Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
pflanzten sich durch Sporen fort, und diese Sporen wurden erst im Tod freigesetzt. Sie waren mikroskopisch klein und konnten nur unter Schwierigkeiten aus der Luft herausgefiltert werden. Nun trieben zwei Partien durch die Station. Das bedeutete, daß individuelle weibliche und männliche Sporen mit ihrem Konterpart eine Vereinigung eingehen und mit einigem Glück neue Mantas hervorbringen konnten. Vorausgesetzt, sie fanden Omnivoren, auf denen sie schmarotzen konnten.
    Es würde echten Ärger auf dieser Station geben!
    Cal konnte allerdings kein Bedauern aufbringen. Seine Sympathie gehörte den Mantas. Aber es war wohl klug, in der nächsten Zeit nicht allzu viel Unterstützung zu erwarten. Zuerst würde das Personal sehr beschäftigt sein. Und später sehr wütend.
    »Lin ist entkommen?«
    Ja.
    Lin würde also, wenn es die Umstände erlaubten, frei sein. Vielleicht würde er tatsächlich per Anhalter nach Nacre zurückkehren und der dortigen Manta- Gesellschaft Bericht erstatten. Das bedeutete vermutlich für die Erde noch mehr Ärger. Schließlich hatten die besuchenden Mantas den Planeten in seiner ganzen Schmutzigkeit und Wildheit erlebt, und es waren Mantas gestorben. Trotzdem konnte er die Hoffnung nicht verleugnen, daß Lin es schaffte. In vielen Beziehungen war die Mantagesellschaft bewunderungswürdiger als die der Erde.
    Draußen wurde ein Poltern laut, das durch die Metallwände drang. Das äußere Tor hatte sich offenbar geschlossen. Aquilon kam zurück. Er schaltete das Licht ein und beobachtete die Platte, obwohl er wußte, daß es noch ein paar Minuten dauern würde, bis der Pumpzyklus abgeschlossen war. Aquilon übte diese Wirkung auf ihn aus, veranlaßte ihn, sie so schnell wie möglich wiedersehen zu wollen. Sie war ein so reizendes Wesen, die erste Frau, die ihn jemals wie einen Mann behandelt hatte, und er liebte sie. Wenn sie auch nicht brillant war, so besaß sie doch mehr als durchschnittliche Empfindsamkeit. Das zeigte sich in ihrer Kunst. Vielleicht war es mehr ihr Malen, das er liebte, als sie selbst. Mit Sicherheit gab es zwischen ihnen nichts Körperliches - er wußte das, ob sie sich dessen bewußt war oder nicht. Das Physische, das Sexuelle - ihm fehlte weitgehend die Fähigkeit und das Verlangen dazu. Oh, es gab Zeiten. Aber es war die intellektuelle Seite, die ihn gefangennahm. Er fühlte sich weniger von Aquilons ansehnlichem Äußeren angezogen als vielmehr von ihrer weiblichen Mystik.
    Trotzdem gefiel es ihm, sie anzusehen.
    Die Zählscheibe zeigte die Vollendung des Zyklus an. »Mach auf, Circe«, sagte er.
    Der Manta sprang und federte von der Platte zurück. Der Aufprall des einen Fußes riß sie auf. Luft schoß in den Tunnel und verursachte eine Art Druckwelle, die aber keinerlei Schaden anrichtete. Sie würden sich um das defekte Druckausgleichsventil kümmern müssen. Dies war eine ziemlich lästige Methode, die Kammer zu öffnen. Aquilon kroch herein. Sie löste ihren Helm, als sie auf ihn zukam.
    »Da ist Land«, sagte sie, während ihr schönes Gesicht aufleuchtete. »Veg ist hochgeklettert und hat es gesehen. Eine Insel, nehmen wir an - nicht weiter als anderthalb Kilometer entfernt.«
    »Gut«, sagte er und fühlte eine gewaltige Erleichterung. Er hatte sich bis zu diesem Augenblick nicht klargemacht, wie wichtig dies für ihn war. Land, selbst eine Insel, bedeutete Unabhängigkeit von dem Tunnel und seinen Vorräten, zumindest in gewissem Rahmen. Sie konnten nicht mehr plötzlich durch ärgerliches Stationspersonal zurückgerufen oder mittels eines durch die Öffnung abgefeuerten Hitzestrahls ausgelöscht werden. Und die Mantas würden sicher sein. Die Karte, die Aquilon auf seine Anweisung hin gezeichnet hatte, war nicht detailliert genug gewesen, um die Konfigurationen von Land und Wasser im Umkreis von hundertfünfzig Kilometern zu zeigen. Deshalb war alles fraglich gewesen. Wenn die Bedeutung dieser Karte den militärischen Organisatoren dieser Expedition zu früh dämmerte, würde es ebenfalls Ärger geben. Tatsächlich mußte man alles im Zusammenhang mit den Folgen des Mantaangriffs in der Station sehen. Er, Veg, Aquilon und die vier Mantas waren in größter Gefahr bis sie weit fort von hier waren.
    Aquilon fuhr fort, ihren Anzug auszuziehen. Sie faltete ihn sorgsam zusammen und legte den klobigen, schweren Packen neben die Winde. Ihr Coverall saß wie angegossen. Sie war schlank und gesund.
    »Wir könnten eigentlich schon alles rausschaffen, was wir für den

Weitere Kostenlose Bücher