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Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Mann meiner Sehnsucht (German Edition)

Titel: Mann meiner Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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Stille geheiratet.
    An wen musste er sich überhaupt wenden? In solchen Dingen war er ja nur mit den Gebräuchen des Roten Mannes vertraut und wusste nicht einmal, wie ein Weißer es anstellte, wenn er heiraten wollte. Nun, er würde es schon herausfinden.
    “Ich werde für Sie ein Zimmer im Hotel vorbereiten lassen”, drang Hodges Stimme in seine Gedanken. “Da haben Sie es bequemer als hier in der Zelle.”
    “Nein”, erwiderte Hope und wandte sich ihm zu. Sie stützte ihre Hände auf die Hüften. “Ich werde auf keinen Fall ins Hotel ziehen.”
    “Hope”, versuchte Gabriel sie umzustimmen, auch wenn ihm der Gedanke, von Hope getrennt zu sein, nicht gefiel. “Es ist besser für dich.”
    “Was ist besser für mich?”, fauchte Hope. “Von dir getrennt zu sein? Oder Cummings ausgeliefert zu sein.”
    “Natürlich wird der Marshall einen Mann-”
    “Nein”, unterbrach Hope den Arzt. “Ich will nicht, dass jemand davon erfährt. Ich will nicht, dass Cummings davon erfährt.”
    “Hope-”
    “Nein!” Tränen traten ihr in die Augen, als sie Gabriel ansah. “Ich will nicht, dass er es weiß. Du kennst ihn nicht so gut wie ich. Er wird es in den Schmutz ziehen, er... er... er wird einen Weg finden, das Wissen um unser Kind gegen mich zu verwenden. Bitte, Gabriel, versprich es mir. Ich will nicht, dass er davon erfährt. Ich will, dass niemand davon erfährt.”
    Zögernd sah Gabriel von Hope zu Doc Hodges, dann nickte er.
    “Na gut. Wenn du es so willst.”
    “Danke”, seufzte Hope erleichtert und warf sich in seine Arme. “Danke, Gabriel.”
    Gabriel zog sie an sich, aber ein Gedanke ging ihm nicht aus dem Kopf: War es wirklich nur ihre Angst vor Cummings, wie sie vorgab, die Hope veranlasste, ihre Schwangerschaft geheim zu halten? Oder gab es da noch einen anderen Grund, einen, der damit zu tun hatte, dass der Vater des Kindes ein Halbblut war?

KAPITEL VIERUNDVIERZIG
    “Sie haben einen Besucher.”
    Erstaunt sahen Hope und Gabriel auf. Nachdem Hope seine Wunden versorgt hatte, hatten Carmichael und der Marshall, Norman Markson, darauf bestanden, jeden wieder in einer eigenen Zelle einzuschließen. Angesichts von Hopes Weigerung, ihre Schwangerschaft bekannt zu geben, hatte Gabriel kein Argument gehabt, dieses zu verhindern. Diesmal allerdings waren sie nicht mehr durch die leere Zelle dazwischen getrennt.
    “Guten Tag, Miss Granger, Mister McKinlay”, der Besucher lüftete grüßend seinen Bowlerhut, ehe er ihn ganz abnahm und auf einen kleinen Tisch an der Wand legte, auf dem er auch sorgsam sein Aktenköfferchen platzierte.
    “Mein Name ich Ferdinand Blanchett, und ich werde Sie verteidigen.”
    Er warf Hugh Carmichael, der noch immer in der offenen Tür zum Zellentrakt stand einen eisigen Blick zu, worauf dieser sich hastig zurückzog und die Tür hinter sich schloss. Blanchett öffnete seinen Koffer und entnahm ihm einige Dokumente.
    “Wir haben keinen Anwalt gefordert”, stellte Gabriel fest und trat nach vorn ans Gitter. Seine Schulter schmerzte noch immer, und mit dem Verband, der sein Auge halb verdeckte, sah er, so fand Hope, mehr als verwegen aus.
    Blanchett sah ihn kurz an, dann wandte er sich wieder seinen Unterlagen zu. “Das hat nichts zu sagen. Als Angeklagter steht Ihnen ein Anwalt zu.”
    “Ich dachte eigentlich, die Sache ist geklärt.”
    “Mein lieber Freund, nichts ist geklärt. Wenn ich einen Hang für das Dramatische hätte, würde ich jetzt sagen: Ihre Hinrichtung ist aufgeschoben, nicht aufgehoben, aber ich hoffe doch sehr, dass ich in der Lage sein werde, diese gänzlich zu verhindern.”
    “Aber wir können beweisen, dass Nigel Cummings keinen Anspruch auf mich hat. Dass er nie einen Anspruch hatte”, warf Hope ein. Auch sie war aufgestanden. Blanchett warf ihr einen missbilligenden Blick zu.
    “Ich schlage vor, dass Sie sich als erstes ziemlich bekleiden. Wenn Sie so vor den Richter treten, werde selbst ich nicht viel für Sie tun können.”
    Gabriel sah wie Hope vor Empörung rot anlief und nach Luft schnappte. Beruhigend legte er ihr durch die Gitter hindurch einen Arm auf die Schulter.
    “Können Sie uns etwas anderes zum Anziehen besorgen?”, fragte er den Anwalt. Hope sah aus, als würde sie jeden Augenblick explodieren, und Gabriel drückte warnend ihren Oberarm. Es half ihnen nichts, wenn sie den Anwalt verärgerten. Immerhin war es seine Aufgabe, ihnen zu helfen.
    “Natürlich. Wenn Sie noch andere Wünsche haben, so können Sie diese jetzt

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