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Manta 02 - Orn

Manta 02 - Orn

Titel: Manta 02 - Orn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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würde. Sie hatten ihr Blut geteilt, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Er hielt sich an einer Kante des Floßes fest und betrachtete die Trümmer. Ein Kerosintank schwamm in der Nähe, aber es war nichts von der Lampe zu sehen, die dazugehörte. Dahinter befand sich ein Bastkorb, allerdings ohne die Nahrung, die er enthalten hatte, Aquilon hatte während der langen Reise nach Süden Gelegenheit gefunden, ihre geschickten Finger zu beschäftigen, und allerlei Dinge aus natürlichen Materialien gefertigt. Es tat weh, ihre Handarbeit davontreiben zu sehen. Der größte Teil ihrer Ausrüstung blieb am Floß verankert, denn es war fest angebunden worden. Es würde eine mühsame Arbeit werden, alles wieder zu lösen und in Sicherheit zu bringen, aber es ließ sich machen.
    Ihr Funkgerät, so sorgsam gehütet, als ob es gebraucht würde, hatte sich aus seiner Verankerung befreit und lag jetzt mit Sicherheit auf dem Grund des Kanals. Ihre theoretische Verbindung mit der Zivilisation existierte nicht mehr. Ja, es war wie in den alten Zeiten, und er war nicht traurig darüber. Sie konnten hier für immer verschollen bleiben, und er würde zufrieden sein. Ein Freund wie Cal, eine Frau wie Aqui- lon.und natürlich die Mantas.
    Wenigstens die Paddel waren noch da. Eins war zerbrochen, konnte aber repariert oder ersetzt werden. Palmwedel gab es reichlich. Die kräftige Bambusstange war unbeschädigt.
    Es wäre sinnlos gewesen, das Floß hier aufrichten zu wollen. Sie würden es an Land schleppen müssen und dann sehen, was sie retten konnten. Die meisten ihrer Ausrüstungsgegenstände konnten ein solches Bad vertragen.
    Hex und Circe hoben ab und kurvten über das Wasser. Sofort kamen sie zurück.
    »Oh, oh«, sagte Veg. »Schwierigkeiten?«
    Zwei Knalle, fast gleichzeitig. Beide Mantas pflichteten ihm bei. Sie redeten selten so zusammen.
    »Räuber!« rief Cal. »Ich hätte daran denken sollen. Diese Wunde.«
    Er meinte das Blut, das immer noch das umliegende Wasser verfärbte. Veg wußte, daß Cal das Wort immer noch ungerne aussprach: Blut. Natürlich würde der Geruch die bösartigen Kreaturen des Meers anlocken. Brach mußte ganze Kannen, Eimer, Wannen von Blut verloren haben.
    »Haie!« rief Aquilon.
    Und schon waren die drei menschlichen Wesen aus dem Wasser heraus und auf dem umgekippten Floß. Veg war sicher, daß sich keiner der anderen des Hin- aufkletterns bewußt war, ebenso wie er sich dessen nicht bewußt war. Wenn man während des Schwimmens an Haie oder Krokodile dachte, verließ man das Wasser sehr schnell, das war alles.
    Es war kein Fehler. Es gab Haie, unverwundbar durch die Schwänze der Mantas, weil sie unterhalb der Oberfläche blieben. Veg schlug mit dem unbeschädigten Paddel nach ihnen - wie war es in seine Hand gekommen? - und sie zogen sich zurück, aber nicht weit.
    Cals Gesicht war verkniffen. »Die Haie kommen hier nicht rauf«, sagte er. »Aber die Reptile - wenn es Kra- nosaurus in diesen Wassern gibt.«
    »Wer?« Aquilon hatte das zerbrochene Paddel und fischte damit nach der schwimmenden Stange.
    Veg ließ sie fischen. Wenn er zu ihr hinüberging, würde das Floß in eine Schräglage geraten, und Stabilität war plötzlich sehr wichtig.
    »Kronosaurus - ein kurzhalsiger Plesiosaurier. Sechzehn Meter lang, Kiefer vier Meter lang, die Größe eines kleinen Wals.«
    »Ich verstehe die Botschaft«, unterbrach Veg.
    Angestachelt von dieser Vision dachte er daran, sein eigenes Paddel auf seiner Seite des Floßes einzusetzen, so daß die Nacre näher an die Stange herankam, um die sich Aquilon bemühte. Aber sie holte sie schon ein und kümmerte sich um das Kerosin.
    Sie konferierten hastig und beschlossen das Offensichtliche: Landung an der nächstgelegenen Stelle. Auf diese Weise würde der Brückenkopf der Nacre auch die Stelle markieren, wo das verlorengegangene Funkgerät auf dem Grund des Ozeans lag. Vorausgesetzt, die Wiederbeschaffung würde dann noch einen Sinn haben, da es nicht gegen eine so totale und dauerhafte Durch- nässung versiegelt war.
    Er und Aquilon fingen an zu paddeln.
    »Harmlos, sagtest du«, murmelte Veg. Seine Stimmung hob sich, als sie das rosafarbene Wasser verließen und nichts anderes sahen als frustrierte Haie. »Würde bei Gefahr fliehen, sagtest du.« Aber er lächelte.
    »Er ist geflohen, wenn du Brach meinst«, erwiderte Cal. »Aber er ist in tieferes Wasser geflohen. Die meisten seiner Feinde sind Landbewohner.«
    Sie waren zwischen dem Dinosaurier und dem tiefen

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