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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Anzeichen eines kleinen Erdbebens.
    »Ich hoffe, es ist kein schwereres!« sagte Cal.
    Sie machten das Boot mit einiger Mühe am Strand fest, setzten dann den Weg zu Fuß fort.
    Und am Nachmittag nahm der Tyrannosaurier ihre Spur auf.
    Die Mantas waren zur Hilfe bereit, aber Cal hielt sie davon ab. »Wenn wir glauben, daß unsere Art überlegen ist, sollten wir bereit sein, es zu beweisen«, sagte er.
    »Gegen einen Karnosaurier?« fragte sie ungläubig. »Zehn Tonnen purer Hunger? Das ultimative Raubtier?«
    »Das ultimative reptilische Raubtier vielleicht«, sagte er. »Obwohl ich den Verdacht habe, daß die früheren Allosaurier noch wirkungsvoller gewesen sein könnten. Die Mantas würden die ultimativen fungoiden Raubtiere sein. Und der Mensch nimmt für sich in Anspruch, das ultimative Raubtier unter den Säugern zu sein. Es ist also ganz in Ordnung, daß die Champions im Zweikampf gegeneinander antreten.«
    Plötzlich begriff sie es. »Säugetiere und Reptilien treffen sich auf den Feld der Ehre. Der entscheidende Kampf. Der Karnosaurier besitzt Größe und Kraft, der Mensch Verstand. Es ist auf seine Weise ein fairer Kompromiß. Es befreit das Gewissen von schweren moralischen Entscheidungen.«
    »Genau«, sagte Cal mit einem grimmigen Lächeln.
    »Ich wußte, daß du es verstehen würdest. Und Veg wird es auch verstehen. Du solltest dich besser auf einem Baum verstecken. Ich muß dies allem erledigen.«
    Sie krabbelte davon, als der Boden bebte - nicht auf Grund eines geologischen Bebens. Tyrannosaurus rex, der König der Raubtiere, näherte sich, um die Beute zu schlagen! Der Tritt der Tyrannenechse erschütterte das Land, und das Splittern der jungen Bäume wurde laut.
    Er blickte zu Aquilon hinüber, um sich zu vergewissern, daß sie in Sicherheit war, wohl wissend, daß sie sich furchtbar um ihn ängstigen würde, und das aus gutem Grund. Intellektuell verstand sie seine Entscheidung, gefühlsmäßig war sie nicht zu tolerieren. Sie glaubte, daß er den Tod finden würde.
    »Cal. nein!«
    Zu spät. Die schlanken Farnbäume schwankten zur Seite. Ein Vogel flog von einem nahen Gingkobaum hoch. Durch die Palmwedel schob sich ein klaffender Rachen - fünf Meter über dem Boden. Gebrüll erhob sich.
    Tyrann war da.
    Der Dinosaurier stürzte sich auf Cal, machte den Mann zum Zwerg. Entsetzt starrte Aquilon von ihrem Hochsitz herüber, unfähig die Augen abzuwenden.
    Als Tyrann nicht mehr weiter als seine eigene Körperlänge - sechzehn bis achtzehn Meter - entfernt war, wich Cal seitlich aus. Er überraschte sich selbst durch die Behendigkeit, mit der er sich bewegte, und malte sich aus, was Aquilon sah. Sie dachte ihn sich noch immer als den verbrauchten, physisch schwachen Leidenden, den sie auf Nacre kennengelernt hatte. Aber er hatte sich stark erholt und nun fast eine normale Vitalität erreicht. Seine Liebe zu ihr, das wußte er, war zum Teil dafür verantwortlich.
    Tyrann war unfähig, seine Bewegung rechtzeitig abzustoppen, und bohrte seine Nase an der Stelle ins Erdreich, wo Cal gestanden hatte. Er hob seinen gefleckten Kopf und starrte mit kleinen Augen umher, während Blätter und Zweige feucht aus seinem Rachen hingen.
    Jetzt begann die richtige Jagd. Cal hatte keine Gelegenheit mehr, auf Aquilon zu achten, aber er wußte, daß sie ihm mit den Mantas zur Beobachtung folgte. Wenn Tyrann auf sie aufmerksam werden sollte, würden ihr die Mantas helfen, zu entfliehen. Sie konnten Tyranns Angriff kaum aufhalten, aber ihre messerscharfen Schwänze konnten nach den Augen und der Nase des Monsters peitschen und ihn seiner Hauptsinne berauben.
    Cal spielte mit dem Karnosaurier ein verzweifeltes Versteckspiel, immer um eine große Palme herum. Dann flüchtete er durch einen kleinen Kiefernwald. Tyrann verfolgte ihn unermüdlich, gnadenlos. Cal entdeckte eine Triceratops-Herde, grasende Dinosaurier mit gewaltigen Knochenplatten an den Schädeln und drei tödlichen Hörnern. Einer der Bullen kam heraus, um sich Tyrann herausfordernd entgegenzustellen, und verschaffte Cal so eine kleine Atempause.
    Er rannte den Berghang hinauf, der Schneegrenze entgegen. Dann zitterte die Erde heftig: ein weiteres Beben. Er wurde zu Boden geschleudert, fast unter Tyranns Nase.
    Aber das Beben brachte auch den Dinosaurier zu Fall, der den Abhang hinunterrollte. Erleichtert erhob sich Cal und wurde von einem bergabwärts rollenden Stein getroffen. Eine Laune des Schicksals - aber tödlich.
    Er war nur für einige Sekunden

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