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Mansfield Park

Mansfield Park

Titel: Mansfield Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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wenig zu tun, viel zu wenig für meinen Geschmack. Ich hätte mich gern länger damit beschäftigt.»
«Tun Sie so etwas gerne?» fragte Julia.
«Über alle Maßen. Aber dank den natürlichen Vorzügen des Geländes, die sogar einem unerfahrenen Auge die wenigen notwendigen Veränderungen geradezu aufdrängten, und dank meiner Beharrlichkeit hat es nicht drei Monate gedauert, bis Everingham so aussah, wie es sich heute präsentiert. Den Plan dazu hatte ich in Westminster entworfen – in Cambridge etwas abgeändert – und mit einundzwanzig Jahren verwirklicht. Ich könnte Mr. Rushworth beinahe beneiden, daß dieses große Vergnügen noch vor ihm liegt. Ich habe meines allzu hastig genossen.»
«Rasch erfassen, rasch entscheiden und rasch handeln sind eins», sagte Julia. «Ihnen wird es nie an Beschäftigung mangeln. Anstatt Mr. Rushworth zu beneiden, sollten Sie ihm lieber mit Ihrem Rat beistehen.»
Mrs. Grant, die den letzten Teil dieser Rede gehört hatte, stimmte lebhaft zu, fest überzeugt, daß niemand ein so richtiges Urteil habe wie ihr Bruder. Da Miss Bertram ebenfalls die Idee aufgriff und mit großer Wärme erklärte, ihrer Meinung nach sei es unvergleichlich besser, sich vorerst mit Freunden und uneigennützigen Beratern zu besprechen, als die Arbeit gleich einem berufsmäßigen Architekten hinzuwerfen, war Mr. Rushworth durchaus bereit, Mr. Crawford um seine Unterstützung zu bitten; und nachdem Mr. Crawford seine eigenen Fähigkeiten mit gebührender Bescheidenheit herabgesetzt hatte, stellte er sich natürlich Mr. Rushworth vollkommen zur Verfügung. Mr. Rushworth begann umständlich vorzuschlagen, Mr. Crawford möge ihm die Ehre erweisen, nach Sotherton zu kommen und dort Quartier zu nehmen – bis Mrs. Norris, als hätte sie das Mißfallen ihrer Nichten an einem Plan erraten, der ihnen Mr. Crawford entreißen würde, ihn mit einem Gegenvorschlag unterbrach: «Mr. Crawford ist zweifellos gern dazu bereit, aber warum sollten wir uns nicht anschließen? Warum sollten wir nicht einen kleinen Ausflug arrangieren? Hier sitzen viele, die sich für ihre Pläne interessieren, lieber Mr. Rushworth, und gern Mr. Crawfords Meinung an Ort und Stelle vernehmen möchten; vielleicht dürfte sogar unsere bescheidene Meinung Ihnen gleichfalls von Nutzen sein. Ich für mein Teil sehne mich schon längst danach, Ihrer lieben Frau Mutter wieder einmal meine Aufwartung zu machen. Nur der Umstand, daß ich keine eigenen Pferde besitze, hat mich diese angenehme Pflicht so lange versäumen lassen. Aber jetzt könnte ich mitkommen und der lieben Mrs. Rushworth ein paar Stunden lang Gesellschaft leisten, während ihr jungen Leute herumstreift und alles besprecht, und dann könnten wir allesamt zu einem späten Mittagessen hierher zurückkommen oder auch in Sotherton speisen, wie es Ihrer Mutter am angenehmsten wäre, und dann eine schöne Mondscheinfahrt nach Hause machen. Mr. Crawford wird sicher so liebenswürdig sein, meine beiden Nichten und mich in seinem Wagen mitzunehmen, Edmund kann reiten, nicht wahr, Schwester, und Fanny bleibt bei dir zu Hause.»
Lady Bertram machte keine Einwendungen, und alle Beteiligten drückten ihre volle Bereitwilligkeit aus, bis auf Edmund, der alles mit anhörte und nichts dazu sagte.
     
     

 
7. Kapitel
    «Nun, Fanny, wie gefällt dir Miss Crawford jetzt?» fragte Edmund am nächsten Tag, nachdem er selbst längere Zeit darüber nachgedacht hatte. «Wie hat sie dir gestern gefallen?»
    «Sehr, sehr gut. Ich höre sie gern plaudern, sie ist so unterhaltsam. Und dabei ist sie so wunderhübsch, daß ich sie immerzu anschauen möchte.»
    «Es ist ihr Mienenspiel, das ihr soviel Reiz verleiht. Sie hat ein unglaublich ausdrucksvolles Gesicht. Aber war in ihrem Reden nichts, was dir nicht ganz passend vorkam?»
    «O doch! Sie hätte nicht in diesem Ton von ihrem Onkel sprechen dürfen. Ich war ganz erstaunt. Ein Onkel, bei dem sie jahrelang gelebt hat und der, was er auch für Fehler haben mag, zu ihrem Bruder so gut ist und ihn, so heißt es, wie einen eigenen Sohn behandelt! Ich hätte es nicht geglaubt.»
    «Ich habe mir gedacht, daß es dich schockieren würde. Es war sehr unrecht von ihr – sehr unschicklich.»
«Und sehr undankbar, finde ich.»
«Undankbar ist ein starkes Wort. Ich weiß nicht, ob ihr Onkel gerade auf ihre Dankbarkeit Anspruch hat … Seine Frau zweifellos – und im Grunde ist es die Verehrung, mit der sie ihrer Tante gedenkt, die sie zu dieser Entgleisung verführt

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