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Manuskript des Teufels

Manuskript des Teufels

Titel: Manuskript des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bert Saurbier
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Staaten von Amerika, war es vorbehalten, die Abschlussdiplome zu unterzeichnen. Er ließ es sich nicht nehmen, die Benotungen der einzelnen Kandidaten nach einem harten und umfangreichen dreijährigem Studium an der CIA-eigenen Ausbildungsakademie zu sichten. Außergewöhnliche Voraussetzungen und Leistungen mussten erfüllt werden, um dieses begehrte Diplom zu erwerben. Seine Unterschrift war die amtliche Bestätigung der endgültigen Zugehörigkeit zur in aller Welt hochgeachteten und gefürchteten Elitetruppe der CIA-Geheimagenten. Wer die dreijährige Kaderschmiede erfolgreich durchlaufen hatte, war aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt. Man konnte die Mädels und Jungs, die dieses Papier in den Händen hielten, schon vor ihrem ersten Einsatz getrost als Helden bezeichnen.
    In den Qualifikationspapieren wurde bestätigt, dass der Kandidat aus vorbildlichem Elternhaus und einwandfreien Familienverhältnissen stammte. Auch der Freundes- und Bekanntenkreis wurde auf Herz und Nieren unter die CIA-Lupe genommen. Abitur und erfolgreicher Hochschulabschluss waren ebenfalls Voraussetzung für die Aufnahme an der CIA-Akademie in McLean im Bundesstaat Virginia.
    Die Abschlusszeugnisse bestätigten weiterhin, dass mindestens zwei Fremdsprachen perfekt beherrscht wurden und mindestens zwei weitere Sprachen zur allgemeinen Verständigung ausreichend waren. Alle Examinierten wiesen überzeugende Ergebnisse bei den psychologischen Persönlichkeitstests auf und besaßen nachweislich charakterliche Stabilität mit absoluter Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit.
    Hier wurde schwarz auf weiß beurkundet, dass der Prüfling über eine ausgezeichnete Fach- und Allgemeinbildung und über juristisches Grundwissen verfügte. Im Diplom ebenfalls ausgewiesen waren die für Auslandseinsätze unbedingt erforderlichen Kenntnisse über Geografie, politische Strukturen und das Staatswesen aller Länder dieser Erde. In den letzten Jahren gewann zunehmend die Ausbildung im Bereich moderner Kommunikations- und Computertechnologie an Bedeutung.
    Besondere Aufmerksamkeit widmete Mc Leen der Beurteilung der körperlichen Fitness, der Leistungen in den CIA spezifischen Kampfsportarten und im Gebrauch von Schusswaffen und anderer Waffenarten.
    Während der gesamten dreijährigen Ausbildungszeit fand ein regelmäßiges eisenhartes Training in verschiedenen Kampfsportarten statt. Dabei konzentrierte man sich in letzter Zeit vor allem auf Kenjukate, eine Art Allkampfsystem, das eine ideale Kombination von Judo, Karate und Taekwondo darstellt. Kenjukate wurde von einem deutschen Nahkampfgroßmeister entwickelt. Sämtliche Akademieabsolventen waren im Besitz eines Dan-Meistergrades.
    Mc Leen lehnte sich zufrieden in seinem bequemen Arbeitssessel zurück. Immer wieder, wenn er diese Diplome auf seinem großen, aufgeräumten Schreibtisch liegen hatte, tauchten Erinnerungen an seine eigene Ausbildungszeit auf. Mein Gott, dachte er, wie waren ihm die Akademie-Jahre damals schwergefallen. Mehrmals war er versucht gewesen, dieser Knochenschinderei den Rücken zu kehren und aufzugeben. Doch er hatte sich erfolgreich durchgebissen.
    Umso mehr empfand er auch diesmal wieder Hochachtung vor der enormen Leistung und vor allem vor der außergewöhnlichen Leistungsbereitschaft der frisch diplomierten CIA-Agenten.
    Vor ihm lagen die Diplome von vier jungen Frauen und acht jungen Männern, deren Leistungen umso höher einzuschätzen waren, weil die Lehrinhalte von Jahr zu Jahr umfangreicher und vielfältiger wurden.
    Bei der Durchsicht der Urkunden war er auf einen der Jungs aufmerksam geworden. Nicht nur, weil er mit am besten abgeschnitten hatte, sondern weil er einen deutsch-jüdisch klingenden Namen besaß: Abraham Liebling.
    Deutsch war ihm im Diplom als zweite Muttersprache bescheinigt worden. Vielleicht waren seine Großeltern, vermutlich sogar die Urgroßeltern, aus der alten in die neue Welt ausgewandert und hatten über Generationen die geliebte deutsche Sprache im Familienkreise weiter gepflegt. Mc Leens Vorfahren stammten ebenfalls aus Europa, und er war stolz auf seine europäischen Wurzeln. Ende des 19. Jahrhunderts hatten seine Vorfahren den Schritt über den großen Teich gewagt. Seine Urgroßmutter war verheiratet mit einem Schotten namens Mc Leen und ebenfalls jüdischer Abstammung. Anfangs, schmunzelte er, war er öfters auf die Ähnlichkeit seines Namens Mc Leen mit der hiesigen Gebietsbezeichnung McLean angesprochen worden.
    Mc Leen wurde

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