Manta 02 - Orn
Verhörmethode vertraut. Der Agent stellte bloß seine Fragen und leitete die Antworten aus den Körperreaktionen des Zuhörers ab. Ein normaler Mensch hatte keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren.
Aber warum waren die Agenten so begierig darauf, das Trio und die Mantas zu ergreifen? Sie könnten den Planeten erkunden und ihren Bericht abgeben, ohne sich auf ihre Vorgänger zu beziehen. Das Trio war nicht mehr wichtig, wenn es überhaupt jemals etwas gezählt hatte, und diese Kampagne schien kaum der Mühe wert zu sein.
Nun, Cal würde es wissen. Veg würde nur dem Bei- spiel seines Freundes folgen.
»Wenn Sie nicht mit uns zusammenarbeiten«, sagte Taler sanft, »werden wir eine Such-und-Zerstör-Mission vornehmen müssen. Das könnte auch den Tod von Miss Hunt bedeuten.«
Cal sagte nichts, aber Vegs Blut pulsierte wütend. Aquilon. tot?
»Interessant«, bemerkte Taler. »Dr. Potter ist noch mehr in Miss Hunt verliebt als Mr. Smith. Aber Dr. Potter weigert sich, sich dadurch beeinflussen zu lassen. Da eine Drohung dieser Art somit keinen Effekt haben würde, will ich keine aussprechen. Ich möchte bloß darauf hinweisen, daß Miss Hunt Risikoelementen ausgesetzt ist, solange sie sich nicht in unserem Gewahrsam befindet.«
Taler wandte sich jetzt ausschließlich an Cal. »Wir werden mit einem humanen Nervengas beginnen. Dieser spezielle Stoff sollte alle Säugetiere beim Kontakt bewußtlos machen. Reptilien und Amphibien werden in geringerem Maße betroffen sein. Pflanzen werden in den folgenden Tagen einen Teil ihrers Blätterwerks verlieren und einige wenige werden eingehen. Repräsentanten des Dritten Königreichs.«
»Geblendet«, sagte Cal.
Taler gab Tamme ein Zeichen. »Öffne die Barrikade.«
Irgend etwas klickte. »Du solltest es Hex erklären«, sagte Cal zu Veg. »Er ist dein Manta.«
»Ich bin mir selbst nicht sicher, was vorgeht. Du willst, daß Hex 'Quilon holt?«
»Diese Gentlemen«, sagte Cal, »möchten sehr gerne alle vier Mantas hier auf dem Schiff haben - lebend, denn wenn zwei von ihnen auf Paläo sterben sollten, könnten sich ihre Sporen verbreiten, eine Verbindung miteinander eingehen und viele tausend Mantas produzieren, die diesen Planeten übernehmen.«
»Das wäre nicht so schlecht. Mantas sind nicht destruktiv.«
»Diese Gentlemen möchten Paläo allerdings lieber für eine menschliche Kolonisation reservieren.«
Veg lächelte freudlos. »Oh. Sie würden Schwierigkeiten haben, mit all den Mantas.«
Dann fiel ihm etwas ein. »Ich will keine Kolonisation durch die Erde. Und 'Quilon will es auch nicht. Das hatten wir schon einmal.«
»Ich bin inzwischen einer Meinung mit euch«, sagte Cal überraschend. »Paläo sollte im gegenwärtigen Zustand bewahrt werden. Aber obwohl ich beschlossen hatte, keinen Bericht abzugeben, haben die Ereignisse die Angelegenheit akademisch werden lassen. Jetzt haben die Agenten die Kontrolle übernommen.«
Veg hatte die unterschiedlichsten Gefühle. Er war froh zu hören, daß das Schisma zwischen ihnen nicht mehr bestand und Cal nun auf derselben Seite stand, für die Aquilon eingetreten war, und wütend darüber, daß Cal dem Verlangen der Agenten so widerstandslos nachgeben wollte. Unter Druck klein beizugeben paßte nicht zu Cal.
»Ihr Freund ist sehr clever«, sagte Taler und sah Veg an. »Er hat mich schon einmal überlistet, und ich bin kein einfältiger und leichtgläubiger Mensch. Kein Agent ist das. Nun plant er, uns abermals reinzulegen. Ich muß Sie deshalb ersuchen, daß Sie sich ohne weitere Unterhaltung mit Dr. Potter an Ihren Manta wenden.«
Taler war höflich. Er konnte sich Freundlichkeit erlauben. Veg wußte, daß er sehr wohl fähig war, sein Verlangen auch gewaltsam durchzusetzen, und nicht auf Getöse angewiesen war.
Aber die andere Bemerkung! Cal hatte also nicht aufgegeben. Das war besonders gut zu hören. Aber was hatte Cal geplant? Konnte Veg es rechtzeitig herausfinden?
»Instruieren Sie Ihren Manta«, sagte Taler. Seine Stimme klang noch immer milde, ließ aber jenen dringlichen Unterton mitschwingen, der erforderlich war, seinen Standpunkt deutlich werden zu lassen. Weitere Verzögerungen würden beträchtliche Unannehmlichkeiten nach sich ziehen. Veg hielt sich nicht für einen Idioten.
Aber konnte er etwas anderes tun, als der Anweisung Folge zu leisten?
»Hex«, sagte er, und der Manta drehte sich auf seinem Fuß, um ihn anzusehen. »Diese Männer wollen. Weißt du, was Nervengas ist?«
Zwei Knalle des
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