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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Dollar. Ein kleines Schlafzimmer und ein großes Wohnzimmer. Morgen ist der offizielle Besichtigungstermin. Das Beste aber ist, dass keine Maklergebühren verlangt werden. Sofort rufe ich dort an. Es ist ja nie falsch, sich zu beeilen. Es klingelt etwa acht Mal, bevor eine Frau rangeht.
    „Hallo. Mein Name ist Eve Vitali, ich bin Studentin an der University of New York und rufe wegen der Wohnung am University Place an. Ich würde mir die Wohnung gerne etwas früher ansehen, weil ich um die Zeit Vorlesung habe.“ Ganz schön clever, was?
    „Tut mir Leid, Honey, aber das Apartment ist bereits weg.“
    „Aber der Besichtigungstermin ist doch erst morgen.“
    „Es ist erstaunlich. Irgendjemand hat von der Wohnung gehört und ist mit drei Monatsmieten in bar vorbeigekommen und hat sogar noch weitere sechs Monatsmieten angeboten.“
    „Wow, also werden Sie denen auf jeden Fall die Wohnung geben?“
    „Aber selbstverständlich, das würden Sie doch auch.“ Nein, ich würde mir die Wohnung geben, weil ich es wirklich verdiene, ohne große Anstrengung eine Wohnung zu finden.
    „Vermutlich. Sind in dem Haus vielleicht noch andere Wohnungen zu vermieten?“
    „Nun“, sagt die Dame, die ganz offenbar der Meinung ist, Besseres zu tun zu haben, als mit mir zu telefonieren, „da müssten Sie schon die Hausverwaltung anrufen.“
    Sie nennt mir den Namen. Als ich dort anrufe, erklärt man mir, dass ich dreißig Dollar für mich und jeweils dreißig Dollar für jede weitere Person, mit der ich zusammenleben will, bezahlen soll, damit sie mich auf eine Liste setzen. Zudem muss ich in ihr Büro in der entferntesten Lower East Side kommen und ein Formular ausfüllen. Wenn dann alles in Ordnung ist, würde man mich auf eine Warteliste setzen und vielleicht, nur vielleicht, wäre ich dann in der Lage, mir eine ihrer Wohnungen zu leisten. Ich sage der Frau, dass ich es mir überlege.
    Die nächste Wohnung, bei der ich anrufe, klingt zu gut, um wahr zu sein. Ich weiß gar nicht, warum ich nicht gleich dort angerufen habe. Zwei Schlafzimmer auf der Avenue A für vierzehnhundertfünfzig Dollar, ebenfalls keine Maklergebühr. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine der Agenturen handelt, wo man zweihundert Dollar bezahlen muss, um jeden Tag eine Liste mit Angeboten gefaxt zu bekommen, bis man eine Wohnung gefunden hat. Was für eine Enttäuschung.
    Da wir bei Prescott Nelson so wichtig sind, haben wir einen speziellen Deal mit einem Wohnungsmakler. Eigentlich spart man da nicht wirklich viel, man muss statt der üblichen fünfzehn nur zehn Prozent Gebühren zahlen. Ich rufe dort an, und die wunderbare Maklerin namens Judy lacht kein bisschen, als ich ihr sage, was wir ausgeben wollen. Sie glaubt sogar, dass sie mir helfen kann. Innerhalb von, sagen wir mal achtzehn Monaten. Vielleicht. Ich bin am Boden zerstört.
    „Nun, Eve, das ist New York“, informiert mich Tabitha. Ich stehe vor einer Umkleidekabine von
Lord and Taylor
. Sie war bis jetzt nicht im Geringsten hilfreich. Sie wirkt insgesamt ziemlich genervt. Wie es scheint, haben sie und Luis Probleme mit der Kommunikation. Sie hofft, dass die aufregende Unterwäsche, die sie kauft, dabei helfen wird, dass sie sich besser verstehen.
    „Sag bloß, das ist also New York! Aber trotzdem muss ich doch irgendwie eine Wohnung finden können.“
    „Jetzt werd mal nicht zickig, Eve.“ Man muss sich mal vorstellen, dass
sie
das zu
mir
sagt. „Die Leute würden für eine Wohnung einen Mord begehen. Und zwar buchstäblich. Vielleicht solltest du die Todesanzeigen lesen. Wie deprimierend.“
    „Vielleicht sollte ich doch nachgeben und mir einen Makler nehmen.“
    „Okay, dann findest du also eine Wohnung, die du dir nicht leisten kannst und zahlst noch fünfzehn Prozent Maklergebühr.“ Sie hält einen winzigen schwarzen BH hoch. „Diesen Mist machen sie für Supermodels. Könntest du mir den in meiner Größe suchen?“
    Tabitha geht mir mit ihrem Benehmen echt auf die Nerven. Sie will, dass ich mit meiner Wohnungssuche keinen Erfolg habe, und trotzdem renne ich rum, um ihr einen Schlampen-BH in ihrer Größe zu suchen. Bin ich nicht immerzu ihr seelischer Mülleimer? Das ist ein undankbarer Job. Ich beginne, nach Tabithas Größe zu suchen. Eine Verkäuferin eilt herbei, um mir zu helfen.
    Nach einer Ewigkeit kommt sich mit dem BH in Rot zurück. Tabitha wollte schwarz, aber trotzdem bringe ich das Teil zur Umkleidekabine. Tabitha steht bereits an der Kasse, wo eine

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