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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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egal. Ich muss niemanden beeindrucken. Und ich mag dich mehr, wenn du mitten in einer Revision steckst.“ Roseanne seufzt. Es klingelt an der Tür. Ich setze mich erschrocken auf.
    „Wer ist das? Wen hast du eingeladen? Deine neue nicht verrückte Mitbewohnerin? Ich will niemanden sehen! Verstehst du? Mach meine Tür zu!“ Ich höre, wie sich Roseanne über die Sprechanlage mit Tabitha unterhält. „Und sie will ich am allerwenigsten sehen. Mach meine Tür zu!“
    „Mach sie verdammt noch mal selbst zu“, sagt Roseanne mit zuckersüßer Stimme. Dann lässt sie Tabitha herein. „Sie ist da drin und sieht nicht sonderlich hübsch aus.“
    „Geht zum Teufel, ihr beiden!“ Ich rolle mich auf die Seite und starre die Wand an. Tabitha kommt in mein Zimmer. Ich ziehe die Bettdecke über den Kopf. Sie setzt sich auf mein Bett.
    „Es tut mir Leid, Eve.“ Ich wünschte, ich würde sie nicht hören. „Ich war echt sauer, dass du mir solche Fragen über mein Leben gestellt hast. Willst du was Lustiges hören?
Big C
geht Ende Mai. Sie will jetzt Krimis schreiben. Kannst du dir das vorstellen? Das sieht ihr gar nicht ähnlich. Da hat sie ein einziges Mal was mit einem Prozess zu tun und denkt sofort, dass sie ein neuer John Grisham ist. Sie hat mich in ihr Büro gebeten, um es mir zu sagen. Sie meinte, das habe sie schon immer tun wollen, entweder jetzt oder nie, sagte sie. Und willst du hören, was noch lustiger ist? Sie sagte, sie wolle sich um mich kümmern, bevor sie geht. Da dachte ich schon, dass sie mir ihre Stelle anbieten will, weil ich ihren Job so wahnsinnig gut gemacht habe, als sie nicht da war. Nicht ganz. Aber sie hat mir eine Position als Koordinatorin vorgeschlagen. Sie hat immer wieder gesagt, was für eine tolle Stelle das für mich wäre und wie das meine Karriere voranbringen würde. Sie sagte, ich hätte eine Menge Potenzial und dass sie mir vertraut und wie wichtig Vertrauen wäre. Ich habe immer gedacht, dass
Big C
nicht sonderlich viel von mir weiß, obwohl ich so viel über sie gehört habe. Aber ich glaubte ihr, als sie das mit dem Vertrauen sagte. Sie meinte sogar, ich sei für sie so was wie eine Freundin. Da konnte ich nicht anders, plötzlich tat sie mir Leid. Ich vermute, sie glaubt wirklich, dass ich ihre Freundin bin. Die muss ganz schön einsam sein, ich meine, es ist doch schlimm, wenn man seine Mitarbeiter als Freunde betrachten muss, vor allem, wenn sie es gar nicht sind. Als ich ihr Büro verließ, war ich ganz aufgedreht wegen meiner Beförderung, auch wenn sie nicht so großartig ist. Ich wollte alle Freunde anrufen und es ihnen erzählen, alle Leute, denen ich vertraue. Wen sollte ich anrufen? Adrian? Okay, ja, er ist ein Freund, aber was weiß er schon von mir? Nicole? Also bitte, sie würde sofort darüber nachdenken, wie sie noch mehr Werbekunden bei
NY By Night
unterbringen kann. Und dann konnte ich nicht mehr aufhören, an dich zu denken und an das, was du gesagt hast. Ich schätze, du wolltest nur, dass ich dir vertraue, und das hat mich irgendwie sauer gemacht. Ich versuche immerzu, eine bestimmte Person darzustellen, und das ist auch in Ordnung, ich meine, in New York ist das so, aber es muss doch einen Menschen geben, der zu einem hält, egal, was passiert. Ich komme nicht aus Texas, sondern aus einem Kaff, das weitaus schlimmer ist als Jersey und von dem du noch nie gehört hast.“ Wie bitte? „Und wenn ich schon dabei bin, hier eine oscarreife Rede zu halten, dann kann ich dir auch gleich noch verraten, dass meine Familie völlig verarmt ist und es Zeiten gab, wo ich kaum genug Geld zum Überleben hatte. Also habe ich eine eigene Website eingerichtet. Hättest nicht gedacht, dass ich so was kann, was? Ich verkaufe meine Unterwäsche übers Internet. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Geld man damit verdienen kann. Das war’s. Das bin ich. Jetzt weißt du es. Und ich hoffe, dass ich dir und Roseanne vertrauen kann, die das Ganze mitgehört hat. Hi Rosi.“
    „Hi“, antwortet Roseanne von meiner Türschwelle aus. „Wow!“
    Ich setze mich im Bett auf, drehe mich um und sehe die beiden an. Tabitha trägt ein Sweatshirt und hat die Haare zu einem Zopf gebunden. Ich kann es nicht glauben. Sie sieht so anders aus. Nicht schlechter als sonst, aber eben nicht so sehr wie Tabitha sondern eher wie eine Freundin.
    „Also, das ist meine Geschichte, Eve. Und deine? Warum benimmst du dich gerade so? Warum heulst du und hast dich komplett vollgerotzt? Das sieht dir

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