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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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auf meinem Stuhl gesessen?“ Er versucht, nett zu sein, aber ich kann mich nicht entspannen. „Meinst du, du könntest mich Papa Bär nennen? Was ist denn los?“
    „Oh, ich bin nur mal so vorbeigekommen.“
    „Ich dachte, du bist noch böse wegen des Jobs. Ich habe dich vermisst.“
    „Ich dich auch. Ich bin nicht sauer oder so, alles in Ordnung.“
    „Gut, ich habe die Tür abgeschlossen. Ich habe eine halbe Stunde Zeit und möchte sie gut nutzen.“ Ich bin mir nicht sicher, ob es mir gefällt, so zwischen zwei Terminen eingeschoben zu werden. Ich versuche ihn noch immer davon abzuhalten, auf den Bildschirm zu sehen. Er küsst mich nicht sofort, sondern schaut mich einen Moment lang an und spielt mit meinem Haar. „Sie sind wirklich hübsch, Ms. Vitali.“
    Ich sollte es ihm sagen. Ich sollte mich umdrehen, auf den Bildschirm zeigen und sagen: „Ich weiß, dass du eine Art Sensenmann für die Firma bist.“ Aber ich will das alles einfach vergessen und ihn küssen. Ich kann nicht anders, als er sich in seinem Büro vor mich hinkniet und mich mit diesen aufregenden Augen anstarrt, muss ich ihn einfach mögen. Wir beginnen uns zu küssen. Gott sei Dank ist die Tür abgeschlossen, denn einen Moment lang vergesse ich, wo ich bin. Er fährt mit seinen Händen unter mein Hemd, und dann sitzen wir beide in seinem Stuhl. Ich vergesse Sherman.
    Rob merkt es, als er meinen Nacken küsst. Ich habe total vergessen, die Datei zu schließen. Ich brauche nur eine Sekunde, um zu wissen, warum er aufhört.
    Er scheint verwirrt, dann macht er sich von mir los. Er schaut immer wieder von mir auf den Bildschirm und zurück, mit einem Blick, als ob ich eine schreckliche Verräterin wäre. Um seinen Mund herum ist mein Lippenstift verschmiert. Er starrt mich an und wartet, dass ich etwas sage.
    „Ich wollte dir nur was schreiben, ich schwöre, ich habe nicht rumgeschnüffelt.“
    „Eve, das ist nicht witzig. Diese Informationen sind absolut vertraulich. Es gibt vielleicht fünf Leute in dieser Firma, die wissen, was wir vorhaben. Hast du auch die Liste von
Bicycle Boy
gesehen?“
    „Also gibt es eine? Bin ich auch drauf?“
    „Eve, komm schon.“
    „Warum bin ich nicht drauf, deinetwegen?“
    „Nein, Eve, Assistentinnen werden immer gebraucht.“
    „Na, immerhin ein schwacher Trost. Ich hasse zwar meinen Job, aber zumindest ist er sicher.“ Er sagt nichts. Er starrt mich nur an.
    Ich möchte ihm am liebsten den Lippenstift abwischen und alles was gerade geschehen ist, vom Küssen abgesehen, vergessen. Aber das geht nicht. „Also, sag schon wer ist dran? Wer wird gefeuert?“
    „Eve …“, er schüttelt den Kopf. „Das geht nicht. Zwar wurde mit mir darüber gesprochen …“
    „Was? Man hat mir dir über mich gesprochen?“
    „Du solltest dich erst mal beruhigen.“ Er steht auf. Ich mache ihn nicht auf den Lippenstift aufmerksam.
    „Was ist, ist die halbe Stunde schon rum?“
    Er antwortet mir nicht. Ich kann es nicht leiden, wenn man mich ignoriert. Vor der Tür bleibt er stehen und sieht mich an. „Wir haben eine Konferenz, die ich nicht verpassen darf, Eve. Ich rufe dich später an.“ Ich hasse es, dass er so von oben herab mit mir spricht. Ich wünschte, er würde zurückkommen, und wir könnten noch mal ganz von vorne anfangen. Vielleicht denkt er auch darüber nach, aber es ist sowieso schon zu spät, also schließt er die Tür hinter sich und lässt mich in seinem Stuhl zurück, die blöde Datei ist noch immer geöffnet.
    Ich hasse alle.
    Außer Roseanne. Sie hat eine toskanische Suppe zum Abendessen gemacht – nach dem Rezept meiner Großmutter. Sie fragt nicht, warum ich so still bin, sondern gibt mir einfach noch eine zweite Portion. Roseanne wird eines Tage eine wunderbare Großmutter sein.
    Später am Abend ruft Rob an. Er ist noch im Büro. Das Gespräch ist etwas angespannt, vor allem als er mir sagt, dass er morgen früh für eine Woche die Stadt verlässt. Es scheint ihm nicht aufzufallen, dass er am Valentinstag nicht hier sein wird.
    „Eve, ich weiß nicht, was dein Problem ist. Du hast in meinem Büro herumgeschnüffelt, was ich gar nicht in Ordnung finde. Ich habe eine Million Dinge zu tun und muss nach Hause und packen. Ich rufe dich von Jacksonville aus an, okay?“ Wieder klingt er so, als ob er mit einem kleinen Mädchen spräche. Mir doch egal.
    Es ist einer der kältesten Tage der letzten Jahre, und wir haben die Heizung nicht angeschaltet. Ich versuche, einfach zu schlafen, aber

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