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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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Schreibtisch.
    Die Aktenmappe, die an der Tischkante gelegen hatte, fiel zu Boden. Alex streckte automatisch die Hände aus, um sie aufzufangen, doch zu spät. Sie bückte sich, um die verstreuten Blätter aufzusammeln.
    »Aber, Chef, jetzt beruhig dich wieder«, sagte Gudrun. »Unser Beau wollte dich nur mal wieder ein bisschen hochnehmen. Und das ist ihm ja auch hervorragend gelungen.«

14 Seit Tagen hatte sich Windisch nicht mehr in der Abteilung gezeigt. Die gedrückte Stimmung entspannte sich allmählich wieder. Elfie war froh, dass sie noch keinen Eintrag in ihr Notizbuch gemacht hatte. Nicht auszudenken, wenn sie ohne guten Grund mit einem neuen Projekt begonnen hätte. Ludwig gegenüber würde sie das lieber nicht erwähnen.
    Auf ihrem Weg in die Teeküche hörte Elfie ein klirrendes Geräusch hinter sich. Als sie sich umdrehte, bog gerade der Hausmeister um die Ecke. Er trug um die Hüften einen üppig bestückten Werkzeuggürtel, der bei jedem Schritt schepperte.
    Elfie blieb stehen. »Einen wunderschönen guten Morgen. Ich wollte gerade Kaffee machen. Möchten Sie auch eine Tasse?«
    »Das wäre nett.« Will Heldt schien sich wirklich zu freuen. Wahrscheinlich bot ihm das sonst niemand an.
    Elfie ging voraus in die Teeküche. »Sie haben ja schwer zu tragen.« Sie deutete auf den Werkzeuggürtel.
    »Ach was. Ein richtiger Mann kann das. Außerdem schnalle ich mir den Gürtel gern um. Erinnert mich immer an Gary Cooper.«
    Der Hausmeister baute sich breitbeinig vor Elfie auf und steckte seine Daumen in den Gürtel. »Wie der in Zwölf Uhrmittags als Marshal ganz allein in dieser verlassenen Stadt dasteht und auf die Bösen wartet – absolut cool. Und dann zieht er seine Revolver. Genau so.«
    Heldt griff in seinen Gürtel, riss einen Hammer und einen Schraubenschlüssel heraus und zielte damit auf Elfie.
    »Sie wollen mich doch wohl nicht erschießen?« Elfie hob lachend die Hände.
    »Nein. Sie gehören ja zu den Guten. Sie wären dann Grace Kelly, die die Frau des Marshals spielt – der übrigens Will Kane heißt.« Stolz warf sich Heldt in die Brust.
    »Also noch ein Namensvetter von Ihnen.« Elfie zwinkerte dem Hausmeister zu. »Jetzt ist der Kaffee fertig. Nehmen wir doch einen Moment Platz.«
    Nach dem ersten Schluck Kaffee setzte Will Heldt ein sorgenvolles Gesicht auf. »Aber unser George Clooney gefällt mir im Moment überhaupt nicht.«
    Da sind wir schon zwei, dachte Elfie und sagte laut: »Meinen Sie, dass er zu viel arbeitet?«
    Der Hausmeister winkte ab. »Nee, ich glaube, das ist wegen der Schicketantz. Irgendwie fehlt sie ihm wohl.«
    »Weil er sich jetzt auch um ihre Abteilung kümmern muss?«, vermutete Elfie.
    »Ach was.« Heldt zögerte einen Moment und musterte Elfie stirnrunzelnd, dann stand er auf und schloss die Tür. »Was glauben Sie, wie es bei denen im Konferenzraum immer abgegangen ist. Zwischen halb sieben und sieben habe ich mich schon gar nicht mehr in den dritten Stock getraut.«
    »Ich dachte, um die Zeit hat sich Frau Schicketantz mit Direktor Wolter besprochen«, warf Elfie erstaunt ein. »Und worüber hat sie sich denn mit Windisch gestritten?«
    »Gestritten? Nein, die haben eine Nummer geschoben. Der Chef ist um diese Zeit doch gar nicht mehr im Haus.Und ich denke nicht, dass die Schicketantz an einem flotten Dreier Gefallen gefunden hätte. Der Windisch dagegen kann ja gar nicht genug kriegen. Aber mit seinem eigenen Schwager – wohl eher nicht.«
    Elfies Gedanken überschlugen sich. Was war der Windisch für ein infamer Kerl! Hatte nicht nur Jenny verführt, sondern auch noch was mit der Schicketantz gehabt. Und die hatte sich ihr einziges Plus unverdient erschlichen. Statt mit ihrem Chef hatte sie sich mit Windisch getroffen. Die Empörung schnürte Elfie die Kehle zu.
    Will Heldt sah sie besorgt an. »Das haut den stärksten Seemann um, was? Nur nicht so einen Casanova wie den Windisch.«
    Elfie dachte an den Zeitungsartikel über das attraktivste Paar der Stadt. »Was sagt denn seine Frau dazu? Ich dachte, die beiden wären so glücklich verheiratet.«
    Heldt runzelte die Stirn und schien angestrengt nachzudenken, während er an seinem Kaffee nippte. »Ich glaube, sie weiß es nicht. Und warum sollten die beiden nicht glücklich sein? Er liebt sie eben alle.«
    »Wen meinen Sie mit alle ?«, fragte Elfie verwirrt.
    »Also, da hätten wir mal die Brünette vom Reisebüro im Erdgeschoss.« Heldt begann, an den Fingern abzuzählen. »Dann die Schwarzhaarige

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