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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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und Lev vereinbaren? Das würde uns sehr weiterhelfen. Oh, und die Gespräche müssen bis Dienstag stattgefunden haben.“ Na toll. „Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, Eve. Rufen Sie mich an, wenn Sie Hilfe brauchen.“ Mutter Gottes! Und genau in diesem Moment ruft Tabitha an.
    „Der Gerichtsprozess von
Big C
ist auf Montag verschoben worden. Sie ist ganz begeistert, wie gut ich sie vertreten habe. Ich werde eine Kleinigkeit bei
Carmine’s
essen. Hast du Lust, dich mit mir ins Gedränge zu stürzen?“
    Wir bestellen unser hausgemachtes Mittagessen und stopfen es in uns hinein, als ob wir am Verhungern wären. Tabitha ist so aufgeregt, weil sie eine Woche lang
Big C
vertreten hat, sie spricht die ganze Zeit mit vollem Mund und spuckt dabei kleine Essensbröckchen aus. Ich warte, dass sie mich fragt, wie es mir geht, aber sie redet einfach weiter und häuft immer wieder riesige Portionen Parmesan-Hühnchen auf ihren Teller. Am liebsten würde ich sie anbrüllen und ihr von meiner Mom und Mabel und Todd erzählen, aber sie ist irgendwie völlig weggetreten.
    „Eve, auf so was haben wir gewartet. Jetzt weiß ich, dass ich es kann. Ich brauche keinen Mann dafür, ich brauche überhaupt niemanden. Ich habe alles selbst getan, ganz alleine.“ Ich kann es nicht ertragen.
    „Wie geht’s Blake?“
    Tabitha lacht und nimmt sich etwas vom Mozarella. „Honey, er musste leider gehen.“
    „Warum, hat er nicht ins Flugzeug gepasst?“ Keine Ahnung warum gerade Tabitha mir so auf die Nerven geht. Sie ignoriert mich und lässt sofort eine weitere Geschichte vom Stapel. Das höre ich mir schon lieber an als das Gerede darüber, wie großartig sie eine Woche lang
NY By Night
geleitet hat.
    „Außerdem konnte ich nicht umhin, ihm zu sagen, dass man noch lange kein Schauspieler ist, nur weil man für Ritterspiele engagiert wurde.“
    „Warte mal. Wie bitte? Das hat er getan?“
    „Kannst du dir das vorstellen? Wie peinlich! Und dabei habe ich ihn wirklich gemocht.“
    „Offenbar nicht genug.“
    Sie setzt sich ein wenig zurück. „Was soll das heißen?“
    „Nun, dass du ihn nicht sonderlich gemocht haben kannst, wenn du ihn nur verlassen hast, weil er kein ernsthafter Schauspieler ist. Jeder versucht doch irgendwie über die Runden zu kommen.“
    „Bist du jetzt völlig durchgedreht? Ich kann auf gar keinen Fall mit jemandem zusammen sein, der mir solche Lügengeschichten aufgebunden hat.“
    „Lügengeschichten? Tabitha, wie viele Lügen hast du ihm denn erzählt?“ Sie schüttelt den Kopf. „Keine? Also bitte, Tabitha. Wie viele verdammte Lügen hast du mir schon aufgetischt? Ich weiß überhaupt nichts über dich! Ist dir das eigentlich klar? Findest du es nicht merkwürdig, dass du nie über etwas Reales sprichst?“ Die letzten Worte habe ich geschrieen. Ich gerate völlig außer Kontrolle.
    „Eve, das hier ist verdammt noch mal New York. Jeder hat eine Vergangenheit. Du kommst aus New Jersey.
Big C
hat die Schule abgebrochen. Roseanne hatte eine Essstörung. Na und, was für einen Unterschied macht das?“
    „Keinen, solange man nicht bei Ritterspielen auftritt und von seiner Freundin verlassen wird, nur weil man sie nicht ständig in die teuersten Restaurants einladen kann. Keinen, es sei denn, deine Freunde wundern sich darüber, warum du nie von Texas erzählst oder woher du immer so viel Geld hast oder wie es kommt, dass du dir jede Wochen tonnenweise Unterwäsche kaufst.“
    „Weißt du was, Eve, du benimmst dich lächerlich. Das ist auch der Grund, warum Adrian nicht mehr mit dir spricht! Und warum Rob dich verlassen hat! Du stehst ja völlig neben dir. Fälle nur weiter deine Urteile über jeden und alles. Du, die so gerne Autorin sein will und nie etwas schreibt. Wir sind hier in New York, weißt du, da reicht es nicht ganz, wenn man mal was für die Schülerzeitung fabriziert hat. Die Rechnung bitte!“
    „Und das war’s dann, Tab? Wir bezahlen und gehen. Du findest mich also auch lächerlich.“ Ich bin tief verletzt.
    Tabitha sagt nichts mehr. Sie kramt ihre Dunhills hervor und setzt die Sonnenbrille auf. Das war’s, sie hat mich bereits abgeschrieben. Ich kann es nicht glauben. Auch das noch. Jetzt muss ich auch noch ihr Stockwerk meiden. Blöde Kuh!
    Ich gehe zurück in die Firma. Mein Herz hämmert, und ich würde am liebsten anfangen zu heulen und nie mehr damit aufhören. Ich beschließe, zum Heulen in die Behindertentoilette zu gehen, gehe aber zuvor an meinem Tisch vorbei, um

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