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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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gesehen war sie ihm doch entkommen.
    “Durchsucht die Hütte und steckt sie anschließend in Brand”, befahl er unwirsch und wirbelte herum. Er musste etwas zerstören, irgend etwas und wenn er seine Wut eben nur an der Hütte auslassen konnte, dann würde er es tun.
    Krachend und polternd durchwühlten seine Männer die Behausung, aber Cummings konnte an ihren enttäuschten Ausrufen hören, dass sie nichts Brauchbares zutage förderten. Sie rissen Regale um und verteilten Bettzeug und Bücher auf dem Boden des Hauptraums, dann flogen Fackeln in hohem Bogen durch die Luft und durch die offene Tür ins Innere. Stoff, Papier und trockenes Holz flackerten auf, fingen Feuer und brannten innerhalb weniger Minuten wie Zunder.
    Grinsend starrte Cummings in die zuckenden Flammen. Nichts sollte hier zurückbleiben. Wenn er Hope und das Gold nicht haben konnte, dann sollte ihr auch nichts mehr bleiben.
    “Boss?”
    “Was ist?”, fauchte Cummings. Roland Murchard, einer seiner Männer, wich einen Schritt zurück, dann hob er den Blick zum Himmel. Dicke Schneeflocken tanzten ihren gemächlichen Reigen gen Boden.
    “Vielleicht hätten wir die Hütte doch noch nicht abbrennen sollen”, gab Murchard zu bedenken, und Cummings warf wutentbrannt seinen Hut auf den staubigen Boden. Im Moment lief aber auch gar nichts richtig.
    “Und was nun?”, fragte Murchard leise. Unter Cummings wildem Blick wich er erschrocken noch einen Schritt zurück.
    “Wir lagern… im Schutz… der Bäume”, keuchte Cummings und hob seinen Hut auf. Er klopfte ihn an seinem Hosenbein ab. “Und morgen früh dann bringen wir die Leichen des Sheriffs und seines Deputies zurück nach Silver Springs.”
    “Aber dann hängt man uns auf!”, protestierte Murchard entgeistert. Cummings Mund verzog sich zu einem hässlichen Lächeln.
    “Aber wieso denn uns? Was können wir denn dazu, dass Hopp und ihr Begleiter den Sheriff und seine Männer ermordet haben? Wirklich eine Schande, wenn man bedenkt, dass die armen Teufel nur ihre Pflicht tun wollten.”
    Er sah zurück zu dem einstigen Eingang des Nebenstollens. Vielleicht waren sie tot, vielleicht aber auch nicht. Und je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer war er sich, dass sie noch lebten.
    Erregung durchströmte ihn. Auch Füchse hatten niemals nur einen Ausgang aus ihren Bauten, und in seinen Augen waren sie nichts anderes als Füchse, und er war der Jäger. Für den Augenblick mochten sie sich verkrochen haben, aber er würde sie schon wieder aufscheuchen.
    Ein grausames Grinsen umspielte seine Lippen.
    Und um die Jagd interessanter zu gestalten, würde er ihnen jeden Gesetzeshüter im Westen für den Mord am Sheriff und seinen Deputies auf den Hals hetzen.

KAPITEL VIERZIG
    Verschlafen tastete Hope nach Gabriel und fand seinen Platz leer vor. Sie setzte sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Sie hätte es letzte Nacht noch flechten sollen, aber irgendwie war sie vorher eingeschlafen. Dabei hätte sie schwören können, dass sie überhaupt nicht müde war.
    “Gabriel?”
    Keine Antwort. Hope schlug die Decke zurück und kroch auf allen Vieren auf den Spalt zu, den Gabriel erwähnt hatte. Nur gut, dass sie ihre Hosen trug. Wie viel schwieriger wäre der Abstieg in den Tunnel und der Weg hier über Steine und Geröll gewesen, wenn sie mit einem Rock bekleidet gewesen wäre.
    “Gabriel?” Sie hörte ihn irgendwo nicht allzu weit entfernt rumoren. Plötzlich war Motte an ihrer Seite, und Hope fühlte sich nicht ganz so allein. Sie schob sich durch den Spalt und richtete sich auf – und blieb mit vor Erstaunen offenem Mund stehen.
    Das Gewölbe, in dem sie sich befand, war zwar nicht allzu groß, dafür aber atemberaubend. Sonnenlicht fiel grün gedämpft durch kleine, scheinbar überwucherte Öffnungen im Fels, und ein wenig weiter entfernt erkannte Hope eine größere Öffnung – möglicherweise ein Ausgang.
    Feuchtglänzende Stalaktiten hingen wie die Reißzähne riesiger Raubtiere von der Decke herunter, während ihnen wuchtige Stalagmiten von unten her entgegen wuchsen. Farbige Zeichnungen bedeckten die Wände. Sie zeigten Jagdszenen, Büffel, Reiter, Vögel und Tiere, die Hope nie zuvor gesehen hatte. Waren es Fantasiewesen oder existierten sie einst wirklich? Bewundernd ließ Hope ihre Finger über die Bilder gleiten. Wer hatte die Zeichnungen im Fels wohl angefertigt?
    Sie hörte Gabriels Schritte als leises Knirschen auf sich zukommen und wandte sich um.
    “Wo sind wir

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