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Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm
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wirklich irritieren. Sein Ziel ist ja, ob bewusst oder unbewusst, eine bestimmte Reaktion bei Ihnen auszulösen. Bleibt diese Reaktion aus, wird dies den Manipulator verunsichern.
    Zweitens: Bleiben Sie ruhig und gelassen
    Das ist natürlich eine Empfehlung, die stets leicht hingeschrieben, aber extrem schwer umzusetzen ist. Eine Möglichkeit, Ruhe und Gelassenheit zu bewahren ist, sich ganz stoisch auf die Methoden zu konzentrieren, die wir Ihnen vorstellen möchten. Ihre Einstellung folgt sozusagen der Methode. Ruhe und Gelassenheit stellen sich dann wie von selbst ein. Die Anwendung der Methoden hat einen rückkoppelnden Einfluss auf Ihre Einstellung und Ihre Empfindungen. Sie können das nicht ganz glauben? Nun, warten Sie es ab, bis zum Ende dieses Trainingsbuches und einigen gekonnten Einsätzen Ihrer neu erworbenen Fähigkeiten.
    Drittens: Reagieren Sie nicht kausal
    Man zeigt in der Regel ganz typische Abwehrreaktionen, wenn man manipuliert wird. Der Manipulator greift Sie zum Beispiel mit Worten an auf unfaire Weise, natürlich werden Sie sich das nicht gefallen lassen und „zurückschlagen“. Das ist zumindest der erste Impuls. Es wird durch unfaire Manipulation ein Reiz-Reaktions-Mechanismus in Gang gesetzt, der nicht leicht durchbrochen werden kann. Aber genau das ist das Ziel: diesen automatischen Mechanismus zu unterbrechen.
    Tipp
    Wir kennen einen Seelsorger, der hat folgenden Trick, um emotionale Kontrolle zu bewahren. Der besagte Seelsorger kommt öfters am Telefon in Situationen, in denen er von seinem Gesprächspartner unfair attackiert wird. Auf seinem Schreibtisch hat er eine kleine Plexiglasscheibe stehen und auf dieser Scheibe steht ein Wort, das lautet „INTERESSANT“. Und immer dann, wenn er mit einer unfairen Attacke konfrontiert wird, blickt er auf diese Scheibe und denkt: „interessant“.
    Was er dadurch erreicht ist im Grunde eine Art Distanz zu sich selbst und der Situation. Er befindet sich in einer Art Beobachtungsmodus wie ein Forscher, der von außen die Phänomene um ihn herum betrachtet. Sie könnten sich ein mentales „INTERESSANT“ zurechtlegen, wann immer Sie in Situationen geraten, die aus Ihrer Sicht unfair sind.
    Viertens: Verfolgen Sie Ihr Ziel
    Es ist wichtig, auch in schwierigen Situationen die Initiative zu behalten und sich das Ziel vor Augen zu führen, weswegen man zusammensitzt. Am besten formuliert man für sich bereits vor dem Gespräch oder vor der gemeinsamen Aktivität ein klares Ziel, das man verfolgen möchte. Konzentrieren Sie sich also auf Ihr Ziel. Und treffen Sie gegebenenfalls die Entscheidung (falls sich Ihr Ziel nicht mehr verwirklichen lässt), das Gespräch oder die Zusammenarbeit mit dem Manipulator abzubrechen. Sie vergeuden sonst nur wertvolle Zeit und strapazieren Ihre Nerven.
    Und zum Thema Zeit hat schon der weise Seneca zu sagen: „ Alles, Lucilius, ist fremdes Eigentum, die Zeit allein ist das unsere: in dieser einen Sache, die flüchtig und unzuverlässig, Besitz hat die Natur uns eingesetzt, aus dem uns vertreibt, wer immer will. “
    (Seneca, Briefe an Lucilius, S. 5.)
    Fünftens: Konzentrieren Sie sich auf konkrete Verhaltensweisen
    In jedes Gespräch geht man mit gewissen Vorannahmen über die andere Person. Man macht sich Gedanken über ihre Absichten, Interessen, und Eigenschaften. Solche Annahmen können uns im Gespräch so sehr blockieren, dass dadurch das Gespräch im Vorhinein zum Scheitern verurteilt sein kann. Man betrachtet nämlich alle Verhaltensweisen des Gesprächspartners im Lichte dieser Annahmen, die man aufgestellt hat.
    In unseren Konfliktmanagement-Seminaren spielen wir häufig konkrete Gesprächssituationen durch, das heißt zwei Teilnehmer schlüpfen jeweils in die Rolle einer Person und führen uns ein Konfliktgespräch vor. Dabei instruieren wir Person A, ohne dass Person B davon weiß, sich im Gespräch möglichst kooperativ zu verhalten. Person B bekommt nur mit, dass A irgendeine Art von Instruktion bekommt. Dann geben wir B folgende Information (ohne dass dies A mitbekommt): „Ein Wort zur Warnung. Sie werden gleich merken, dass A versuchen wird, Sie in jeder erdenklichen Weise zu manipulieren. A ist nicht an einer gemeinsamen Lösung interessiert, sondern nur daran, Sie über den Tisch zu ziehen. Er wird da wahrscheinlich sehr geschickt vorgehen und sich vielleicht sogar betont kooperativ geben.“
    Diese Information genügt meistens, bei B die massive Annahme einzupflanzen, dass A zu manipulieren

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