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Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm
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meistens nach der Akzeptanz der Gründe. Daraus folgt: Je akzeptabler die Gründe, umso stärker die Überzeugungskraft.
    Die Grundidee besteht darin, dass mein Gesprächspartner meinen Standpunkt (Behauptung) dann akzeptiert, wenn er die Gründe akzeptiert, die ich für meinen Standpunkt anführe. Je akzeptabler die Gründe, desto eher wird er meine Behauptung oder meinen Standpunkt übernehmen. Ein anderer Ausdruck für „Gründe“ ist übrigens „Prämissen“.
    1. Übung: Argumente identifizieren
    Durchforsten Sie einmal die Kommentar- oder die Leserbriefseite in einer Zeitung und rekonstruieren Sie alle Argumente, die Ihnen auffallen: Identifizieren Sie die Behauptungen, die aufgestellt werden und die Gründe, die zur Stützung der Behauptungen herangezogen werden.
    Im zweiten Schritt überlegen Sie bitte, an welcher Stelle die Argumente, die Sie gefunden haben, am leichtesten angegriffen werden können.
    In den Scheinargumenten und Taktiken, die wir Ihnen vorstellen wollen und die sich in Trickkiste 2 der Manipulation befinden, läuft argumentativ etwas ziemlich verkehrt. Die Gründe, die angeführt werden (falls überhaupt welche angeführt werden) stehen in keiner vernünftigen Begründungsbeziehung zu der Behauptung, die eigentlich vertreten wird. Das ist der wichtigste Knackpunkt der argumentativen Tricks, mit denen wir es gleich zu tun haben werden.
    Bevor wir jedoch die einzelnen Taktiken vorstellen, hier ein paar Empfehlungen, wie man sich vor diesen argumentativen Taktiken am besten in Acht nimmt:
    Achtung
Die Taktik erkennen: Wie im Fall unserer eher psychologischen Manipulationen ist dies meistens der entscheidende Schritt. Wenn wir den Fehler identifiziert haben, sind wir meistens schon bestens geschützt.
Die Taktik benennen und dadurch aus dem Feld räumen: Alle Taktiken, die wir Ihnen vorstellen wollen, haben spezielle Namen. Daher ist eine Methode, wie man sich vor dem argumentativen Trick schützt, diesen Trick einfach beim Namen zu nennen.
Kritische Fragen stellen: Was Manipulatoren, die mit logischen Tricksereien arbeiten, gar nicht mögen, ist, wenn sie mit kritischen Fragen konfrontiert werden. Dazu muss ich natürlich erst mal die Taktik identifiziert haben. Wenn ich das aber getan habe, dann kann ich durch kluge Fragen, den wunden Punkt in der Argumentation elegant aufzeigen.
Gegentaktik auffahren, zum Beispiel Methode des Gegenbeispiels: Eine letzte Möglichkeit sich zu schützen besteht darin, die Taktik des Manipulators durch ein Gegenbeispiel oder eine Gegentaktik zu entlarven. Die Methode funktioniert besonders dann gut, wenn unbeteiligte Dritte anwesend sind. Denn gerade in Situationen, wo ein Publikum präsent ist, ist entscheidend, Punkte zu sammeln, indem man es dem Manipulator gewissermaßen mit „gleicher Münze heimzahlt“.
    Alle diese Methoden werden Sie bei der Vorstellung der logischen Taktiken aus unserer Trickkiste erleben können. Also greifen wir in die Kiste und sehen, was alles zum Vorschein kommt.

Der genetische Fehlschluss
    Argumente brauchen wir, wenn wir eine aufgestellte Behauptungen nicht einfach nur so akzeptieren können, sondern wenn wir Gründe benötigen, die uns sagen, warum wir die Behauptung akzeptieren sollten. Argumente stellen also einen Begründungszusammenhang her. Fragen der Entdeckung sind da im Grunde irrelevant. Das heißt, es spielt für die Wahrheit und Akzeptanz einer Aussage im Grunde keine Rolle, woher sie kommt, wie sie entdeckt wurde.
    Wenn man jedoch den Entdeckungszusammenhang mit dem Begründungszusammenhang verwechselt, kann der sogenannte genetische Fehlschluss entstehen.
    Ein besonders radikales Beispiel für den genetischen Fehlschluss ist: Die Nazis haben die Theorien von Einstein abgelehnt, weil ein Einstein ein Jude war.
    Der genetische Fehlschluss ist nach folgendem Muster aufgebaut:
    Begründungsschema
Wir sollten die Behauptung A nicht akzeptieren (A ist nicht wahr), weil sie aus Quelle X stammt. Wir sollten die Behauptung B akzeptieren (B ist wahr), weil sie aus Quelle X stammt.
    Dazu gleich ein Beispiel.
    Beispiel
    Auf einer Besprechung sagt Rudolf, der Vertriebsleiter bei Markt & More: „Ich glaube, den Vorschlag von Herrn Meier, uns andere Märkte zu erschließen, um so neue Umsätze zu generieren, brauchen wir nicht weiter zu verfolgen. Als Betriebsrat verfügt er kaum über den nötigen Management-Überblick.“
    In diesem Beispiel wird ein Vorschlag abgelehnt, weil er vom Betriebsrat stammt. Die Herkunft einer

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