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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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das Höschen wäre süß. Dabei handelte es sich um einen ganz normalen Baumwollslip, allerdings in pink.“
    „Das ist ja total bizarr. Meinst du, sie hat irgendeine Zwangsneurose?“
    „Nein, ich glaube, dass du betrunken bist und zu viele Frauenmagazine gelesen hast“, stellt Roseanne fest. Ich sage nichts mehr. Mich nervt, wie herablassend sie und Tabitha mich behandeln.
    „Hey Eve, ich hab doch nur Spaß gemacht.“
    „Ich weiß, ich weiß.“ Ich setze mich auf die Toilette. „Roseanne, hast du keine Lust mehr, mit mir zusammen zu wohnen?“
    „Eve, ich wohne gerne mit dir zusammen, das gehört zu den wenigen Dingen in meinem Leben, die mir zur Zeit Spaß machen. Echt.“
    „Aber ich bin so selten zu Hause.“
    „Na und? Ich meine, es ist doch nicht deine Aufgabe, ständig um mich zu sein und mich zu bemitleiden. Ich muss einfach mein Leben wieder in den Griff kriegen.“
    „Immerhin verdienst du einen Haufen Geld. Was also willst du in den Griff kriegen?“
    „Ich will einfach nicht das Gefühl haben, dass ich mein Leben lang diesen Job machen muss, weißt du?“
    „Ja, gestern, als ich in dem Vorstellungsgespräch saß, habe ich auch plötzlich befürchtet, mein Leben lang ein Nichts zu sein.“
    „Du hast zumindest Träume – du weißt schon, deine eigene Zeitschrift.“
    „Wovon sprichst du? Habe ich dir davon etwa auch erzählt?“
    „Immer wenn du total betrunken bist, sogar schon damals im College, redest du davon. Dann klingt deine Stimme so leidenschaftlich, manchmal hast du sogar Tränen in den Augen.“
    „Bitte, erzähl mir jetzt nicht, dass ich heulend in irgendwelchen Kneipen sitze und von einer Zeitschrift erzähle, an die ich mich im nüchternen Zustand kaum erinnern kann.“
    „So schlimm ist es nicht. Ich finde, es klingt gut – eine Zeitschrift für Leute in unserem Alter und unserer Lebenssituation. Eine Zeitschrift darüber, wie man das Beste aus sich herausholt. Ich würde sie lesen. Ich kann nicht glauben, dass du es nie wirklich versucht hast.“
    „Oh Gott, und ich kann nicht glauben, dass ich so eine Säuferin bin. Tue ich noch andere Dinge, von denen ich nichts weiß, wenn ich betrunken bin?“
    „Nein, und um ehrlich zu sein, ich hätte auch gerne etwas, wovon ich träumen könnte. Ich gehe zur Arbeit, ich trainiere, ich schaue mir so ziemlich jede Sitcom an, die im Fernsehen läuft, ich bin so gewöhnlich. Jetzt bin ich in New York, mit euch beiden, die irgendwie wissen, wo’s langgeht.“
    „Aber das stimmt doch gar nicht. Ich meine, es gibt noch so viel, was wir gern tun würden aber auch nicht auf die Reihe kriegen.“
    „Ja, aber was ist mit mir?“ fragt Roseanne.
    „Wenn wir es können, kannst du es auch.“
    „Aber will ich das überhaupt?“
    „Ich weiß ja nicht mal, was
es
überhaupt ist.“ Ich lache.
    „Richtig.“ Roseanne nickt. Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht öfter zu Hause bin und dass ich eifersüchtig auf Tabitha war.
    „Ro, tut mir Leid, wenn ich eine schlechte Freundin war.“
    „Eve, du bist eine tolle Freundin.“ Sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Du hast mich aufgenommen, als ich nach New York gekommen bin, du hast mich aufgemuntert und immer ins Bett gebracht, wenn ich betrunken war. Also glaube nicht, dass du eine schlechte Freundin bist.“ Ich bin völlig gerührt, was ein Hinweis auf den Alkoholpegel in unserem Blut ist. Das wird uns beiden klar, und deshalb gehen wir ins Bett.
    Am nächsten Morgen hat Tabitha einen schrecklichen Kater. Keine von uns hat es geschafft, zeitig genug fertig zu werden, um zur Arbeit zu laufen, deshalb nehmen wir die U-Bahn.
    „Tabitha, sprechen wir immer davon, unsere eigene Zeitschrift zu machen, wenn wir betrunken sind?“
    „Natürlich.“
    „Wie kommt es, dass wir nie in nüchternem Zustand darüber sprechen?“
    „Weil Alkohol uns mutig macht. Oder so.“
    „Vielleicht sollten wir mal alles aufschreiben.“
    „Oh Gott Eve, ich habe solche Kopfschmerzen. Und wir können doch nicht mitten in der Nacht in einer Bar anfangen, uns Notizen zu machen. Ich hasse solche Angeber.“
    „Aber vielleicht kämen uns ja wirklich ein paar gute Ideen.“
    „Die sind auf jeden Fall gut, Eve. So gut, dass du dich nicht an sie erinnern kannst.“
    „Roseanne sagt, sie seien gut.“
    „Eve, ich meine das nicht böse, denn ich mag sie langsam wirklich, aber Roseanne findet auch, dass
Lifetime, Fernsehen für Frauen
gut ist.“
    Ich schätze, das ist das Ende der

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