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Manta 03 - Ox

Titel: Manta 03 - Ox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Veg liebte. Physisch, sexuell. Sie hatte versucht, ein Vegetarier wie er zu sein. Aber irgendwie hatte es nicht funktioniert. Ihr lag jedoch noch immer sehr viel an ihm, und seine unerklärliche Abwesenheit beunruhigte sie. Sie studierte die Spuren. Konnte er verloren haben - und gefangengenommen worden sein? Wenn ihn jemand mit einer Kanone bedrohte, wäre nicht einmal Veg so töricht gewesen, Widerstand zu leisten.
    Aber wo waren die Spuren seines Fängers? Es gab nur die raupenartigen Male des Dings, das er hinter sich her geschleppt hatte.
    Nein, sie sah es noch immer nicht richtig. Erstens würde es hier niemanden geben, um Veg mit einer Kanone oder einer anderen Waffe zu bedrohen. Dies war eine unbewohnte, wilde Wüste auf einer unerforschten Alternativwelt. Sie waren die ersten menschlichen Wesen, die ihren Fuß darauf setzten. Zweitens verzweigten sich die Abdrücke an verschiedenen Stellen; manchmal waren sie mehrere Meter von einander getrennt. Wenn Veg irgend etwas geschleift oder geschleppt hätte, wären die Male immer nahe seinen eigenen Abdrücken gewesen.
    Sie bückte sich, um die anderen Male sorgfältiger zu untersuchen, und hielt das große Ei dabei mit einem Arm. Sie berührte den plattgedrückten Sand mit einem Finger. Hier hatte ein erhebliches Gewicht gewirkt - eine Tonne oder mehr, wenn man die Breite der Spur und den Eindruck im Sand berücksichtigte. Wie Reifenspuren, nur breiter; und es gab nur eine Bahn anstelle von zwei parallel verlaufenden Bahnen. Was für eine Art Fahrzeug hatte das bewirkt? Kein menschliches Erzeugnis...
    Das Naheliegende war, den Spuren zu folgen und den Dingen auf den Grund zu gehen. Aber sie sollte den Lagerplatz nicht verlassen, bevor Cal und die Mantas durch die Öffnung gekommen waren, und sie wollte nicht in die Klauen - Raupenglieder? - des Dings fallen, das Veg gefolgt war. Mit Ausnahme der Felsbrocken gab es hier keine echte Deckung. Sobald sie nahe genug heran war, um es zu sehen, würde es sie sehen. Und wenn es Veg veranlaßt hatte, sich davonzumachen, dann hatte sie schon gar keine Möglichkeit, es zu bekämpfen. Veg war physisch ein außergewöhnlich fähiger Mann.
    Sie würde also hierbleiben, scharf aufpassen und das Durcheinander aufräumen müssen. Wenn sie Glück hatte, würde nichts passieren, bis Cal eintraf. Wenn sie noch mehr Glück hatte, würde Veg unbeschadet zurückkehren.
    Sie drehte sich um und ließ das helle Sonnenlicht auf das Ei fallen, um es zu wärmen. In dem Ei befand sich Ornet, der Embryo eines Vogels, der eine Art Rassenerinnerung besaß: vielleicht ein besseres Überlebensinstrument als die Intelligenz des Menschen. Wenn nur der richtige Wohnplatz gefunden werden könnte. Und wenn auch ein Partner für den Vogel gefunden werden könnte. Vielleicht könnte man einen von Paleo holen, der ersten Alternativerde, und das Paar würde hier in irgendeiner Wüstenoase eine Dynastie begründen und sie könnte das Gedeihen des Gemeinwesens beobachten.
    Wüstenoase. dies war die Erde oder vielmehr eine Alternative davon. Die Landschaft entsprach irgendei- ner Örtlichkeit und irgendeinem Zeitabschnitt der Welt, die sie kannte. Wo - auf der Erde - war das hier? Cal war der einzige, der es herausbekommen konnte.
    Der Schatten eines menschlichen Wesens fiel auf den Sand vor ihr und riß sie aus ihrer Träumerei. Aquilion erstarrte, bevor sie hochblickte. Es war zu früh für Cals Erscheinen, und Veg hätte nicht unbemerkt an sie herankommen können. Wer... denn? Sie sah hin - und gab einen erstickten Laut der Verblüffung von sich.
    Ein wunderschönes blondes Mädchen stand vor ihr, geformt wie eine Sirene unter ihrem fließenden Haar. Sirene in mehr als nur einer Beziehung: Sie war nackt.
    Die blauen Augen der Erscheinung musterten die Szenerie kühl. Aquilon, in praktischer Jeanskleidung, fühlte sich irritiert.
    »Wer sind Sie?« wollte sie wissen.
    »Sinnlos, das jetzt alles zu erklären«, sagte die Nymphe. »Gib mir bitte das Ei.«
    Aquilon trat unwillkürlich zurück. »Nein!«
    »Du mußt. Du kannst es nicht länger bewahren. Nicht hier in der Wüste mit den furchtbaren Maschinen. Ich habe einen neuen Garten Eden gefunden, ein Paradies für Vögel. Wenn es dort schlüpft.«
    »Niemand außer mir kann.« Aquilon unterbrach sich, als ihr klar wurde, wovor ihr Bewußtsein schon vorher zurückgeschreckt war. »Du bist ich!«
    »Und du bist ich, ziemlich genau getroffen«, sagte die Blondine. »Du kannst mir also vertrauen. Du.«
    »Aber

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