Mann meiner Sehnsucht (German Edition)
seiner Seele erschüttert hatte und der ihn all seine guten Vorsätze auf einen Schlag hatte vergessen lassen, lediglich nett gefunden hatte.
Wenn sie wenigstens atemberaubend gesagt hätte oder wundervoll – aber doch nicht nett !
Er war über eine Stunde vor der Hütte auf- und abgegangen, um seinen rebellischen, erregten Körper unter Kontrolle zu bringen, und hatte, als ihm das nicht gelungen war, zu dem einzigen Mittel gegriffen, das er zuvor noch niemals auch nur in Erwägung gezogen hatte. Auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass er nicht über Hope hergefallen wäre, die Vorstellung, dass sie nur wenige Meter von ihm entfernt in ihrem Bett lag, warm, anschmiegsam und begehrenswert, hätte ihn für den Rest der Nacht um den Verstand gebracht.
Verdammt!
Er hatte sich noch nie für etwas so sehr geschämt in seinem Leben wie für das, was er letzte Nacht getan hatte.
Verdammt!
Und das war allein ihre Schuld. Aber noch einmal würde er sich nicht so weit treiben lassen. Wenn Hope von seinen Küssen so gänzlich unbeeindruckt bleiben konnte, dann würde er ganz sicher auch nicht wie ein lüsterner Jüngling hinter ihr herhecheln.
Vielleicht wäre es tatsächlich das beste, wenn er ohne sie zur Jagd ritt und so zumindest einige Tage lang Abstand gewann, von dem, was zwischen ihnen geschehen war. Aber die Vorstellung, er könnte zu einer ähnlichen Szene zurückkommen wie damals, als er von der Jagd heimgekehrt war, ließ ihm einfach keine Ruhe.
Hope würde ihn begleiten und wenn sie es nicht freiwillig tat, dann eben mit Gewalt.
Irgend etwas in seinem Gesicht musste Hope gewarnt haben, denn noch ehe Gabriel es sich versah, hatte sie sich umgewandt und stürzte davon in Richtung Mine. Wenn es ihr gelang, sich in einem der weit verzweigten Gänge vor ihm zu verstecken, würde er Stunden brauchen, um sie aufzuspüren.
Voller Inbrunst fluchend setzte er ihr nach. Sie war schnell, das musste er ihr lassen, aber dennoch für seine längeren Beine kein ernstzunehmender Gegner. Noch bevor sie den Eingang zum Hauptstollen erreicht hatte, hatte er sie eingeholt. Er versuchte, von hinten seine Arme um sie zu schließen, um sie zu stoppen, aber Hope ahnte seine Absicht und schlug einen Haken. Wütend, ohne weiter darüber nachzudenken, was er tat, stieß Gabriel sich vom Boden ab und katapultierte sich vorwärts. Seine Arme schlossen sich wie Stahlklammern um Hopes Taille, während sein größeres Gewicht gegen sie prallte und sie zu Boden riss. Noch im Fallen bemerkte Gabriel voller Entsetzen, dass sie unter ihm zu liegen kommen würde. Er versuchte verzweifelt, sich so zu drehen, dass er dem Sturz die Wucht damit ein wenig nahm. Er schaffte es nicht ganz, aber erreichte zumindest, dass er zuerst den Boden berührte. Sofort rollte er sich ab und zog Hope mit sich, sodass sie statt auf dem Boden auf seinem Körper aufschlug. Schwer atmend blieben sie einen Augenblick lang liegen, dann begann Hope auch schon, sich gegen seinen Klammergriff zur Wehr zu setzen.
Gabriels Griff um ihre Körpermitte verstärkte sich, und er war überrascht, über die Härte ihrer Schläge. Mit ihren nackten Fäusten konnte sie ihn zwar nicht ernsthaft verletzten, aber einige der Treffer würden blaue Flecken zurücklassen, dessen war er sich sicher. Dennoch traute er sich nicht, sie loszulassen, um auch ihre Arme zu ergreifen, aus Angst, sie könnte versuchen, zu entkommen oder noch größeren Schaden anrichten.
“Verdammt, Hope, halten Sie still”, ächzte er, als eines ihrer Knie seiner Körperregion, die ihm gestern Abend solche Pein bereitet hatte, erheblich näher kam, als ihm lieb sein konnte. Zumal sein verräterischer Körper angesichts ihrer Nähe und ihres Kampfes schon wieder ein Eigenleben entwickeln wollte.
Verdammt! Verdammt! Verdammt! Was war nur los mit ihm? Er mochte seine Frauen hingebungsvoll und willig. Es hatte ihn noch nie erregt, wenn eine Frau sich gegen ihn gewehrt hatte. Warum also erregte ihn der Kampf mit Hope?
“Lassen Sie mich los! Ich werde Sie nicht begleiten! Egal, was Sie auch behaupten.”
“Meine gesamte Familie wurde getötet, als ich auf einem Jagdausflug war”, hörte Gabriel sich zu seiner eigenen Überraschung sagen. Er hatte nie darüber gesprochen, mit niemandem. Noch nicht einmal mit seinen Eltern oder seinem Bruder, auch wenn er damals dabei gewesen war, als sie die Leichen entdeckt hatten. Seine Familie war tot und über sie zu sprechen, würde sie auch nicht wieder lebendig
Weitere Kostenlose Bücher