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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Fleisch für dieselbe Menge Futter, und es tut es schneller und braucht weniger Platz«, fuhr er fort. »Aber es gibt immer noch nicht genug Raum und genug Futter für die Milliarden von Schweinen, die erforderlich wären, um uns zu beköstigen, wenn dies unsere größte Nahrungsquelle wäre. Mit anderen Tieren ist es genauso. Pflanzen sind als Nahrungsbringer viel effizienter - vom Nematodenbefall einmal abgesehen -, aber es gibt lediglich so und so viel fruchtbares Land. Sicher, wir legen künstlich beleuchtete Innenfarmen auf mehreren Ebenen an, und wir greifen auf das Meer und in beschränktem Ausmaß auch auf die Atmosphäre zurück, aber unsere größte einzelne Proteinquelle ist heutzutage Hefe.«
    »Hefe? Pur?«
    »Nicht gerade die Sorte, die den Brotteig aufgehen läßt«, sagte Cal. »Aber das Prinzip ist dasselbe. Hefepilze ernähren sich von fast allem, was organisch ist - von Sägespänen, Melasse, verfaulten Früchten, sogar von Petroleum und Teer.«
    »Ein weiterer Omnivore!«
    »So könnte man es nennen, ja. Hefepilze produzieren fünfundsechzig Pfund eßbare Bestandteile für hundert Pfund Nahrung, zehnmal mehr als bei jedem Tier. Und sie konsumieren Nahrungsstoffe, die andernfalls zum überwiegenden Teil nutzlos wären. Sie vervielfältigen ihr Gewicht pro Tag um viele Male und benötigen dazu nicht mehr Raum, als die Nährbehälter in Anspruch nehmen. Man kann sie mit anderen Nahrungsmitteln vermischen, denn sie verfälschen den Geschmack nicht und sind reich an Nährstoffen. Tatsächlich stammt die Hälfte von dem, was wir heute essen, von Hefepilzvarianten, ohne daß sich der Durchschnittsbürger dessen bewußt ist. Unser Truthahn, unser Spanferkel - wenn es sich um ein echtes Produkt handeln würde, wäre ein großer Teil davon mit Hefepilzproteinen versetzt worden. Dazu ist eine ganze Menge Kunstfertigkeit nötig.«
    »Das muß es wohl«, stimmte Subble zu. »Wenn das Büffet in meiner Vorstellung aus Pilzkulturen gemacht war, dann habe ich es nicht gemerkt.«
    »Sie sind dabei in guter Gesellschaft. Unsere Raumfahrer werden mit ihren eigenen Abfallprodukten ernährt - zersetzt durch Hefepilze. Wie dem auch sei, dies ist der wahre Brotkorb unserer Welt. Die Menschheit kann auf ihrem gegenwärtigen Stand ohne die großzügige Unterstützung des Dritten Königreichs nicht länger überleben.«
    Sie gingen die Treppenstufen hoch und traten hinaus auf die Terrasse.
    »Das ist es«, sagte Cal. »Das ist das, was das Dritte Königreich für die Erde bedeutet. Erinnern Sie sich daran, daß Nacre eine fortgeschrittene Pilzwelt ist. In dieser Beziehung ist uns der Planet um Milliarden von Jahren voraus. Irgendwo in all diesen Informationen liegt der Schlüssel zum Desaster verborgen, vielleicht für uns alle.«
    Er beugte sich über die Lampe, die noch immer friedlich brannte, und löschte die kleine Flamme.
    Fast augenblicklich verschwand die abwärts führende Treppe.
    »Keine Nachwirkungen?« erkundigte sich Subble und deutete auf die Lampe.
    »Nicht bei dieser Dosierung. Man soll es allerdings nicht übertreiben. Keines dieser Halluzinogene ist ein pures Vergnügen.«
    Er dachte für einen Augenblick nach.
    »Ich bin mir nicht sicher, was passieren würde, wenn man sich vollkommen an diese Droge gewöhnt. Theoretisch macht sie nicht süchtig, aber sie ist verdammt starker Tobak. Wir haben einen Meter davon entfernt gesessen, so daß sie ausreichend verdünnt wurde, aber wenn man sie unmittelbar über der Flamme inhaliert.«
    ». könnte mein Antigehirnwäschen-Syndrom eine Selbstzerstörung bewirken«, vervollständigte Subble.
    »Ja. Die Droge würde im Endeffekt eine psychoneurotische Verwirrung bei Ihnen hervorrufen, da sie weitaus weniger daran gewöhnt sind als wir.«
    »Sie haben mir das alles aus einem ganz bestimmten Grund gezeigt, nicht nur um mir den Hintergrund und praktische Erfahrung beizubringen. Was ist der Grund?«
    Cal wich seinem Blick aus.
    »Ich habe nicht den Mut, es Ihnen zu sagen. Ich hoffe inständig, daß ich mich irre. Das aber müssen Sie selbst herausfinden und dann das tun, was Sie tun müssen. Vielleicht finden Sie dabei zufällig auch eine Lösung für unsere persönlichen Probleme.«
    Subble nickte. »Ich habe versprochen, auch Aquilon zu helfen. Das ist der wahre Preis für Ihre Kooperation. Ich werde tun, was ich kann. Aber zuerst muß ich Ihre Lampe und Ihr Kommunikationsgerät nehmen und mich auf den Weg machen, um den Manta zu treffen. Dort wird sich alles

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