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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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den wenigen Gelegenheiten, an denen sie aufeinander getroffen waren, war Cummings ihm unsympathisch gewesen. Er kannte eigentlich niemanden, der wirklich gern in Cummings’ Gesellschaft war. Nigel Cummings war unberechenbar, herrisch und kalt, aber dass er eine junge Frau – Lieber Gott, damals musste sie fast noch ein Kind gewesen sein! – blutig prügelte, das hätte er nicht von ihm gedacht.
    Hodges packte seine Sachen in seine schwarze Arzttasche.
    “Nichts. Sie sind kerngesund, Hope.”
    Ein strahlendes Lächeln erhellte ihre Züge und ließ ihr Antlitz aufleuchten. Wieso nur war ihm nicht schon früher aufgefallen, was für ein wundervolles Lächeln Hope hatte? fragte sich Hodges verwundert. Wie hatte Hope es nur geschafft, ein solches Lächeln solange vor der ganzen Stadt zu verbergen? Nun, bislang hatte sie wohl nicht allzu viel zu lächeln gehabt, dachte er dann im Stillen.
    “Hah! Hab ich’s doch gewusst.” Mit einem siegessicheren Lächeln wirbelte Hope zu Gabriel herum. “Siehst du? Deine Sorge war ganz unbegründet. Mir geht es gut. Was habe ich dir gesagt?”
    “Sie sind nur schwanger”, fuhr Hodges fort, und Hope erstarrte. Viel langsamer, so als würde sie ihren Ohren nicht trauen, wandte sie sich ihm wieder zu.
    “Was?”, fragte sie dann ungläubig.
    “Sie sind schwanger.”
    Hope schüttelte den Kopf. “Oh nein”, protestierte sie, legte ihre Hände aber dennoch schützend auf ihren noch flachen Bauch. “Oh nein, das bin ich nicht.”
    “Glauben Sie mir, Hope. Alle Anzeichen sind da. Fragen Sie McKinlay.”
    Wieder wirbelte Hope herum. “Du hast es gewusst?”, wollte sie anklagend wissen. “Du hast es gewusst und mir nichts gesagt?”
    Hope wusste nicht, was sie denken, was sie fühlen sollte. Tausendundkein Gedanke schossen ihr gleichzeitig durch den Kopf und ließen sie beinahe taumeln.
    Sie war schwanger. Sie erwartete ein Baby. Gabriels Baby. Wilde Freude durchströmte sie, aber auch Furcht. Ihre Augen zuckten hinauf zu Gabriels Gesicht.
    Freute er sich? Seine Miene ließ nichts erkennen, aber hätte er es ihr nicht früher gesagt, wenn er sich auch auf das Baby freute?
    “Hope, ich habe es nicht gewusst”, versicherte er ihr, und seine Lippen verzogen sich zu einem warmen Lächeln. “Erst als dir heute morgen schlecht war und du sagtest, dir sei schon seit Tagen morgens übel, fing ich an, Verdacht zu schöpfen. Deshalb sollte dich Doc Hodges ja untersuchen.”
    “Du hast es also nicht früher gewusst?”, wollte Hope leise wissen. Gabriel schüttelte den Kopf.
    “Denkst du etwa, ich hätte es dir nicht gesagt?” Sein Grinsen wurde breiter. “Obwohl - eigentlich sind es ja die Frauen, die ihre Männer über ihre bevorstehende Vaterschaft in Kenntnis setzen und nicht umgekehrt.”
    Er schloss Hope in seine Arme und zog sie ganz fest an sich. Ihr Haar war weich an seinem Gesicht und duftete nach den Blumen des Sommers. Ihr Körper war schlank und anschmiegsam, und tief in ihrem Innern wuchs sein Kind heran.
    Sein Kind.
    Er würde wieder Vater werden.
    Der Gedanke daran versetzte ihm einen Stich, und Gabriel fühlte, wie seine Hände vor Angst feucht wurden. Er hatte sich geschworen, dass das nicht wieder geschehen würde. Er hatte nie wieder eine Familie haben wollen, keine Kinder, keine Verantwortung, keinen Schmerz – aber er spürte auch, wie Aufregung und Vorfreude von ihm Besitz ergriffen.
    Hopes Kind.
    Würde es eher nach ihm kommen, mit dunklen Haaren und dunklem Teint? Oder würde es Hope ähnlicher sein? Vielleicht ein Mädchen mit dem Mondhaar seiner Mutter und den gleichen funkelnden grauen Augen.
    Seine Arme schlossen sich fester um seine Frau.
    Seine Frau!
    Verdammt!
    Er hätte schon viel früher daran denken sollen, aber bislang hatte sich dazu ja auch noch keine Gelegenheit ergeben. Gabriel schmunzelte. Seine Befürchtung, dass Hope eine Frau war, die er nicht einfach lieben und verlassen konnte, bewahrheitete sich, aber seltsamerweise verspürte er dabei nicht die Furcht, die Beklemmung, die er erwartet hatte. Nein, er wollte, dass Hope nicht nur in seinem Herzen, sondern auch vor dem Gesetz seine Frau war. Erwartete Hope eine große Zeremonie? Wohl kaum. Es gab ja nicht allzu viele Menschen, die sie dazu einladen könnte, und er kannte in Silver Springs auch niemanden. Einen Moment dachte er an seinen Bruder und seine Eltern, aber auch sie würden es ihm verzeihen, wenn er ohne ihr Beisein vor den Traualtar trat, schließlich hatte auch Rafael in aller

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