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Mann der 1000 Namen

Mann der 1000 Namen

Titel: Mann der 1000 Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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stets eine Gruppe das Lager bewachte, um es im Angriffsfall zu verteidigen.
    Immer wenn Steven an diese strikten Befehle dachte, erfüllte ihn eine Art Verwirrung. Er sah ja ein, daß ein solches Programm notwendig war – für Soldaten. Aber in seinen Augen waren Soldaten – andere. Sie waren nicht er, und irgendwie, zumindest gegenwärtig, widerstrebte es ihm sogar, wenn Mark Bröhm wie ein entbehrliches Glied einer solchen Truppe behandelt wurde.
    Düster und nicht sonderlich interessiert beobachtete er die beiden Männer – Ledloe und Erwin –, die ihn begleiten sollten, wie sie einige Tests mit dem Kanister vornahmen, neben dem er stand. Einen langen Moment sagte ihm ihre Tätigkeit nichts, doch plötzlich verstand er. Sofort, als hätte etwas anderes sein Augenmerk auf sich gelenkt, schritt er davon und dann rasch hinter das Schiff. Zitternd wartete er auf die Explosion, die glücklicherweise nicht erfolgte.
    Er dachte schaudernd daran, daß er die ganze Zeit neben dem Kanister der ersten Expedition gestanden hatte, der sich ohne weiteres als tödlich hätte erweisen können.
    Die mit der Landung zusammenhängenden Einzelheiten und Tests verschlangen den Rest des Tages. Der Luftskooter wurde für den Flug am nächsten Tag bereitgemacht.
    Die Hälfte der Mannschaft verbrachte die Nacht in Schlafsäcken im Freien. Obwohl Steven sich ärgerte, daß er zu denen gehörte, die draußen übernachten mußten, schlief er doch tief und ungestört.
    Am ersten Tag hatte er das Glück, noch nicht mit dem Luftskooter aufbrechen zu müssen. Mit den drei anderen Zurückgebliebenen bereitete er alles für die Errichtung eines Lagers vor.
    Gegen Mittag meldete sich der Pilot des Luftskooters. Seine Stimme klang schrill und aufgeregt aus dem Sprechgerät. »Wir kommen zurück. Haltet euch bereit. Wir haben eine junge Frau gefangengenommen. Sie führt sich auf wie eine Wahnsinnige. Kommt nach der Landung sofort an Bord und helft uns!«
    Nur eine Frau, dachte Steven geringschätzig.
    Der Skooter landete schwerfällig, und die Türen schwangen auf. Steven sah neugierig zu, als seine drei Kameraden hineineilten. Er rührte sich auch nicht, als die Geräusche eines erbitterten Kampfes herausdrangen. Aber der Gedanke durchzuckte ihn doch: hat sie sich die ganze Zeit gewehrt? Es versetzte ihm einen kleinen Schock. Diese Ausdauer! Ermüdeten ihre Muskeln denn nicht?
    Vier Männer mußten sie halten, als sie aus dem Skooter gebracht wurde. Einer umklammerte ihren Kopf – sie versuchte mehrmals, ihn zu beißen. Zwei packten sie an den Armen, und der vierte hielt schweißüberströmt ihre Beine fest. Trotzdem wand sie sich und warf sich wild von Seite zu Seite, um der Nadel zu entkommen, die ein fünfter – der Sanitäter der Gruppe – ihr endlich doch in den Schenkel zu stoßen vermochte.
    Dann wartete sie.
    Es dauerte fünf Minuten, während derer sie sich weiter wie verrückt gebärdete, bis das Beruhigungsmittel endlich wirkte. Nun wurden kirliannische Bilder in das elektromagnetische Feld um ihren Körper projiziert, und ihr gleichzeitig durch ein Schulungsgerät die englische Sprache eingepaukt.
    In der unwahrscheinlich kurzen Zeit von einer Stunde war sie bereits wieder wach. Glücklicherweise hatte man sie inzwischen an Händen und Füßen gebunden. Jedesmal, wenn jemand in ihre Nähe kam, und das war fast ständig der Fall, funkelte sie ihn an und fletschte die Zähne wie ein tollwütiger Hund.
    Als die Nacht kam, glitzerten ihre Augen mit einer Wildheit, die alle erschreckte. »Teufel«, flüsterte Ledloe. »Die dürfen wir keine Sekunde allein lassen. Wenn es ihr gelänge, sich zu befreien, während wir schlafen, würde sie uns alle umbringen.«
    Also wurde beschlossen, abwechselnd Wache zu halten. Steven sollte Johnny ablösen. Als dieser ihn nicht, wie vorgesehen, wecken kam, entsicherte Steven seine Pistole und setzte sich vorsichtig auf. Er sah die dunklen Gestalten seiner Kameraden liegen, wo sie sich zum Schlaf ausgestreckt hatten. Merkwürdigerweise lag Johnny in der Nähe des Mädchens, statt sie sitzend zu bewachen. Er war ganz offensichtlich eingeschlafen.
    Um so besser, dachte Steven. Er kroch zu dem Mädchen hinüber. Ihre offenen Augen blitzten ihn an, als er ihr Minibekleidungsstück zurückschob. Während er sich auf die Vergewaltigung vorbereitete, beunruhigte ihn kein Gedanke über die Folgen. Er sagte sich nicht: »Ich werde jetzt einer Mittendianerin Gewalt antun und so Mutter die Möglichkeit geben, sie

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