann ich tun und was benötigen Sie, damit Sie Ihre Arbeit wirksam erledigen können? “
„ Was tue ich oder was tun wir in unserer Abteilung, das es Ihnen schwer macht, zu Ihren Ergebnissen zu kommen? “
Lassen Sie Ihren Gesprächspartner auch wissen, was Sie Ihrerseits für Ihre Ergebnisse von ihm benötigen, meistens wird er diese Frage ohnehin selbst stellen. Aktualisieren Sie diese Abhängigkeitslisten mindestens einmal im Jahr sowie bei jedem Stellenwechsel, bei Stellenveränderungen und neuen Schlüsselaufträgen.
2. Den Chef wirksam machen
Der wichtigste Grundsatz für eine gute Zusammenarbeit mit Ihrem Chef lautet: Machen Sie Ihren Chef wirksam . Achten Sie auf die Arbeitsmethodik Ihres Chefs und richten Sie sich danach. Es wird Ihnen nicht gelingen, Ihren Chef zu ändern. Wenn Sie sich bei dem einen oder anderen Punkt nicht ganz sicher sind, machen Sie etwas ganz Einfaches: Fragen Sie! Fragen Sie Ihren Chef, wie er die Dinge haben will. Unter Umständen steht Ihnen eine nicht ganz angenehme Phase der Eingewöhnung bevor, aber nur so werden Sie wirksam.
Eingangs hatten wir festgehalten, dass es sowohl von Obama als auch von Biden klug war, die Zusammenarbeit als Präsident und Vizepräsident einzugehen. Noch bevor Biden ernannt wurde, äußerte er sich kritisch gegenüber Obamas mangelnder außenpolitischer Erfahrung. In einem Interview sagte Biden, dass Obama John McCain auf allen Gebieten überlegen sei, „ mit einer Ausnahme: die politische Erfahrung. Da meinen die Leute, dass man mehr davon haben sollte .“ 111 Genau diese langjährige Erfahrung besonders auch in der Außenpolitik ist wiederum Joe Bidens große Stärke. Damit Obama als Präsident wirksam werden kann, braucht er genau solche Partner, die ihm helfen, seine Stärken zu nutzen, und ihre Stärken dann dort einbringen, wo sie bei ihm noch nicht so gut ausgeprägt sind. Das „Geheimnis“ guter Führungskräfte ist, dass sie ihren Chef wirksam machen. Das Geheimnis gilt aber auch für Kollegen, Mitarbeiter und sonstige Personen auf Ihrer
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