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Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Größe des Brachiosaurus in einer solchen Situation aufgrund seiner Masse in vollem Galopp über die Klippe hinwegsetzen würde. Fünzig Tonnen machen nicht vor einem Fliegendreck halt. Aber Brach wäre nie in eine solche Lage geraten.«
    »Warum nicht?« Veg ertappte sich bei dieser Frage, obwohl er kaum interessiert war. Dieser Dialog war lediglich eine Methode, das Unglaubliche verstehen zu wollen und die gesunde Furcht zu übertünchen. Sie redeten zu viel. Aber das Monster fraß weiter.
    »Brach würde niemals so unbedarft durch die Gegend laufen. Im ausgewachsenen Zustand ist er viel zu schwer, um sich halbwegs bequem an Land bewegen zu können. Er muß im Wasser oder wenigstens doch im Sumpf bleiben, damit sein Körper Auftrieb bekommt.«
    »Verstehe«, sagte Aquilon.
    »Mehr noch als Bront ist Brach tieferem Wasser angepaßt«, fuhr Cal fort. »Betrachte die Lage der Nasenlöcher und die Winkelstellung des Kopfes. Aber seine Reichweite ist scharf auf das seichte Küstenwasser begrenzt. Seine Gegenwart hier, anstelle Bronts, ist ein Zeichen dafür, daß die flachen Sümpfe weniger ausgedehnt sind, als sie waren. Und das haben wir natürlich ja schon unmittelbar gesehen. Evolution ist niemals zufällig.«
    »Vielleicht sollten wir weiterfahren, wenn wir es vorhaben«, sagte Aquilon leise.
    »Aber alles, was wir gesehen haben, ist der Kopf«, protestierte Veg spöttisch. Fünfzig Tonnen waren zu viel, selbst wenn man davon tatsächlich nur zwei oder drei Tonnen sehen konnte.
    »Das ist alles, was man normalerweise beobachtet«, sagte Cal. »Angenommen daß irgend jemand vor uns schon mal Gelegenheit dazu gehabt hat. Geben wir uns besser damit zufrieden.«
    Veg war gewillt, sich überzeugen zu lassen. Er stakte das Floß in tieferes Wasser, dann griffen er und Aquilon nach den Paddeln. Sie passierten den Kopf in einer Entfernung von rund fünfzehn Metern. Veg schätzte, daß Brach in einer Wassertiefe von sieben Metern stand, und das sagte viel über seine Größe aus.
    Sein Paddel traf irgend etwas.
    »Hindernis«, sagte er. »Baumstamm unter der Oberfläche vielleicht. Weichen wir aus, bevor wir.«
    Zu spät. Das Floß kollidierte mit dem Objekt und schüttelte sie alle durch. Veg spürte, wie der Kiel abgerissen wurde. Es würden erhebliche Reparaturen erforderlich werden.
    »Riff?« fragte Aquilon und strich das Haar zurück, das ihr ins Gesicht gefallen war.
    Veg stocherte mit der Stange. »Das Wasser ist tief hier. Ich finde keinen Grund.«
    Er stocherte weiter vorne, um das Hindernis ausfindig zu machen.
    Cal war durch den Zusammenprall stärker erschüttert worden, zum Teil, weil er physisch weniger robust war, und zum anderen Teil, weil er sich nicht an einem Paddel festhalten konnte. Außerdem mußte er, dachte Veg, geistesabwesend gewesen sein. Veg selbst war in der Lage, so etwas wie einen Dinosaurier auf Paläo zu akzeptieren, aber für Cal war dies offensichtlich viel schwerer. Der kleine Mann saß jetzt ganz still da und erholte sich, während die anderen die Lage prüften.
    »Weg hier - schnell!« stieß Cal hervor.
    Wieder reagierten sie auf die Weisung des bestimmenden Mitglieds ihrer Gruppe. Zuerst war es Veg gewesen, der Brach entdeckt hatte, jetzt war es Cal, gar nicht so erschöpft, wie es ausgesehen hatte. Sie hatten auf Nacre lange genug zusammengearbeitet, um nun hier auf Paläo fast intuitiv zu wissen, wann ihr Leben von augenblicklicher Kooperation abhängig war.
    Als sich das Floß aufgrund des angestrengten Einsatzes der Paddel zu bewegen begann, erklärte Cal: »Das war kein Baumstamm oder Riff. Das war der Schwanz.«
    Aquilon blickte auf das aufgewühlte Wasser hinter ihnen. »Der Schwanz. des Dinosauriers?«
    Und wieder brachten die Ereignisse die Bestätigung. Die Spitze einer massigen, fleischigen Extremität tauchte aus dem Wasser auf und erzeugte Wellen.
    Veg starrte zu dem Kopf hinüber. »Er frißt noch immer. Das kann nicht derselbe.«
    Dann hörte der Kopf mit dem Kauen auf. Er hob sich und drehte sich ihnen zu, während der Schwanz wütend das Wasser peitschte.
    ». diese langsame Reaktionszeit«, murmelte Aquilon.
    »Paddelt weiter«, sagte Cal drängend. »Er ist jetzt auf uns aufmerksam geworden. Der Schlag gegen den Schwanz muß ihm weh getan haben. Wenn er zu der Überzeugung kommt, daß wir Feinde sind.«
    »Harmlos, sagtest du«, wiederholte Veg leicht ironisch.
    »Oh, ich bin ziemlich sicher, daß er nicht angreifen wird. Sein natürlicher Instinkt sollte Flucht

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