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Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Landschaft. Eine Schaumwolke ging hoch, so als ob sich auf der Insel eine gewaltige Explosion ereignet hatte. Ein Regenbogen erschien am Himmel, eine Folge des Wassers, das hoch in die Atmosphäre gesprüht war.
    »Das hätten wir überstanden«, wiederholte Aquilon Vegs Bemerkung ohne Hintergedanken.
    Dann war die Sprühwelle über ihnen. Weißer Schaum umwogte das Floß, hob es bedenklich in die Höhe und veranlaßte die Bohlen, sich aneinander zu reiben. Trümmer von der Insel tanzten herum.
    Der Wellengang legte sich, und sie konnten die Insel wieder sehen. Aus dieser Entfernung schien sie unverändert, aber Cal wußte, daß dort ein schreckliches Chaos entstanden war. Die Warnung der Mantas hatte ihre Berechtigung gehabt.
    Bei diesem Gedanken wandte er sich um, um nach ihren außerirdischen Begleitern zu sehen. Circe, Diam, Hex und Star standen auf dem Dach der Kabine und sahen unglücklich aus. Sie hätten Schwierigkeiten gehabt, über diese Welle zu laufen. Ihre sich verändernde Gestaltung und die blasige Oberfläche hätte sie leicht untergehen lassen können. Obgleich ein Manta auf dem Wasser gehen konnte, war er nicht imstande, darin zu schwimmen, abgesehen von einem kurzen Eintauchen bei höherer Geschwindigkeit. Wenn die Oberfläche flüssig war, mußte ein Manta sich schnell fortbewegen oder ganz stillstehen. Im vorliegenden Fall brauchten sie das Floß dringender als die Menschen.
    Dennoch hätten sie dem Problem ganz einfach aus dem Weg gehen können, wenn sie über tiefes Wasser gewandert wären, wo der Seegang des Tsunami leicht war. Brachten sie der menschlichen Gruppe emotionale Loyalität entgegen? Immer wieder bemerkte Cal, was er alles über sie nicht wußte. Jetzt jedoch war dieser Planet seine Aufgabe, nicht die Mantas.
    Zum fälligen Zeitpunkt stürzte die zweite Welle über die Insel her. Andere folgten in Abständen von etwa zwanzig Minuten, aber das Schlimmste war vorüber. Das Floß hatte die Gruppe gerettet.
    »Ich glaube, es ist jetzt sicher genug, um zurückkehren zu können«, sagte Cal schließlich. »Wieso?« fragte Veg.
    Cal blickte ihn an, zersaust, verschwitzt und stark, wie er war. »Willst du andeuten, daß das Floß besser, als eine Landbasis ist?« Die Überlegung war töricht. Es gab nicht genug Platz, seine Muscheln auszubreiten und sicher aufzubewahren, geschweige denn neue zu besorgen.
    »Ich will andeuten, daß wir auf einer Insel nicht weit reisen können.«
    »Reisen! Diese Winde sind offensichtlich saisonbedingt. Wenn wir erst mal aus dieser Region abgetrieben sind, sind wir für Monate nicht in der Lage zurückzukehren.« Veg nickte.
    So stand sie also schon im Raum: die Entscheidung, zu meutern, den Kontakt zu den Erdbehörden abzubrechen. Nicht vollständig, denn die Radioausrüstung konnte die Verbindung aufrecht erhalten. Aber da sie unfähig sein würden, zurückzukehren, wenn man sie dazu aufforderte.
    Veg wollte sich ganz einfach von einem verhaßten Einfluß befreien, und Cal verstand das nur zu gut. Dennoch konnte er den Abbruch der Mission nicht so selbstverständlich rechtfertigen. Sie waren hier nicht im Urlaub, und es bestand kein Zweifel, daß die Schwierigkeiten, die schon auf sie zukamen, beim geringsten Anlaß den Höhepunkt erreichen würden.
    Und wenn dies die Erde im Paläozän war, kam noch hinzu, daß die Folgen ihrer Aktivitäten auf dem Festland erschreckend sein konnten. Wie sah es denn aus mit den Paradoxa von Zeitreisen? Bisher hatten sie noch nichts Bedeutsames getan, denn der Tsunami dürfte ihre Spuren auf der Insel ausgelöscht haben. Aber diese glücklichen Umstände würden nicht immer auftreten. Was würde geschehen, wenn eine ihrer Aktionen drohte, die Natur ihrer eigenen Realität zu verändern? Ein solches Paradoxon war im Prinzip unmöglich, aber die Situation mochte äußerst bedenklich werden.
    »Ich finde, wir sollten uns ein bißchen umsehen, um Informationen zu sammeln«, sagte Aquilon. »Für einen ordentlichen Bericht, meine ich. Wir sollten wenigstens eine Karte von den Kontinenten machen.«
    »Eine Karte von den Kontinenten!« Cal wußte, daß sie das in Bezug auf die Aspekte von Flora und Fauna meinte, da sie ja die Karte bereits besaßen, aber es war trotzdem nur ein Vorwand. »Dazu würde ein voll ausgerüstetes Forschungsteam mit einem kartographischen Satelliten mehrere Jahre brauchen. Und wir wissen bereits, was sie finden würden.«
    »Das bringt mich auf den Gedanken«, sagte sie. »Die Karte. Woher hast du

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