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Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle

Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle

Titel: Mann mit Grill sucht Frau mit Kohle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milosz Alexandra; Matuschek Kilian
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Haare, dunkle Augen und ein breites Grinsen. Sym­pathisch. Ich antworte. Und hoffe, er kommt dann doch öfter mal nach Berlin.
    Einen Tag später. Daniel hat geantwortet. »Guten Morgen, liebe Alexandra, ich freue mich über die schnelle Antwort. Planmäßig bin ich erst Ostern oder später wieder in Berlin. Jedoch spiele ich mit dem Gedanken, im Februar meine Familie zu besuchen. Für einen Kaffee bin ich dann natürlich zu haben.« Na, das ist doch schön, Daniel. Er soll sich schnell melden, wenn er da ist.
    Drei neue Mails sind noch angekommen. Von »Jörn Gerste«, »foto_nils« und »Gintonic-Gianni«. Ach. Ich widerstehe dem Drang, sofort auf Gintonic-Gianni zu klicken und widme mich erst mal Jörn. Und: Wow. Das ist mal neu. Jörn hat nicht einfach eine Mail in den Com­puter getippt – er hat eine Postkarte geschrieben und eingescannt. Mit Füller. Wie schön. Und Foto. Leider weniger schön. Egal, ich antworte ihm. Seine Karte und sein Schreiben sind einfach zu nett. »Hallo Alexandra, deine Anzeige finde ich sehr sympathisch. Ich bin 40 Jahre alt, NR, 177 cm groß, aufmerksam, zuverlässig und pflegeleicht. Ich mag Kunst und Kultur (Theater, Kino, Aus­stellungen), treibe Sport (Fechten), liebe italienische und asiatische Küche und arbeite für ein IT-Unternehmen in Hamm. Wenn dir diese Karte gefällt, freue ich mich, mehr von dir zu erfahren. Viele Grüße, Jörn«.
    Nächste Mail. Von Gintonic-Gianni. »Hier ist der adäquate Herr! Gerne spanne ich mit dir den bunten Schirm des Lebens auf. Ich bin 35 Jahre jung, 184 cm groß und bin in der internationalen Zusammenarbeit engagiert. Liebe Rotwein, Picknicken, helles Licht, Sand, Wasser, Berge, Skifahren und alles Schöne dieser Welt. Freue mich auf deine Antwort. Herzlichst, Gianni«.
    Das man immer gleich eine Serientabelle der Eigenschaften mitschickt, scheint wohl so üblich zu sein. Egal, offenbar haben die da mehr Erfahrung als ich.
    Zur letzten Mail. Von »foto_nils«. »Hallo. Ich weiß nicht, ob ich etwas mit dir erleben möchte … Liebe Grüße, Nils«.
    Aha. Okay. Muss er ja nicht. Schreibe ich ihm auch. Und grinse dabei. Das ist doch zumindest mal keine »Das kann ich alles«-Tabelle. Witzig, wenn er es tatsächlich dabei belassen würde. Wär halt nicht effektiv. Aber gut, er muss ja wie gesagt nicht.
Mister Masche
    In der Sitcom How I Met Your Mother ordnet Protagonist Barney Stinson seine Anmachen nach System. Da ver­kleidet er sich schon mal als »Mrs. Stinsfire«, um den Collegegirls im Mädchentrakt mit seinem »Staubstab« näherzukommen. Als »Lorenzo von Matterhorn« baut er sich eine falsche Web-Identität als heimlicher Milliardär mit Penisübergrößenproblem auf, was die Frauen fleißig nach der ersten Begegnung ergoogeln dürfen, oder er verkleidet sich als Flaschengeist, an dem man »nur kräftig rubbeln« müsse, damit er entfleucht. Niedergeschrieben hat Barney das Ganze im Playbook, das natürlich längst von der Produktionsfirma zu Geld gemacht als 1-A-Singlemänner-Geburtstagsgeschenk dient. Das Playbook hat »foto_nils« wohl auch mal bekommen und glaubt nun fest daran, dass seine »Ich-find-dich-scheiße«-Masche funktioniert. Auf meine Antwort, dass er ja schließlich nichts mit mir erleben müsse, antwortet Nils: »CIAO.«
    Ein tolles Spiel. Ich schreibe: »So ganz normal ist das ja nicht …« Einen Tag später, er antwortet: »Was soll denn normal oder nicht normal sein? Wer setzt hierfür die Norm?« Okay, Mister Stinson, ich hoffe, du siehst im Anzug auch so aus wie Schauspieler Neil Patrick Harris. »Du anscheinend nicht«, antworte ich ihm. Er schreibt wieder: »Du bist mir einfach zu blöd … Geh noch ein bisschen auf die Wiese und gackere weiter, du dummes Huhn … Du hast offenbar nicht mehr als zwei Hirn­zellen, und die schießt du wohl auch gerade ab.«
    Okay. Entweder Nils ist Herr Matuschek, der wegen seiner ganzen langweiligen Dates mal nebenbei ausrasten muss – nicht böse sein, Milosz –, oder Nils ist Sadist. Und Psychopath.
    Â»Funktioniert die Masche eigentlich oft?«, frage ich ihn. Mittlerweile müsste er doch mehr Infos brauchen, um geil zu werden. »Whatever you want, forget it, I am not interested …«, schreibt Nils.
    Â»Wow,

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