Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)
zusammen laufen, die wie die Spinne im Netz im Zentrum der Kommunikationskanäle sitzen, stellen einen wichtigen Machtblock dar. An diesen Personen kommt man nicht leicht vorbei; mit ihnen muss man sich austauschen. Sie verfügen dadurch über viele wertvolle Informa tionen. Diese Informationen können Sie natürlich gezielt steuern
Bin ich im Zentrum des Kommunikationsnetzes oder eher an der Peripherie?
Wer sind meine wichtigsten Kommunikationspartner? Und warum?
Wie viele relevante Informationen erhalte ich?
Gehen wichtige Informationen an mir vorbei?
Wie kann ich sicherstellen, dass mich die relevanten Informationen errei chen?
Mit wem sollte ich laufend kommunizieren?
Wie sieht meine Vernetzung im Aufgabengeflecht aus?
Müssen andere wichtige Bereiche mit mir kommunizieren oder können sie mich außen vor lassen?
Was kann ich tun, um den Kommunikationsdruck für die anderen Bereiche mit mir zu erhöhen?
Wie könnte ich ganz allgemein meine Position im Kommunikationsnetz stär ken?
Wie sieht das Interessenskraftfeld aus?
Wer unterstützt? Wer ist neutral? Wer blockiert?
Wie sieht meine formale Macht und Reputation aus? Manche Menschen besitzen einfach formale Macht. Sie sind auf eine Stelle gesetzt worden, wo Sie Weisungsbefugnis gegenüber anderen Menschen besitzen. Ein wichtiger informeller Faktor ist dabei der Ruf, den jemand genießt.
Auf welche formale Macht kann ich mich stützen?
Wer hat welchen Einfluss auf Entscheidungen?
Welchen Ruf hat unsere Abteilung?
Wie können wir unseren Ruf fördern?
Über welche erfolgreichen Dinge oder Projekte sollten wir noch besser kommunizieren?
Wie sollten wir uns positionieren?
Wie wichtig ist die Gruppe oder Organisationseinheit, zu der ich gehöre? Die Gruppenzugehörigkeit hat einen Einfluss auf die Machtbasis, die man besitzt. Ist die Gruppe insgesamt sehr wichtig, kommt man aufgrund ihrer Aufgaben und ihrer Rolle in der Organisation nicht an ihr vorbei, so steigt der eigene Machteinfluss. Dabei ist auch wichtig, wie die Gruppe nach außen auftritt.
Wie einheitlich treten wir nach außen auf?
Wie können wir diesen Auftritt verstärken?
Werden durch uns kritische Probleme für die Organisation gelöst?
Wie ersetzbar sind wir? (Outsourcing-Resistenz)?
Wie hoch ist der Durchdringungsgrad unserer Abteilung?
Wo mischen wir überall mit?
Wo sollten wir uns platzieren?
Tipp
Eine Machtquelle sollte man nicht vergessen. Sie wird sie vielleicht überraschen, und von vielen Menschen wird sie unterschätzt. Es handelt sich um die moralische Macht. Wer fair und aufrichtig handelt, wer als jemand wahrgenommen wird, der für solche Werte steht, der entwickelt moralische Macht. Er wird zu einer Art moralischer Institution. Die Menschen hören durchaus auf moralische Mächte. Ein bekanntes Beispiel aus der Geschichte stellt der Machtkampf zwischen Cäsar und Cato im alten Rom dar. Cäsar hatte enorme militärische Macht; Cato aber, der unparteiisch für die Werte der römischen Republik kämpfte, hatte moralische Macht. Cato hatte aufgrund seiner moralischen Macht einen großen Einfluss auf seine Mitbürger. Sogar Cäsar, sein Gegner, schien sich die Anerkennung durch Cato gewünscht zu haben. Darauf lassen einige Quellen schließen.
48. Übung: Machtquellen-Checkliste
Arbeiten Sie die Fragen unserer Checkliste einmal durch und überlegen Sie, aus welchen Machtquellen Sie in Ihrem Unternehmen, Ihrem Verein etc. schöpfen können.
Tipp
Sollten Sie Lust verspüren, sich in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Organisation auf einen Machtkampf einzulassen, weil es vielleicht eine Gruppe von Mächtigen gibt, deren Position Sie nicht akzeptieren wollen, dann sollten Sie an folgendes denken:
Überlegen Sie sich, welches Risiko Sie bereit sind, einzugehen. Ist es die Sache wert, für die Sie sich einsetzen wollen?
Achten Sie darauf, sich nicht für unklare Interessen anderer Personen einspannen zu lassen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Sache.
Lassen Sie keine Gelegenheit ungenutzt, die Machtprivilegien der Mächtigen, mit denen Sie sich anlegen wollen, in Frage zu stellen. Da ist eine gehörige Portion Mut gefragt.
Geben Sie sich selbst keine Blöße, lassen Sie sich nicht auf unklare Deals und Machenschaften ein, aus denen Ihnen später „ein Strick gedreht“ werden könnte. So werden Sie nämlich erpressbar.
Achten Sie darauf, Ihre Position stets sauber argumentativ zu untermauern.
Suchen Sie nach Verbündeten und Gleichgesinnten.
Seien Sie vorsichtig: Wenn die Mächtigen bemerken,
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