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Manhattan

Manhattan

Titel: Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Verbrechen?«
    »Erpressung«, erwiderte Madsen.
    »Was nun?«, fragte Walter.
    »Das sollen Sie uns sagen.«
    »Das einzige Verbrechen, dessen ich mir bewusst bin, ist die Tatsache, dass ich im Fernsehen diesem Typ van Doren Antworten vorgesagt habe, und, ja, dabei haben Sie mich erwischt«, sagte Walter und streckte die Hände aus, um sich Handschellen anlegen zu lassen. »Gute Arbeit, Männer.«
    »Falls Sie versuchen, Senator Keneally zu erpressen«, sagte Madsen, »stünde es besser um Sie, wenn Sie uns das belastende Material einfach übergeben würden.«
    »Richtig«, gab Walter zurück, »damit Hoover ihn erpressen kann.«
    »Sie können für eine verdammt lange Zeit ins Gefängnis wandern«, sagte Madsen.
    »Sogar für versuchte Erpressung«, fügte Stone hinzu.
    »Übergeben Sie uns das Material, dann könnten wir uns eventuell überreden lassen, die Sache zu vergessen.«
    »Und Sie?«
    »Eine Frage der nationalen Sicherheit.«
    »O bitte«, sagte Walter. »Ihr Burschen habt seit Benedict Arnold keinen einzigen Spion mehr gefangen.«
    »Ich will diese Tonbänder, Withers.«
    »Wie bitte? Tonbänder?«, fragte Walter. »Wie kommen Sie auf die Idee, ich hätte Tonbänder?«
    Weil ihr Mikrophone in meinem Apartment installiert habt?
    »Sollten Sie Fotos haben, wollen wir die auch«, sagte Stone.
    »Das will Joe Keneally auch«, erwiderte Walter.
    »Nun, er sollte sie besser nicht bekommen«, sagte Madsen.
    Nein, dachte Walter. Hoover wird sie ihm vorspielen, wenn der richtige Zeitpunkt da ist.
    »In meiner Wohnung haben Sie nichts gefunden, nicht wahr?«
    »Das bedeutet aber nicht, dass Sie es nicht haben«, erwiderte Madsen.
    Stone drängte Walter an die Wand. »Vielleicht haben Sie es jetzt bei sich.«
    Er packte Walter am Revers und knallte ihn gegen die Fahrstuhlwand. Walter zog Stone den Rand seines rechten Schuhs über das Schienbein. Als Stone aufschrie und sich bückte, um sich an das blutende Bein zu greifen, langte ihm Walter über die Schultern und zog ihm den Mantel über den Kopf, so dass der Agent die Arme nicht bewegen konnte. Dann wuchtete er Stone gegen Madsen und riss Stone die Pistole aus dem Holster, rammte sie Madsen ins Gesicht und entsicherte sie.
    »Ich kenne mich mit Waffen nicht aus«, keuchte Walter. »Tun Sie also bitte, was ich sage.«
    »Aber sicher«, erwiderte Madsen.
    »Drücken Sie bitte auf sechzehn.«
    »Schon geschehen.«
    Während der Fahrt nach oben sagte Madsen: »Sie machen einen großen Fehler.«
    »Ich besitze nichts, was Ihnen gehört.«
    Madsen lächelte. »Es geht nicht nur um Sie, sondern auch um Ihre kommunistische Freundin. Wir können ihr das Leben sehr schwer machen. Wir können sie wegen Rauschgiftbesitzes festnehmen, ihre Freunde belästigen, ihre Auftrittsgenehmigung widerrufen, dann kann sie nie mehr arbeiten. Ach, übrigens, haben Sie gewusst, dass sie pervers ist? He, Vorsicht mit dem Ding, es ist geladen. Es ist doch geladen, nicht wahr, Special Agent Stone?«
    Stone grunzte unter dem Mantel eine Bestätigung.
    »Lassen Sie Anne Blanchard in Ruhe«, sagte Walter.
    »Sie haben es in der Hand, Withers«, sagte Madsen, als der Fahrstuhl im sechzehnten Stock hielt.
    Bill Dietz stand in der Halle, als die Fahrstuhltüren aufgingen, und sah zu, als Walter die Waffe wieder in Stones Holster steckte und an den beiden FBI -Agenten vorbei aus dem Fahrstuhl trat. Dietz grinste, während Stone mit seinem Mantel kämpfte und die Fahrstuhltüren zugingen.
    »Alles paletti, Walter?«, fragte Dietz.
    »Könnte nicht besser sein, William«, entgegnete Walter. Er ging an Dietz vorbei auf sein Büro zu, wobei er sich die ganze Zeit über verfluchte.
    Ich hätte es wissen müssen, dachte er. Ich hätte wissen müssen, dass das FBI sich hier einmischt und ein Dossier über Annes Vergangenheit anlegt. Und selbst wenn sie nicht herausfinden, dass sie ein Kurier war, sobald sie darüber stolpern, dass sie für Marta was erledigt hat …
    Bringen Sie die Tonbänder heute Abend um neun zum Boat Basin .
    Als er in seinem Büro ankam, lag die Howard-Akte wieder auf seinem Schreibtisch.
    Eine kurze Aktennotiz von »Eingang und Verteilung« war am Aktendeckel befestigt. »Withers – bei uns wird die Akte Michael Howard unter dem Aktenzeichen AE 576089 geführt. In Ihrem Untersuchungsbericht heißt das Aktenzeichen AE 576809. Bitte korrigieren Sie das und reichen Sie den Bericht erneut mit dem ergänzenden Korrekturformular ein ( IA 141). De Witt.«
    Walter sah auf seine

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