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Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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noch nicht! -, eingeholt zu werden. Es sollte wenigstens noch eine Stunde dauern, bis Tyrann voll leistungsfähig war. Und bis dahin.
    Bis dahin würden sie, vielleicht, schon gut in dem warmen Tal sein. Er konnte davonschlüpfen und das Monster enttäuscht, aber lebend zurücklassen. Cal hatte seinen Sieg errungen; alles, was er jetzt wollte, war, Tyrann in seine Heimstatt zurückzubringen. Danach. Nun, er brauchte die Reise küstenaufwärts nicht mehr zu unternehmen, da er den Bericht nicht abgeben würde. Er würde einfach darauf hoffen müssen, daß er die Absichten der irdischen Behörden falsch beurteilt hatte.
    Es ging viel schneller voran. Innerhalb von zehn Minuten befanden sie sich außerhalb des Schneegebiets. Innerhalb von zwanzig war die Luft merklich wärmer, fast angenehm. Innerhalb von dreißig, entfernt von dem sich öffnenden Flußkanal.
    »Veg!« rief er. Aber es war nicht Veg. Der Mann nickte kurz, die Hände an seinem Dampfgewehr. »Dr. Potter, nehme ich an.« Der Wortwechsel hatte fünf Sekunden in Anspruch genommen. Die Pause reichte aus, Tyrann in Sicht zu bringen. Noch immer schwerfällig, sich aber gut erholend, brüllte der Dinosaurier auf und stürmte auf sie los.
    Fast wie nebenbei legte der Fremde seine Waffe an und feuerte. Ein Zischen, als der Dampf die Granate ausstieß und sich auflöste; ein klatschendes Geräusch, als das Projektil explodierte. Als sich Cal umdrehte, begann Tyrann zu fallen. Sein Kopf war eine rote Masse.
    »Gerade noch rechtzeitig für Sie«, bemerkte der Mann, »wo sind Ihre Begleiter?«
    Tyrann war tot. Der große Körper zuckte und zitterte noch und würde noch eine Weile fortfahren, sich hin und her zu winden, aber der Kopf war durch die Explosion zerrissen worden. Die Granate mußte mitten in den Rachen eingetreten sein: der Schuß eines Experten. Es war ein grausamer Abgang für den Karnosau- rier, und ein unnötiger; in diesem Stadium so schrecklich wie die Ermordung eines Freundes. Cals Gefühle von Trauer und Zorn statt dankbarer Erleichterung wurden von dem Fremden offenbar wahrgenommen, denn eine seiner Augenbrauen hob sich in müder Verwunderung.
    Cal identifizierte den Fremden jetzt: ein irdischer Regierungsagent, ähnlich dem einen, den er als »Subble« gekannt hatte. Es gab viele von ihnen, sich im wesentlichen alle ähnlich, nur in oberflächlichen Details unterschiedlich. Dies war beabsichtigt. Sie waren sozusagen so gemacht. Dieser hier war dunkelhaarig und hatte kräftige Züge - aber der Körper war der eines Supermanns, und der Verstand war, wie Cal wußte, eingeschränkt, aber sehr scharf. Dieser Mann würde in der Lage sein, die ganze Bibel und viel von Shakespeare zu zitieren, würde aber keins von beidem kreativ studiert haben. Er würde keine wirklich individuelle Persönlichkeit besitzen. Seine Vergangenheit war eine präparierte Erinnerung, seine Gegenwart eine spezielle Mission und seine Zukunft ohne Belang. Die Frage war, warum war er hier? Hier auf Paläo, der Welt der paläontologischen Vergangenheit. Hier in der Reptilienenklave. Abgesehen von dem Trio sollte es hier keine Menschen geben. Die einzige vernünftige Antwort darauf war, daß man dem Trio gefolgt war. Dies ließ darauf schließen, daß sich Cals schlimmste Befürchtungen verwirklicht hatten. Die Debatte über die Beschaffenheit seines Paläo-Berichts war letzten Endes akademisch gewesen.
    »Kommen Sie mit mir«, sagte der Mann sanft.
    Cal leistete keinen Widerstand. Er wußte, daß der Agent ihn in einer einzigen Sekunde oder in einer Stunde töten oder körperlich schwer beeinträchtigen konnte, in beliebiger Kombination. Und es tun würde, wenn es die Situation verlangte. Offensichtlich war diese Begegnung kein Zufall gewesen.
    »Ich bin Taler«, sagte der Agent, als sie nach Süden gingen.
    Also gehörte er der Generation nach Subble an: denn T. Agenten pflegten mit dreibuchstabigen Kodes versehen zu werden, modifiziert wegen der Aussprache. Jede Generation (im technischen, nicht im biologischen Sinn) war einheitlich. Ein gegebenes Individuum würde auf eine gegebene Situation auf eine Weise reagieren, die der seiner Pseudobrüder so ähnlich war, daß der koordinierte Computer seinen Bericht ohne Modifikation aufgrund individueller Vorurteile hinnehmen konnte. Dies sollte angeblich die Strafverfolgung in ihren verschiedenen und oft undurchsichtigen Verästelungen auf der wild bewegten Erde gewaltig erleichtern.
    Aber warum hatte man überhaupt einen Agenten

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