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Mannerfreie Zone

Mannerfreie Zone

Titel: Mannerfreie Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Papa Ariella
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sein?“
    „Nein, erst am dritten Februar. Aber ich bekomme einen Zuschuss, wenn ich jeden Tag im Januar hierher komme.“
    „Du prostituierst dich also für diesen Zuschuss?“
    „Machst du Witze? Ich würde auch ohne einen Pfennig Geld diese Meetings besuchen.“ Jetzt glaube ich, dass Brian Witze macht. Ich kann ihn nicht leiden. Ich wünschte, dass noch ein Platz am Konferenztisch frei wäre, damit ich seiner lästigen Gegenwart entfliehen könnte.
    „Hallo an alle, viele von euch kennen Rob King vielleicht schon.“ Ich überlege, ob Herb mich damit meint, ob er weiß, wie gut ich Rob King kenne. „Er ist heute hier, um zu sehen, wie wir arbeiten und wie der kreative Prozess abläuft.“
    Es ist unübersehbar, dass die Redakteure die Einmischung eines Außenstehenden nicht gerade schätzen. Für sie ist es ein Zeichen, dass Veränderungen ins Haus stehen. Sie wollen nicht daran erinnert werden, wie sehr ihre „Kreativität“ von einem Mann wie Rob King abhängt, von einem Mann in einem Anzug. Jeder kann die Spannung geradezu fühlen – nur Brian nicht. Er beginnt zu applaudieren. Die anderen stimmen unbehaglich ein.
    Das Meeting wird fortgesetzt. Statt wie sonst in Tagträume zu versinken, habe ich nun endlich etwas, worauf ich mich konzentrieren kann, nämlich auf Rob Kings Hände. Ich bin in den Anblick dieser perfekten, männlichen Hände so vertieft, dass ich gar nicht aufhören kann, zu fantasieren. Ich wünschte nur, er hätte genauso große Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren wie ich. Nach einer Weile klemmt er seine Hand hinten in den Hosenbund und lässt sie da. Ich finde diese Haltung für einen Mann, der augenscheinlich so viel Macht besitzt, außerordentlich rührend. Wie gerne wäre ich jetzt mit ihm alleine auf dem Konferenztisch.
    „Warum macht du solche Geräusche?“ flüstert Brian mir zu und ruiniert damit mein Leben.
    „Wovon zum Teufel sprichst du?“ zische ich zurück, als Lacey gerade etwas vorliest. Er beginnt leise zu stöhnen. Das soll ich getan haben? „Halt die Klappe.“
    „Entschuldigt bitte“, sagt Lacey und liest dann weiter. Mir ist das furchtbar peinlich, ich hoffe, Rob hat mein Stöhnen nicht gehört. Als Herb mit seiner Kritik fertig ist, klatschen wir alle Beifall. Nun sitzen wir schon fast zwei Stunden hier. Ich stehe auf, um mir etwas Wasser aus der Küche zu holen. Wenn ich mir Zeit lasse, wird Rob mir folgen, und wir können auf der Treppe miteinander rummachen. Ich gebe ihm drei Minuten. Öfter kann ich mein Glas nicht füllen und leer trinken.
    Was für ein Horror! Als ich versuche, wieder ins Konferenzzimmer zu kommen, ist die Tür abgeschlossen. Ich muss klopfen, um wieder hereingelassen zu werden, weshalb Gary unterbrochen wird, der gerade ein paar Absätze aus seinem Artikel vorliest, mit dem Jim nicht ganz einverstanden ist. Er freut sich nicht gerade über diese Unterbrechung. Ich murmle „Entschuldigung“ und sehe, wie Rob mich anlächelt. Wie peinlich. Gary und Jim beginnen, sich über den Gebrauch des Wortes „Zwang“ zu streiten. Sie fragen Rob als objektiven Zuhörer nach seiner Meinung. Er findet, dass das Wort in dem Zusammenhang funktioniert, und Jim wird ihn bis ans Ende seiner Tage hassen. Wieder applaudieren wir und dürfen endlich gehen. Ich möchte nach der Konferenz eigentlich noch mit Rob sprechen, aber Herb nimmt ihn zur Seite, und ich finde keinen Grund, noch länger zu bleiben. Deshalb gehe ich zurück an meinen Tisch und rufe Tabitha an.
    „Du hättest ihm einen Zettel zuschieben sollen.“
    „Na hör mal, Tabitha, ich bin doch keine Erstklässlerin mehr.“
    „Stimmt, deine Fantasien erinnern eher an die High School. Hast du Lust, morgen zu einer schrecklichen brasilianischen Tanzvorführung zu gehen?“
    „Das klingt ungeheuer spannend, wenn du es sagst.“
    „Na ja, du kennst das doch. Jeder zieht an so einem Abend eine große Show ab.“
    „Von dir könnten sie noch was lernen, Tabitha.“
    „Du hast Recht, ich sollte meine Visitenkarte verteilen.“
    „Tabitha Milton, die Frau für ein fabelhaftes Leben. Das klingt gut …“ Ich schaue auf und sehe Rob King grinsend vor meinem Schreibtisch stehen. „Tab, ich rufe dich zurück.“
    „Eve? Warum klingt deine Stimme auf einmal so komisch? Was ist los? Ist er da?“
    „Genau, großartig, danke, tschüss.“ Ich lege auf und lächle Rob an. „Hi.“
    „Hi, das mit der verschlossenen Tür war ganz schön dumm.“ Er will mich also ärgern. Ich überlege, ob ich

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