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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Abend war schrecklich, obwohl Tabitha behauptet hatte, dass der Film beim Sundance Festival gefeiert worden ist. Die Party danach war gar nicht so schlecht. Wir haben uns mit Wodka betrunken, weil
Stoli
der Sponsor war, und irgendwann ist Tabitha mit dem Großvater des Regisseurs in die Nacht verschwunden.)
    „Junge, Eve, wie verbittert du bist, was Männer angeht. Dabei hat dieser Todd so nett ausgesehen.“
    „Monica, Todd ist im verdammten Indien, soweit ich weiß. Wir sind nur Freunde. Wir treffen uns nie. Ich weiß nicht, wie du darauf kommst.“
    Kurzfristig spiele ich mit dem Gedanken, ihr von Rob zu erzählen, aber das geht nicht, denn dann würde sie mich sofort wieder nach meinem Sexleben ausfragen und über die Machtspiele zwischen Männern und Frauen aufklären. Als Nächstes verkündet sie, dass sie diese ganzen
Women’s Studies
hinwerfen will („was für einen praktischen Bezug hat das schließlich?“) und lieber mit Chuck eine ganzheitlich-medizinische Schule im Westen besuchen will.
    „Okay, Monica, mein Vorschlag, den du vermutlich nicht annehmen wirst, ist, dass du unseren Eltern nicht gleich von diesem Plan erzählst.“ Mir ist klar, dass Monica sich darüber ärgert, ich weiß, dass sie jetzt gleich wieder die Leier von dem ungeliebten ältesten Kind anfangen wird, aber Gott sei Dank klingelt es auf der anderen Leitung. „Oh, Monica, ich ruf dich zurück, ich muss diesen Anruf annehmen.“ Und schon lege ich auf, bevor sie mir vorwerfen kann, dass ich immer auf der Seite unserer Eltern stehe.
    „Eve, hier ist Isabelle Chambers. Tut mir Leid, dass ich bis jetzt nie zurückgerufen habe. Wir hatten so viele Bewerber für verschiedenste Stellen.“
    „Ich verstehe.“ Ich versuche herauszuhören, ob ihre Stimme eher positiv oder negativ klingt, aber sie ist völlig ausdruckslos.
    „Wir haben uns für jemanden mit etwas mehr Erfahrung entschieden.“
    „Oh. Okay. Danke.“ Wofür danke ich ihr denn? Sie hat meinen Dank nicht verdient. Ich möchte nicht glauben, dass das irgendwas mit Rob zu tun hat.
    „Gerne, Eve. Ich fand Sie wirklich großartig und werde Sie auf jeden Fall im Gedächtnis behalten, für den Fall, dass eine andere Stelle frei wird.“
    „Tun Sie das. Vielen Dank.“ Als ich aufgelegt habe, wird mir klar, dass ich niemals einen anderen Job bekommen werde. Es ist mein Schicksal, für immer Assistentin zu bleiben.
    „Jetzt sei nicht albern. Was ist mit unserer Zeitschrift?“ Tabitha muss glauben, dass ich tatsächlich für immer eine Assistentin bleibe, denn sonst würde sie niemals auf die Zeitschrift zu sprechen kommen. „Im Ernst, Eve, ich habe noch mal darüber nachgedacht. Es ist gar keine schlechte Idee. Wir sollten es mal ernsthaft angehen. Ich frage mich, ob wir das Konzept selbst erstellen können oder ob wir Hilfe brauchen. Ich meine, Hilfe brauchen wir auf jeden Fall, weil wir nicht genug Kapital haben, aber man weiß ja nie.“
    „Was ist mit deinem Vater?“ Keine Ahnung, warum ich sie das frage, sie spricht nie über ihren Vater oder ihre Familie, aber sie bekommt immer irgendwoher Geld, also vielleicht von ihrem Vater. Ich weiß, dass das eine sexistische Annahme ist, aber vielleicht wird sich Tabitha jetzt endlich mal etwas öffnen.
    „Ja, ich kann vielleicht irgendwo Geld locker machen, aber ich weiß nicht, ob das reichen würde. Zumindest können wir darüber sprechen. Aber viel wichtiger ist, dass Vlad mich am Valentinstag wegen eines Wrestling-Matches alleine lässt. Ich weiß natürlich nicht genau, was das bedeutet, aber es könnte daran liegen, dass er ein Kind des Kalten Krieges ist.“
    „Erinnerst du dich noch an die Episode von
Silver Spoon
, als er Andropov trifft? Grauen erregend.“
    „Stimmt. Und du feierst auch alleine?“
    „Der König ist tot. Um genau zu sein, ist er sauer auf mich, und ich weiß nicht einmal genau, in welcher Stadt er sich aufhält. Keine Pläne für den Valentinstag, und dann ist auch noch Freitag. Das macht alles nur noch schlimmer.“
    „Wie wäre es mit einem Weiberabend? Du rufst Roseanne an, ich Adrian.“
    „Adrian? Was ist mit Anthony?“
    „Permanenter Streit. Sie haben sich getrennt, pünktlich zum Valentinstag. Komm schon, wir gehen in dieses billige Restaurant im East Village.“
    „Schön, aber könnten wir nicht einen richtigen Weiberabend machen?“
    „Ach so, euer Streit. Weißt du, ihr könnt nicht ewig sauer aufeinander sein.“
    „Ich weiß nicht, wahrscheinlich doch. Außerdem ist das

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