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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Auswahl.«
    »Vierundachtzigtausend? Haha, echt witzig.« Ich lache ihn an, aber er denkt gar nicht daran, mein Lachen zu erwidern.
    »Das ist nicht witzig, Molly, und du musst endlich aufhören, die Weisheiten unserer Vorväter ins Lächerliche zu ziehen, sonst wirst du nie die höheren Stufen der Entspannung kennenlernen.«
    Ich werfe ihm einen irritierten Blick zu. Meint er das ernst? Es gibt wirklich vierundachtzigtausend verschiedene Yogastellungen? Die spinnen doch, diese Inder. Für einen winzigen Moment bin ich versucht, Samir zu bitten, mir die alle vorzumachen, aber da ich mittlerweile weiß, wie empfindlich er bei diesem Thema ist, verzichte ich lieber darauf.
    »Aber Samir, ich betrachte das doch nicht als Spaß, wie kommst du überhaupt auf so was?« Ich werfe ihm einen vorwurfsvollen Blick zu, den er mir aber nicht ganz abzunehmen scheint. »Es liegt wirklich nur an diesem Sitz – dabei tut mir das Kreuz weh, und deswegen kann ich mich nicht entspannen. Können wir es nicht mit dieser anderen Stellung versuchen, dieser Shava dings ?«
    »Du meinst Shavasana?«, fragt er mit gerunzelter Stirn. Und als ich nicke: »Also gut, leg dich hin … Beine hüftbreit auseinander, die Füße locker zur Seite fallen lassen, die Arme weg vom Körper und die Handinnenflächen zeigen nach oben …«
    Ich befolge brav seine Anweisungen und lege mich hin, dann zupfe ich meinen Rock gerade und breite entspannt meine Arme aus.
    Na also, das ist doch gleich etwas anderes … wobei natürlich eine Federkernmatratze besser wäre als diese steife Bambusmatte.
    »Gut, Molly, und jetzt konzentriere dich wieder auf deinen Atem … atme ganz tief ein … und wieder aus … tief ein …«
    Ich atme möglichst tief und spüre sofort die tiefe Entspannung, die sich in mir breitmacht. Hervorragend, ganz hervorragend. Genau so stelle ich mir eine gelungene Antistresssitzung vor.
    Investitionen zurückfahren und bei den laufenden Ausgaben achtgeben, das war Franks Empfehlung. Mit anderen Worten: Wir müssen sparen. Darauf läuft es in Wahrheit doch hinaus, nicht wahr?
    Aber gut, das kriege ich hin. Vorerst sind ohnehin keine größeren Investitionen geplant, und nachdem die Umsätze immer noch steigen, müsste sich unser Ergebnis in absehbarer Zeit eigentlich ganz automatisch wieder ins Plus drehen.
    Schön. Dann passt ja alles.
    Aber ich kann mir das noch so oft vorreden, wirklich beruhigen tut es mich nicht.
    Fünfhunderttausend .
    Ich habe fünfhunderttausend Euro verloren. Dieser Stachel sitzt tief und schmerzhaft, und irgendetwas in mir drinnen sagt mir, dass ich ihn erst wieder loswerde, wenn der Kurs sich erholt hat und auf meinem Konto wieder die volle Summe zu Buche steht …
    »Molly!«
    Ich öffne die Augen und sehe Samirs Gesicht direkt über meinem. Er hat schon wieder diese strenge Falte zwischen seinen Augen, die ehrlich gesagt so gar nicht zur Aura eines Entspannungsgurus passt.
    »Ja, Samir?«, frage ich arglos.
    »Du hast mir schon wieder nicht zugehört«, beschwert er sich.
    »Doch, habe ich«, behaupte ich schnell.
    »Und was habe ich gerade gesagt?«
    Menno. Was soll das denn werden? Heiteres Yogaraten oder was?
    »Du hast gesagt, dass ich tief atmen soll …«, beginne ich.
    »Das ist schon eine Ewigkeit her«, meint er düster.
    Ups. War da noch etwas inzwischen? Ehrlich, so eine Entspannungssitzung kann manchmal ganz schönen Stress bedeuten.
    »Weiß ich doch, Samir«, beeile ich mich zu sagen. »Es ist nur …« Ich suche schnell nach einer Ausrede.
    »Was ist es denn diesmal? Wieder nicht bequem genug?«, fragt er schmallippig.
    »Nein, das ist es nicht …« Was kann bequemer sein, als auf dem Rücken zu liegen? Okay, eine bequemere Matratze wäre nicht schlecht, aber die Ausrede nimmt er mir sicher nicht ab. »Es liegt an … den Räucherstäbchen.«
    »An den Räucherstäbchen?«, wiederholt er verständnislos.
    »Ja, die sind …« Sie qualmen fürchterlich und stinken wie die Pest, liegt es mir auf der Zunge, aber dann fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass Samir eine besondere Sorte verwendet, die er sich von seinem Onkel aus Indien schicken lässt. Ah, ich hab’s. Wir müssen doch sparen, nicht wahr? »Es sind zu viele«, erkläre ich mit entschlossener Stimme.
    »Wie bitte?«
    »Ja«, nicke ich. »Du musst nämlich wissen, ich hatte vorige Woche eine Sitzung mit unserem Finanzexperten, Dr. Lessing, und wir haben uns darauf geeinigt, im Rahmen einer dringend notwendigen

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