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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verwenden. Alles andere ernährt sich von ihnen, direkt oder indirekt.«
    Veg zeigte langsam Interesse. »Es gibt hier keine.«
    »Und doch sind sie hier. Sie müssen dasein. Sie sind in der Atmosphäre, mikroskopisch klein, und schweben in den höheren Regionen, wo genügend Sonnenlicht durchdringt. Tatsächlich ist es so, daß sich die wichtigen ökologischen Ketten in der Atmosphäre bilden und der Boden lediglich eine Halde für die Abfälle ist. Auf diese Weise bleibt das Pflanzenleben primitiv, da es keine Basis auf dem Boden errichten und keine Wurzeln schlagen kann, um Blumen, Bäume und so weiter hervorzubringen. Es ist wie mit dem Plankton in den Meeren der Erde, das dort gedeiht, wo die Bedingungen vorteilhaft sind, und auf den Boden absinkt, wenn es zu groß wird, um sich in den oberen Regionen zu halten. Das ist unser Staub hier - stetig nach unten sinkendes Plankton. Die Pflanzen scheinen hier nur eine untergeordnete Nische eingenommen zu haben, rückständig für alle Zeiten, so wie es vielen Pilzen auf der Erde geht. Natürlich ist das nur eine grobe Vereinfachung.«
    Cal bemerkte ihre Ungeduld und wurde sich bewußt, daß er wie ein Lehrer wirkte. »Jedenfalls sind die Verhältnisse auf dem Boden beschränkt genug, um drei
    Tiergattungen die Vorherrschaft zu sichern, wenigstens in den Gegenden, die wir gesehen haben. Die sogenannten Herbivoren ernähren sich von dem Staub und sind leichte Beute, aber ohne sie würden die anderen Gattungen umkommen. Offensichtlich würde es dem Omnivoren leichtfallen, sie auszurotten.«
    »Aber was ist mit dem Manta?« fragte Aquilon. »Er sollte noch eher.«
    »Laß ihn reden«, knurrte Veg.
    Verärgert machte Aquilon den Mund zu.
    »Der Manta, der echte Karnivore, hält die Balance aufrecht indem er den Omnivoren zur Beute nimmt, der wiederum alles frißt, was vorhanden ist - vom Staub bis zu den Menschen. Der Manta hingegen braucht die Herbivoren überhaupt nicht als Nahrung.«
    »Das ist es!« rief Veg aus.
    Aquilon bedachte ihn mit einem Seitenblick.
    »Der Manta verzehrt keine Herbies. Er beschützt sie!«
    »Laß ihn reden«, sagte Aquilon.
    »Wenn ich recht habe«, fuhr Cal schnell fort, »dann definieren diese Kreaturen alles im Rahmen ihres eigenen Systems. Es gibt lediglich drei tierische Klassifizierungen: Herbivore, Omnivore und Karnivore, eine Klasse, die keine andere Kreatur zur Beute nimmt, eine, die alles zur Beute nimmt, und eine, die nur eine andere Klasse zur Beute nimmt - die mittlere. Demnach hat der Herbivore nur den Omnivoren zu fürchten und wird von dem Manta sogar geschützt. Sie unterscheiden einander mehr vom Typus her als von der physischen Erscheinung, da ihre äußere Form ziemlich flexibel ist. Und sie mögen in der Lage sein, ähnliche Einteilungen auch bei nicht artverwandten Gattungen vorzunehmen. Wie es das Schicksal will, repräsentieren wir drei.«
    Die beiden anderen wurden lebendig. »Herby!«
    »Omnivore!«
    »Und Karnivore«, vervollständigte Cal. »In diesem Licht gesehen sind die Motive klar. Für ihn ist Veg eine hilflose Kreatur, die beschützt werden muß. Jedesmal, wenn ihn ein Manta gesehen hat, ist er ihm gefolgt, vermutlich aus einem Impuls heraus. Natürlich muß er ihn beschützen, da die Gefahr so nahe ist.«
    »Er hat ihn vor mir geschützt«, sagte Aquilon nicht unbedingt erfreut.
    »Als ich mich inmitten der Herde befand, segelte der Manta über mich hinweg«, rekapitulierte Veg. »Er hätte mich mit diesem Schwanz in zwei Hälften zerteilen können, aber er hatte es auf sie abgesehen. Und als der Omnivore angriff, rührte er sich nicht, bis ich der Bestie in den Weg kam. Er muß gedacht haben, daß Cal für sich selbst sorgen könne, während Quilon ihn überhaupt nicht kümmerte.« Er machte eine Pause. »Und ich habe den ersten getötet. Er wollte mir helfen, und ich habe ihn niedergeschossen.«
    »Andernfalls hätte er Quilon töten können«, erinnerte Cal ihn.
    Aquilon begann die persönliche Gefahr, in der sie sich befand, zu begreifen. »Aber warum hat mich dieser da nicht geradewegs angegriffen, anstatt zu beobachten?«
    »Er muß erkannt haben, daß wir alle drei fremd sind«, sagte Cal, der die Empfindung hatte, eine Erklärung anbieten zu müssen, obwohl ihm diese Frage großen Kummer bereitete. »Er weiß vielleicht noch nicht so richtig, wie er mit uns umgehen soll, und hält sich zurück, bis er zu einem Entschluß gekommen ist.«
    »Also noch kein Grund, die aus Alligatorhaut bestehenden Riemen

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