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Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition)

Titel: Manipulationstechniken. So wehren Sie sich. (Haufe Sachbuch Wirtschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm
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und für sich schwachen Gegensatz zu einem starken Gegensatz aufbläht und so den Gesprächspartner in die Enge zu treiben versucht:
    Beispiel
    Ein Politiker hält eine Rede und versucht die Menschen zur Unterstützung für seine Sache zu gewinnen: „Wir müssen aus dieser Krise einen Ausweg finden und zwar dringend. Wir haben keine Minute zu verschenken. Der einzige Weg besteht darin, drastisch die Steuern zu erhöhen. Wir haben bereits eine starke Koalition von Partnern, die uns hierbei unterstützen.Dabei ist klar zu sagen: Wer in dieser Krise nicht für uns ist, der ist gegen uns. Der ist gegen alle, die versuchen, unser Land aus dieser Situation zu retten.“
    Hier wird versucht, den Gesprächspartner automatisch in eine bestimmte Richtung zu drängen, wenn man sich nicht einer bestimmten Position anschließt. Man unterstellt, dass nur eine weitere Position existiert, die im Gegensatz zur eigenen vertreten werden kann. Aber das ist nicht korrekt. Es ist falsch zu folgern, dass derjenige, der nicht für uns ist, gegen uns sein muss. Es ist nämlich möglich, dass er weder für uns noch gegen uns ist.
    Diese Manipulation begegnet uns immer dann, wenn undifferenziertes Denken die Oberhand gewinnt und wir nur noch Schwarzweißmalerei vor uns haben. Während des Irak-Krieges hat die amerikanische Regierung dieses Argumentationsmuster ausgenutzt. (Wer nicht für die Koalition der Willigen war, der war automatisch gegen die USA und die freiheitlichdemokratische Weltordnung.)
    Besonders in der politischen Diskussion findet man dieses Phänomen vor, dass scheinbar konträre Positionen zu starken Gegensätzen verzerrt werden. Wer zum Beispiel für mehr Liberalismus eintritt, muss zwangsläufig gegen das System sozialer Gerechtigkeit sein, so als ob beide Positionen sich gegenseitig ausschließen würden.
    Wie schützt man sich vor diesem Trick?
    Die Kenntnis dieser Falle ist auch hier der beste Schutz. Dann kann man auf entsprechende Weise reagieren. Am besten, indem man diese Taktik entweder klar benennt oder sie durch ein Gegenbeispiel entlarvt.
    8. Übung: Der Gegensatztrick (siehe Lösungsteil)
    Überlegen Sie bitte, wie man am besten auf die Rede des Politikers aus unserem Beispiel von oben reagieren könnte.

Der Spiegeltrick
    In einer Ecke unserer Trickkiste des Manipulators entdecken wir einen Spiegel. Wir werfen einen Blick auf ihn und verstehen sofort, welche Art von Manipulation mit dem Spiegel verbunden ist: Wenn ich in einen Spiegel hinein schaue, was sehe ich? Natürlich mich selbst, eine Person, der ich (in der Regel!) vertraue und der ich glaube, was siesagt. Der Trick des Manipulators besteht nun darin, sich so zu verhalten und so zu geben, dass wir uns (idealer Weise) selbst in ihm erkennen. Mit anderen Worten: Der Manipulator sucht nach Ähnlichkeiten oder Gemeinsamkeiten.
    Ähnlichkeiten machen sympathisch. Und natürlich möchten wir lieber mit Menschen zusammenarbeiten und zu tun haben, die uns sympathisch sind als mit Menschen, die wir nicht ausstehen können. Der geschickte Ähnlichkeits-Manipulator nutzt diesen Sympathie-Effekt aus, und so kann es passieren, dass wir in die Spiegelfalle tappen.
    Unter den Kommunikationsmethoden gibt es eine spezielle Richtung, die sich Neuro-Linguistisches-Programmieren nennt. Diese Methode nutzt ganz bewusst den Spiegeltrick, um eine Ähnlichkeitsverbindung zwischen den Gesprächspartnern herzustellen. Da wird zum Beispiel die Körperhaltung gespiegelt: Der Gesprächspartner lehnt sich nach vorn, ich lehne mich auch nach vorn. Da wird Vokabular gespiegelt: Der Gesprächspartner benutzt Wörter aus dem visuellen Bereich, ich benutze daher zum Beispiel: „Das sehe ich auch so.“, also Begriffe die dem gleichen Assoziationsfeld entstammen. Im Grunde kann der Manipulator alle Arten von Ähnlichkeiten versuchen einzusetzen, die ihm auffallen.
    Bei der Spiegelfalle müssen wir uns eigentlich mehr vor uns selbst schützen als vor der anderen Person. Wenn wir Menschen für vertrauenswürdig halten, werden wir risikobereiter und achten nicht mehr so stark auf mögliche Fallen. Zugegeben, die Falle ist nicht besonders Angst erregend, sie ist eher von der sympathischen Sorte. Trotzdem sollte man sie kennen. Denn wir glauben, dass gerade sehr kooperative Menschen in diese Falle hinein tappen können.
    Sehen wir uns an zwei Beispielen, die wir mit Absicht etwas drastisch formuliert haben, an, wie die Falle funktioniert.
    Beispiel
    Max ist Vertriebsmitarbeiter einer

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