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Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle

Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle

Titel: Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milosz Matuschek , Alexandra Kilian
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Impulsreferat zum Thema »Was ich und Herbert Grönemeyer seit 1968 alles so erlebt haben«. Sie setzt eine rote eckige Brille auf, und es geht los mit:
Track 1: »Männer nehmen auf den Arm.«
    Wir schreiben den Beginn der 80er-Jahre.
    Helmut Kohl steht kurz vor der Kanzlerschaft.
    Herbert Grönemeyer trägt Bart und lässt sich im Bauch eines Atom-U-Boots von Jürgen Prochnow herumkommandieren, während seine Matrosenkameraden ihre Sackratten auskurieren.
    Klein-Karin steht mit 17 gerne mal in Bochum vor einem Lokal, in das ungefähr zehn Leute passen. Der bärtige U-Boot-Matrose probiert dort gegen drei Mark Eintritt das aus, was er später »singen« nennt. Klein-Hansi steht noch gar nicht, sondern krabbelt jenseits des Eisernen Vorhangs einer Zukunft im We-he-he-hesten entgegen. Denn hier ist es bessöööör, viel bessöööör als man glaubt.
    Karins »Männer«-Lied spielt 1980 im Griechenland-Urlaub. Und geht in etwa so:
    Â»MÄNNER nehmen auf den Arm.
    MÄNNER gehen im Urlaub ran.
    MÄNNER schwängern heimlich.
    Und stell’n sich danach hilflos an.
    Oh, MÄNNER sind solche Schwe-e-e-ine.
    Nehmen erst keine Gummis.
    Und dann in die Hand ihre Beine.«
Darauf folgt Track 2, nämlich »Chaos«:
    Hin nach Griechenland mit Wohnmobil. Zurück nach Bottrop – ohne Wohnmobil. Dieses wurde den wer­denden Eltern an einer Tankstelle unterm Arsch weggeklaut und dient der griechischen Regierung inzwischen als Trumpfkarte für Eurorettungsmilliarden. Zurück in Deutschland war es sicher nicht einfach, den Aufsatz »Mein schönstes Urlaubserlebnis« zu schreiben: Auto weg, dafür ein Braten im Rohr. Sie flehte, dass Track 3 kommt, nämlich »Bleibt alles anders«. Was folgte, waren 17 Jahre Ehe, bis sie sich durch Scheidung erlöste.
    Es kamen noch mal drei Kinder hinzu.
    Apropos Kinder:
    Â»Ach ja, mein 16-jähriger Sohn ist gerade hier im Kiez unterwegs. Vielleicht treffen wir den ja noch.«
    Nein, den treffen wir bitte nicht, denke ich. Ach Deutschland, deine Lehrer …
    Ãœbrigens: Warum trifft sie sich eigentlich mit dem Hirschen? Wegen seines Riesenteils? Folgt jetzt vielleicht Track 4: »Ein Stück vom Himmel – ein Platz im Bett«?
    Dieser Track muss leider übersprungen werden.
    Dafür gibt es einen Preis für die beste Ausrede: »Es liegen korrigierte Klausuren bei mir herum, deswegen können wir schon gar nicht zu mir gehen!«
    Ich frage mich nur eines: Warum hatte ich nie solche coolen Lehrerinnen? Auch darauf hat Herbert eine Antwort, Track 5, bitte: »Es könnte so einfach sein … Ist es aber nicht!«
    Und Track 5 gilt auch für die MILFS im Allgemeinen. Vom Menschlichen her sind das die coolsten Frauen, die man sich vorstellen kann: erste Scheidung hinter sich, Kinder aus dem Haus und jetzt das Leben genießen. Eigentlich perfekt für junge Hirsche in der Brunft. Aber spätestens beim Musikgeschmack merke ich: Ich sollte vielleicht mal eine jüngere Mutti treffen.
»Liegt ein Auge auf dem Tresen, ist ein Zombie da gewesen«
    Ein Freund erzählte mir letztens, dass er seine Dates immer erst googelt, bevor er sich mit ihnen trifft. Ich mache das nie. Will ich wirklich wissen, dass eine Antje (24) aus Münster mal für einen Promotionjob mit dem Kopf im Po eines zwei Meter großen Plüschhasen durch die Kölner Innenstadt gelaufen ist, nur um Handyverträge zu verkaufen?
    Und überhaupt. Was sagt das aus? Jeder macht doch mal Mist. Ich zum Beispiel jobbte mit 17 ein ganzes Jahr lang bei der großen Burger-Kette mit dem Clown. Wenn am Samstag gegen Mitternacht johlend meine halbe Schulklasse aus dem benachbarten Kino strömte, um sich ihre Portion »Pommes klein« abzuholen, saß ich schon mit Schrubber, Putzkübel und tief ins Gesicht gezogener grüner Schirmmütze still auf dem Gästeklo. Ich wusste, was jetzt kommt. Als die Meute weg war, wusch ich geduldig das Ketchup- und Gurkenscheibengesicht nebst Mayo-Schriftzug meines Namens und eines Pfeils von den Fenstern.
    Jeder wusste, dass ich da war.
    Ich musste sogar ein Namensschild tragen, auf dem mein Name stand und darunter: »Wie kann ich Ihnen helfen?« Außerdem bekam ich einen bierdeckelgroßen Button mit einem grinsenden Hamburgerbrötchen auf die Brust geheftet mit einem Satz, der meinem Selbstwertgefühl ungefähr so guttat wie

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