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Manta 01 - Omnivor

Manta 01 - Omnivor

Titel: Manta 01 - Omnivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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kreuzten und überkreuzten sich. Es schien sich um ein zielloses Muster zu handeln, ameisengleich. Und wie Ameisen verhielt jedes Mitglied, wenn es auf ein anderes traf, tauschte Blicke aus und wich zur Seite.
    Cal beobachtete all dies mit wachsender Erregung. »Dieses Auge - warum habe ich nicht vorher daran gedacht! Es ist konstruiert wie eine elektrische Röhre, eine Kathode. Es muß ein Kommunikationssignal aussenden!«
    »Aber warum haben meine Bilder keine.«
    »Ich verstehe jetzt alles«, redete Cal, der ihr kaum zuhörte, weiter. »Klar, in diesem einen optischen Organ sammeln sich mehr Wahrnehmungen, als wir mit unseren multiplen Sinnen aufnehmen können. Es handelt sich um ein hochwirksames, natürliches Radargerät, das einen kontrollierten Strahl abgibt und die zurückkommenden Daten koordiniert. Der Staub verhindert
    Verzerrungen, weil er die Reichweite begrenzt. Es würde mich nicht überraschen, wenn das Auge Tiefen feststellt, indem es die Zeitverzögerung des zurückkommenden Signals analysiert.«
    »Aber wenn das Auge so gut sieht.« setzte Aquilon an.
    »Das ist der Grund! Wir sehen innerhalb unseres >sichtbaren< Spektrums, aber der Manta muß keineswegs notwendigerweise auf derselben Ebene operieren. Selbst wenn er die Farben erkennen könnte, würde er sie kaum als die Wiedergabe eines dreidimensionalen Objekts interpretieren. Sein Sehvermögen verwendet nicht dieselben Vorstellungen von Perspektiven wie das unsere. Du hättest ihm genausogut ein glattes, leeres Blatt zeigen können.«
    Veg war in dem Kreis auf und ab gegangen. »Der Manta sieht also zu gut für uns?«
    »Zum Teil ja, aber.« Cal unterbrach sich, dachte darüber nach. »Wir wissen aus dieser Sektion, daß buchstäblich das ganze Gehirn des Mantas mit dem Auge verbunden ist. Wenn er ein moduliertes Signal aussendet. Nun, sein ganzer Intellekt ist darin inbegriffen. Stellt euch die Kommunikationsmöglichkeiten vor, wenn zwei von ihnen ihre Blicke ineinander versenken. Die Kraft jedes einzelnen Gehirns wird übermittelt. Bilder, Gefühle - alles in einem einzigen Augenblick.«
    »Sie müssen ziemlich gescheit sein«, sagte Veg.
    »Nein, vermutlich ist das Gegenteil der Fall. Sie.«
    Beide starrten ihn verwundert an. Er versuchte es aufs neue.
    »Versteht ihr nicht, jede Menge von der vielgerühmten Intelligenz des Menschen wird allein dafür benötigt, Informationen zu übermitteln und zu empfangen. Jeder von uns muß eine Mauer der Isolation, der Unkenntnis überwinden. Wir haben keine direkten Kommunikationsmöglichkeiten und müssen deshalb komplexe verbale Kodierungen und symbolische Darstellungen beherrschen, nur um unsere Gedanken und Bedürfnisse bekanntzugeben. Bei solchen Kontakten aus zweiter Hand ist es kein Wunder, daß sich das Gehirn gewaltig anstrengen muß. Aber der Manta verfügt sozusagen über Telepathie: ein Blick, und schon besteht vollkommene Kommunikation. Er benötigt keine echte Intelligenz.«
    »Ja. Natürlich«, sagte Veg zweifelnd.
    Der graufarbene Führer (der vermutete) fuhr herum, um den Blick eines der hin und her hüpfenden Mantas zu treffen, als ein seltsam heißer Windstoß über die Versammlung hinweghuschte. Dann setzte er sich in Bewegung, und die anderen taten es ihm nach.
    »Da geht noch etwas vor sich«, sagte Aquilon nervös. »Ich glaube nicht, daß sie sich um uns kümmern. Jedenfalls wollen sie nicht mit uns reden.«
    »Wenn wir nur eine geeignete Ausrüstung hier hätten«, sagte Cal enttäuscht. »Einen Fernsehsender vielleicht. Dann könnten wir einen unmittelbaren Kontakt herstellen. Wir könnten ihre Signale fotografieren und analysieren. Aber jetzt gibt es keinen Weg für uns, ihre Motive herauszufinden.«
    Aber er wußte, daß etwas dran war an dem, was sie gesagt hatte. Dies war ein seltsamer Tag in einer seltsamen Gegend, und die seltsame Handlungsweise der Mantas stand sehr wahrscheinlich damit in Zusammenhang. Hatte die Menschengruppe ihre Wichtigkeit überschätzt?
    Über dem Plateau teilten sich die grauen Nebel. Ein strahlendes Licht erschien, das schnell größer wurde. Die Mantas, die sich in der Ebene verteilt hatten, reagierten mit Energieausbrüchen, die den Boden zum Zittern brachten.
    »Seht, wie sie sich bewegen!« rief Veg bewundernd.
    Das Licht expandierte weiter, näherte sich ihnen in einem leuchtenden Bogen.
    »Was ist das?« fragte Aquilon und hielt sich an Vegs Arm fest. »Dieses Licht. wie ein Brennofen. Wo kommt es her?«
    Sie merkte, was sie tat, und zog

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