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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Sullivan.
    Das Schöne daran, in einem Wohnwagen zu wohnen, war seine überschaubare Größe. Denn da der Trailer nicht länger war als zwei hintereinander geparkte Pick-ups, brauchte man für den Hausputz nicht lange. Der Vorbesitzer hatte die Nasszelle frisch renoviert, bevor Paige das Heim auf Rädern erstanden hatte. Sie hatte dann den Fußboden erneuert, das alte Linoleum ersetzt und Teppich gelegt. Sie liebte es, barfuß zu laufen, aber nicht auf einer Auslegeware, die älter war als sie selbst.
    Die Kochnische und der Schlafraum waren die nächsten Räumlichkeiten, die einer Erneuerung bedurften, und Paige versuchte, jeden Monat ein wenig Geld zurückzulegen, um die fälligen Ausbesserungen nach und nach vorzunehmen. Gerade eben hatte sie die alte, dunkel furnierte Schranktür im Schlafzimmer gegen eine zweiflügelige Lamellenfalttür ausgetauscht, die den ganzen Raum gleich viel heller und freundlicher erscheinen ließ.
    Paige öffnete und schloss die Tür ein paarmal und freute sich, wie leicht sie in der Führung lief. Dann stellte sie den Staubsauger an und beseitigte den Dreck, den die Montage gemacht hatte. Die alte Tür lehnte bereits draußen am Sockel des Wohnwagens. Jetzt musste sie nur noch daran denken, Carl zu überreden, die Tür nach seiner nächsten Schicht auf die Ladefläche seines Pick-ups zu werfen und das Teil für sie zu entsorgen.
    Während sie dem beruhigenden Summen ihres Staubsaugers lauschte, ließ sie die Gedanken schweifen, und es war wenig verwunderlich, dass sie ausgerechnet bei Mitch Kowalski landeten. Seitdem er sich tags zuvor neben sie auf die Parkbank gesetzt hatte, dachte sie fast ununterbrochen an ihn. Vor allem bewegte sie die Frage, ob er es einfach aus Freundlichkeit getan hatte oder ob vielleicht doch ein Interesse an ihr dahintersteckte. Und auch wenn sie sich gegen den Gedanken wehrte, stellte sie sich immer wieder vor, wie es gewesen wäre, wenn er den Arm um sie gelegt und sie mitten im Park vor aller Augen geküsst hätte. Definitiv hätte das der Stadt wieder Gesprächsstoff geliefert. Mitchs diverse Abenteuer waren ohnehin in aller Munde. Paige hingegen hatte abgesehen von ihrer Übernahme des Diners noch nichts getan, was sie in die Klatschspalten der Stadt gebracht hätte.
    Nach dem, was sie über ihn aufgeschnappt hatte, besaß Mitch eine Wohnung in New York, in der er sich allerdings selten aufhielt, da er seinen Aufträgen von Job zu Job hinterherreiste und entweder im Hotel lebte oder sich, wenn es sich um ein längerfristiges Projekt handelte, für ein paar Monate in ein möbliertes Appartement einmietete.
    Das war auch eine mögliche Erklärung dafür, dass er festen Bindungen aus dem Weg ging. Er war nie lange genug an einem Ort, als dass sich etwas Ernstes entwickeln konnte. Ein Nomadenleben, das dem ihrer Mutter ähnelte, mit dem entscheidenden Unterschied, dass es für Donna Sullivan immer die vermeintlich große Liebe war, der sie hinterherrannte. Paige fragte sich, wie sich das wohl bei Mitch verhielt. War seine Arbeit der Vorwand für ihn, um vor der Liebe davonzulaufen?

    Paige schüttelte den Kopf, als sie den Stecker herauszog und die Schnur um den Staubsauger wickelte. Das war lächerlich. Wahrscheinlich tat er nur, was sein Job von ihm forderte. Punkt, fertig. Außerdem hatte sie Wichtigeres zu tun, als sich um Mitch Kowalskis Befindlichkeiten zu kümmern.
    Ihr Handy klingelte, und Paige verdrehte die Augen, als sie auf dem Display den Namen des Anrufers sah.
    „Hi, Mom.“
    „Hi, Honey. Wie geht es dir?“
    „Gut. Und dir?“ Na, wie wohl …
    „Es ging mir schon besser.“
    Wie nicht anders zu erwarten, stimmte ihre Mutter ein langes Klagelied über ihre wachsenden Zweifel bezüglich ihrer aktuellen Beziehung an. Corey hieß der Mann und war fünf Jahre jünger als Donna, was sie anfangs elektrisiert hatte, sie nun jedoch zunehmend verunsicherte. „Und ich sage dir, er hätte den Jahrestag unseres Kennenlernens glatt vergessen, wenn ich ihn nicht bei Facebook gepostet hätte.“
    Paige schaltete die Freisprechfunktion ihres Telefons ein und breitete einige Papiere vor sich auf dem Tisch aus, die sie bearbeiten musste, wobei sie sorgsam darauf achtete, kein Geräusch zu machen, außer ab und zu einen teilnahmsvollen Laut von sich zu geben, wo er sich gerade in Donnas Lamento einfügte. Aus dem Papierstapel vor sich zog Paige ein Blatt heraus, auf dem die Nachfrage nach Gavins verschiedenen „Specials“ protokolliert war, und sah sich

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