Management - von den Besten lernen
einmal auf den Prüfstand, um sicherzustellen, dass der Auftrag tatsächlich auch mit fortgeschrittener Detailkenntnis richtig formuliert und verstanden wurde.
6. Schritt: Umsetzung des Assignments steuern und kontrollieren
Umsetzungsstarke Führungskräfte legen größten Wert auf ein systematisches Follow-up. Spätestens alle zwei Monate sollten Sie die Fortschritte vor Ort selbst in Augenschein nehmen und den Stand der Umsetzung mit dem betreffenden Mitarbeiter diskutieren. Stellen Sie dabei unbedingt fest, ob am Assignment und somit an der Priorität gearbeitet wird, oder ob das Tagesgeschäft wieder überhandgenommen hat. Vertrauen Sie hierbei nicht allein auf die standardmäßigen Berichte, gehen Sie hin und schauen Sie es sich persönlich an .
7. Schritt: Die volle Verantwortung für Fehlentscheidungen übernehmen
Marshall gehörte zu jenen Generälen, die vehement die Auffassung vertraten, dass ein Soldat das Recht auf ein kompetentes Kommando habe . Er traf deshalb alle Personalentscheidungen mit größtem Bedacht. Bei Fehlentscheidungen übernahm er immer die volle Verantwortung. Er selbst kümmerte sich dann darum, dass der Soldat seiner bisherigen Position enthoben wurde, und überließ diese Arbeit nicht anderen. Das bedeutete aber nicht, dass dieser Soldat die Organisation aufgrund der schlechten Leistungen verlassen musste, da er als Vorgesetzter ja selbst den Fehler begangen hatte, ihn in eine Position zu bringen, die nicht zu seinen Stärken passte. Dass er seine Fehler rasch und konsequent korrigierte, verschaffte ihm viel Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
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Aufgaben und Denkanstöße:
Stellen Sie sicher, dass Sie Klarheit über das Assignment haben, bevor Sie über eine Stellenbesetzung diskutieren.
Stellen Sie sicher, dass die Person mit ihren nachweislich vorhandenen Stärken zum Assignment passt.
Wie werden die genannten sieben Schritte in Ihrer Organisation umgesetzt? Wo haben Sie Verbesserungspotenzial, was müssen Sie konkret tun?
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S elbst der zweitmächtigste Mann der Welt hat immer noch einen Chef. Bis auf eine kleine Minderheit hat in einer Gesellschaft jeder einen Vorgesetzten. Personen,die keinen Chef haben, bilden eine vergleichsweise kleine Schicht, beispielsweise ein selbständiger Anwalt, Arzt oder Consultant, selbständige Handwerker, der geschäftsführende Eigner eines Unternehmens oder ein Professor an der Universität. Im Verhältnis zur abhängig beschäftigten Bevölkerung ist das ein geringer Teil. Joe Biden (*1942), Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika, wird Ihnen in diesem Kapitel einige wesentliche Dinge zeigen, auf die man achten sollte, wenn man mit seinem Chef wirksam zusammenarbeiten will.
Biden hat eine lange politische Karriere hinter sich. Im Jahr 1973 zog er als einer der jüngsten Senatoren der Geschichte in den US-Kongress ein, heute ist er einer der erfahrensten amerikanischen Politiker. Diese umfassende politische Erfahrung war sicherlich einer der maßgeblichen Gründe, warum Barack Obama ihn zum Vizepräsidenten ernannte. Als solcher hat er gemäß der Verfassung den Vorsitz im Senat, der zweiten Kammer des Parlaments. Sollte der Präsident ausfallen, rückt der Vizepräsident an dessen Stelle. Dies geschah beispielsweise im Jahr 1945, als Harry Truman den Platz des verstorbenen Franklin D. Roosevelt einnahm. Truman besaß quasi keinerlei außenpolitische Erfahrung, da ihn Roosevelt kaum in diese Thematik involviert hatte. Umso beeindruckender ist die Leistung von Truman, der dieses Amt in der schwierigen Schlussphase des Zweiten Weltkriegs übernommen hatte und auch in den Jahren danach in jeder Hinsicht kompetent weiterführte. Ein weiteres Mal rückte ein Vizepräsident in das höchste Amt nach, als Lyndon B. Johnson die Aufgaben des am 22. November 1963 ermordeten John F. Kennedy übertragen wurden. Bei Joe Biden besteht kein Zweifel daran, dass er das Amt des Präsidenten kompetent übernehmen könnte. Vom Präsidenten hängt es in der Regel ab, wie viel politischen Spielraum er seinem Stellvertreter lässt.
Was kann Joe Biden nun tun, wenn er an wirksamer Zusammenarbeit mit Kollegen und Mitarbeitern interessiert ist? Und was kann er tun, um seinen Chef Barack Obama zu führen? Entgegen der landläufigen Annahme, es seien nur die Chefs für die Führung ihrer Mitarbeiter verantwortlich, muss nämlich auch ein Chef geführt werden . Neu ist das zwar keineswegs, Peter F. Drucker schrieb hierüber bereits ausführlich 1967
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