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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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doch gar nicht ähnlich.“ Ich stehe noch etwas unter Schock, muss ich gestehen. Aber ich denke, jetzt kann ich auch einfach losreden und abwarten, was geschieht.
    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich habe das Gefühl, wenn ich einmal anfange zu reden, kann ich vielleicht nicht mehr aufhören.“ Roseanne kommt ins Zimmer und setzte sich ebenfalls aufs Bett.
    „Also was ist los? Es scheint eine Menge Gründe dafür zu geben, dass du so am Ende bist.“
    „Ja, nicht wahr?“ Ich spüre, wie meine Unterlippe zittert. „Nur einen Grund zu nennen wäre eine Ausrede. Ich will meine Mom nicht als Ausrede benutzen.“
    „Also was ist es?“ Tabitha klingt so sachlich.
    „Es geht um mich. Das ist alles. Es geht darum, was aus mir geworden ist. Viel von dem, was du gesagt hast ist wahr, Tabitha. Ich weiß, dass ich mich schon lange damit hätte beschäftigen müssen. Ich hätte schon vor Jahren einmal richtig heulen sollen. Vielleicht schon im College. Aber so ist mein Leben.“
    „Eve, was redest du da? Ich glaube, wir verstehen dich nicht.“
    „Nicht nur die Krankheit meiner Mutter, der Ärger mit meiner blöden Schwester, das Ende der Beziehung zu Rob und einer fünfjährigen Freundschaft mit Todd, dazu kommt noch, dass ich eine schockierende Entdeckung gemacht habe. Das ist es, Leute, ich werde bis ans Ende meiner Tage eine Assistentin sein. Ich habe sogar einen verdammten Blumenstrauß zum
Secretaries Day
bekommen. Ich schätze, es gibt Schlimmeres, aber ich kann es nicht ertragen, als eine Sekretärin betrachtet zu werden. Will ich wirklich, dass mein Leben, meine Gefühle, von diesen dummen Konferenzen und Entscheidungen anderer Leute beherrscht wird? Und das Tollste, was ich erreichen könnte, wäre, eine andere Lacey, Mabel oder
Big C
zu werden. Und wofür? Für eine dumme Sportzeitschrift?“
    „Eve, du bist noch nicht mal vierundzwanzig, so wird dein Leben nicht aussehen, das wirst du nicht zulassen!“
    „Und warum zum Teufel nicht? Ich lasse es doch zu! Ich bin so selbstgefällig geworden. Sitze rum und spiele Galgenmännchen, surfe durchs Internet, verliere jeglichen Ehrgeiz. Ich bin im Grunde nur ein Faulenzer. Einer der schlimmsten Sorte!“
    Tabitha schüttelt den Kopf und blickt sich in meinem Zimmer um. Es ist wirklich ungewöhnlich, sie mit so wenig Makeup zu sehen. Roseanne reibt meinen Fuß und sagt: „Lass es raus.“
    „Warum kündigst du nicht?“
    „Tabitha, sei nicht albern, sie ist in einer ziemlich schlechten Verfassung.“ Mit Sicherheit denkt Roseanne an die Miete, so wie ich. „Offenbar hilft es nicht, einfach zu Hause zu bleiben.“
    „Davon abgesehen, dass ich niemals einen besseren Job finden werde. Ein Teil von mir glaubt noch immer, dass das hier meine Chance ist. Ich will diese Stelle, die mir ‚Türen öffnet‘ nicht aufgeben, bis ich wirklich reingekommen bin.“ Tabitha verdreht die Augen.
    „Ich rede nicht davon, dass du dir einen anderen Job suchen sollst. Ich rede davon, mal was zu riskieren. Ich rede davon, es wirklich zu versuchen. Eine eigene Zeitschrift rauszubringen, es einfach zu tun.“
    „Ah ja, richtig, der Zeitschriftenbaum, der direkt vor meinem Fenster wächst, sollte jeden Moment Früchte tragen, schließlich hat es genug geregnet.“
    „Hast du irgendwelche Ersparnisse?“
    „Ich habe ungefähr viertausend Dollar, die hab ich zusammengespart, seit ich in den Kindergarten gegangen bin. Davon könnte ich ungefähr drei Monate leben. Vielleicht.“
    „Hört mal, vielleicht ist es an der Zeit, dass wir alle was riskieren. Ich gebe Eve Geld. Ich habe fünfzehntausend gespart. Ich werde es einfach investieren.“
    „Du hast so viel Geld gespart indem du deine Wäsche verkauft hast?“
    „Deine benutzten Höschen?“
    „Ja, und manchmal …“, sie verdeckt ihr Gesicht, „…auch eure.“
    „Igitt!“ Wir beginnen gleichzeitig zu schreien und sie zu schlagen.
    „Davon will ich auf jeden Fall was abhaben!“ sage ich. „Im Ernst, du wärst verrückt, mir so viel Geld für ein Hirngespinst zu geben, das noch nicht einmal richtig durchdacht ist. Du hattest Recht, als du sagtest, dass Artikel in der Schülerzeitung nicht wirklich zählen.“
    „Dann denk noch ein bisschen drüber nach, Eve. Wir sind in New York, hier kann alles passieren. Tut mir Leid, was ich da gesagt habe. Du bist jung, und du hast was drauf. Ich habe dir doch ein Gefühl für Mode vermittelt. So funktioniert das hier eben. Schau dir doch mal die Modestrecken der

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