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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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Jesus! Ich beschließe, die Schuld auf Jen zu abzuwälzen, falls die Konferenz abgeblasen werden muss. Ich bin völlig genervt, und jetzt bekomme ich auch noch so eine miese E-Mail von Vickie aus der Marketingabteilung, die absagt. Zur Hölle mit ihr und dem ganzen Pack! Ich rufe Tabitha an.
    „Heute ist ein schrecklicher Tag.“
    „Tut mir Leid, das zu hören. Dabei arbeitest du erst seit zwei Stunden.“
    „Diese verdammte Jennifer Hoya hat versucht, mich zu analysieren.“
    „Du weißt doch, was du ihr antworten kannst …“
    „Tabitha! Bitte! Ich werde eine Konferenz absagen müssen.“
    „Oh, da hast du aber ein Problem.“
    „Ich möchte einfach nur nach Hause gehen, mich unter den Weihnachtsbaum legen und die Lichter anstarren.“
    „Und da sagt man immer, in Jersey wäre nichts los.“
    „Wie läuft es bei dir?“
    „Ganz okay,
Big C
ist heute nicht da, also habe ich hier das Sagen. Ich sage Meetings ab, sehe ihre E-Mails durch und ihre Einladungen.“
    „Was für Meetings?“
    „Sie hatte so ein blödes Neujahrstreffen mit ihren Mitarbeitern geplant.“
    „Tabitha, was machst du mit dem Konferenzzimmer?“
    „Ich bleibe drauf sitzen.“
    „Ich kann’s nicht glauben. Warum hast du das nicht gesagt, als ich dir erzählt habe, dass ich einen Konferenzraum brauche?“
    „Das hast du nicht erzählt!“
    „Nun, ich habe gesagt, dass ich mit Jennifer Hoya gesprochen habe.“
    „Verdammte Jennifer Hoya hast du sie genannt. Ich weiß auch nicht. Ich hatte gedacht, dass etwas Schlimmeres passiert sein müsste, um deine Laune dermaßen zu verderben. Aber wer bin ich, um darüber zu urteilen?“
    „Und warum willst du auf einem Konferenzzimmer sitzen bleiben?“
    „Um so undankbaren Leuten wie dir einen Gefallen zu tun.“
    „Tabitha, du bist die Größte! Tut mir Leid, dass ich so laut geworden bin.“
    „Schon okay, Eve. Übrigens, Eve?“
    „Ja?“
    „Nimm die nächste U-Bahn und fahr direkt zur Hölle!“ Und wieder legt sie auf. Ich hasse es, wenn Leute derart auf eine Sache fixiert sind.
    Ich schicke eine weitere Mail wegen des Konferenzzimmers herum und nehme mir vor, künftig die Materialwünsche eines jeden Mitarbeiters zu ignorieren, der sich darüber beschwert, dass das Zimmer nur über einen bestimmten Fahrstuhl zu erreichen ist. Aber sie haben Glück, keiner beschwert sich.
    Ich habe dem Lieferservice gesagt, dass die Konferenz um halb eins ist, weil sie dann garantiert wie immer um fünf nach eins liefern. Da ich gebeten habe, das Essen auf unser Stockwerk zu bringen, das Meeting aber jetzt auf der anderen Seite stattfindet, muss ich mit den beiden Lieferjungs durch das ganze Gebäude laufen, wobei wir eine Spur von gesunden Vollwert-Leckereien hinter uns lassen.
    Als ich das Zimmer betrete wird mir sofort klar, dass sich die Redakteure nicht auf Herbs Worte konzentrieren, sondern aufs Essen warten, also auf mich (Aber glauben Sie jetzt nicht, dass ich so erbärmlich bin, diese Macht auszukosten.). Ich bitte die Jungs, das Essen auf den Tisch zu stellen, wo die Aasgeier nur darauf warten, endlich darüber herfallen zu dürfen. Draußen kümmere ich mich um die Rechnung, indem ich Herbs Unterschrift fälsche. Wie immer versuchen die Lieferjungs mich zu überreden, ihnen das Trinkgeld in bar zu geben, woraufhin ich ihnen geduldig wie jedes Mal erkläre, dass ich kein Bargeld habe. Manchmal habe ich den Verdacht, dass ihre Arbeitgeber gemeinerweise das Trinkgeld einfach einbehalten und ich dieses Verhalten auch noch fördere, aber wahrscheinlich wollen die Lieferjungs einfach nur betrügen wie jeder in dieser Stadt.
    Als ich zum Meeting zurückkehre, ist das meiste Essen schon weg. Gott sei Dank gelingt es mir noch, ein Lachsbrötchen, etwas gegrilltes Gemüse und etwas Hummus zu ergattern. Nichts ist zu hören außer Schmatzen und Schlucken. Jim atmet schwer. Aus Protest hat er sich etwas von McDonalds ins Meeting bringen lassen. Ich bin nur froh, dass er dafür selbst bezahlt hat.
    „Da nun jeder fertig ist“, sagt Herb, obwohl die meisten noch immer essen, „möchte ich noch mal sagen, dass ich hoffe, dass ihr euch über die Feiertage erholt habt. Wir werden jetzt darüber sprechen, was wir tun können, um bei den Lesern mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Die Arbeit unserer Kollegen in der Marketingabteilung hat uns schon sehr weit gebracht. Dafür, dass unser Magazin noch nicht so lange auf dem Markt ist, ist unser Bekanntheitsgrad geradezu phänomenal.“
    Nach jedem Satz grinst

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