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Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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um, um es besser sehen und zeichnen zu können. »Ich habe die Anatomie der Vierfüßer studiert, aber langsam wünsche ich mir, daß ich mich mehr mit dem Meeresleben beschäftigt hätte. Diese Häuser sind wunderschön.«
    »Alles, was du malst, ist wunderschön.«
    Sie ignorierte die Bemerkung. »Wie sehen die lebenden Tiere aus?«
    »Wie Schnecken, denn das sind sie. Wenn sie wachsen, vergrößern sie ihre Häuser und bilden die Spiralen, die du jetzt siehst. Weil das Ergebnis ein echtes Hörn ist, kann man mit dem leeren Gehäuse Töne erzeugen, wenn man es richtig präpariert hat. Aus einem Ammoniten allerdings einen Laut herauszuholen, dürfte sehr schwierig sein.«
    »Welche davon sind die Ammoniten?«
    »Keine. Sie sind ausgestorben. Das ist einer der Gründe, aus denen ich auf das Paläozän und nicht auf die Kreidezeit gekommen bin.«
    »Wie kannst du so sicher sein? Vielleicht hast du nur keine Ammoniten gefunden.«
    Sie wollte ihn aufziehen und erwartete seine Erwiderung.
    Er gab sie und freute sich über ihr Lächeln. Jeder
    Dialog mit Aquilon war angenehm. »Meine Liebe, du forderst mich zu einem Vortrag über die Meerespaläontologie heraus.«
    »Oh, lieber nicht.« Sie fuhr fort zu zeichnen und war schließlich fertig damit. »Wir sollten nicht hier auf der Insel bleiben.«
    »Ich habe kaum mit der Katalogisierung angefangen.«
    »Circe sagt, daß irgend etwas geschieht.«
    Er blickte sie aufmerksam an und stellte fest, daß sie ernsthaft besorgt war und ihm nur zugehört hatte, um Zeit zum Ordnen ihrer eigenen Gedanken zu finden. Circe war ihr Manta, genauso wie Hex Vegs Manta war, und Neuigkeiten aus dieser Quelle mußten ernst genommen werden.
    »Kannst du dich etwas klarer ausdrücken?«
    »Uns fehlen die Begriffe, die Worte. Aber es ist irgend etwas Bedeutsames. Sie weiß nicht genau, ob es gefährlich ist, aber es könnte sein. Es hat etwas mit dem Wasser zu tun.«
    »Sturm?«
    »Ich glaube nicht. Und die Anzeichen würden wir selbst erkennen, oder?«
    »Eigentlich ja. Wir haben ein brauchbares Arsenal an meteorologischen Instrumenten. Das Barometer zeigt keine Probleme an, und wir würden eine Vorauswarnung bekommen, falls ein Hurrikan naht. Zeit genug, um in das unterseeische Röhrensystem zurückzukehren, glaube ich. Könnte das Wasser irgendwie verseucht sein?«
    »Das würden wir auch wissen, nicht wahr? Was soll hier schon eine Verseuchung hervorrufen?«
    Er zuckte die Achseln. »Was in der Tat, außerhalb des menschlichen Maschinenzeitalters? Vielleicht sollte ich Circe selbst befragen.«
    Er konnte ihr anmerken, daß dies genau das war, was sie im Sinn gehabt hatte. Aquilon steckte zwei Finger in den Mund und überraschte ihn mit einem durchdringenden Pfiff. Einen Moment später kam die Scheibenform eines Mantas in Bewegung um die Insel gekurvt und jagte mit fast fünfzig Kilometern pro Stunde über das Wasser.
    Circe.
    »Was habe ich da über das Wasser gehört?« fragte Cal, als die Kreatur vor ihm zum Stillstand kam.
    Circe bewegte sich nicht und rührte auch nicht den Schwanz, aber Aquilon antwortete.
    »Sie weiß nicht, was du meinst, Cal.«
    »Irgend etwas ist mit dem Wasser nicht in Ordnung«, sagte er in der Form einer Feststellung.
    Jetzt knalle Circe zweimal mit dem Schwanz: nein.
    »Irgend etwas wird nicht in Ordnung sein.«
    Drei Knalle: Frage.
    »Das Wasser wird sich verändern.«
    Ja.
    »Wärmer.«
    Nein.
    »Kälter.«
    Nein.
    »Höher.«
    Ja.
    Plötzlich fiel der Cent. »Eine Welle.«
    Ja.
    »Tsunami.«
    Frage.
    »Eine große Welle, die durch die Bewegungen des Landes verursacht wird. Sehr groß.«
    Ja.
    »Wann? Ein Tag?«
    Nein.
    »Früher?«
    Ja.
    »Zwölf Stunden?«
    Nein.
    »Wie viele Stunden?«
    Sechs Schläge mit dem Schwanz.
    Cal stand auf. »Hol Veg. Wir müssen in aller Eile diese Insel verlassen. Wir haben gerade noch genug Zeit, uns zu verschanzen, bevor der Schlag kommt.«
    Circe war auf und davon, obwohl er sich an Aquilon gewandt hatte. Aber das war auch in Ordnung. Der Manta konnte die Neuigkeiten effizienter verbreiten.
    Aber als Veg benachrichtigt war, machte er unerwartete Schwierigkeiten.
    »Nein. Ich möchte lieber hier an Ort und Stelle damit fertig werden. Ich will nicht in das Loch zurück.«
    »Es wäre nur für einen Tag oder so«, erklärte Cal, aber insgeheim teilte er die Bedenken des großen Mannes. Sie machten ihre Scherze über Vegs Schwerfälligkeit, aber im allgemeinen wußte er schon, was gespielt wurde. Und zum gegenwärtigen Zeitpunkt

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