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Manuskript des Teufels

Manuskript des Teufels

Titel: Manuskript des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bert Saurbier
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noch ein Andenken zu erstehen.
    Dies allein erklärte jedoch nicht die Attraktivität dieser Kultstätte mit der Jahrhunderte alten Tradition und der bewegten Geschichte. Jene unwiderstehliche, geheimnisvolle und heilige Faszination ging letztlich von den wenigen frommen Mönchen aus, die Gott ihr gesamtes Leben in ständiger Demut und Buße nach unvorstellbar strengen Ordensregeln gewidmet hatten.
    Albrecht hatte sich vorgenommen, dem heute zu erwartenden Gast besonderes Augenmerk zu schenken. Nach dem Motto, wie du kommst gegangen, so du wirst empfangen, würde ihm die Art und Weise der Anreise des Herrn Feldkamp sicher eine gewisse Aussage liefern. Es war inzwischen 16 Uhr, höchste Zeit für dessen Ankunft.
    Als Albrecht wieder ans Fenster trat, kam er gerade noch zurecht, um zu beobachten, wie eine Luxuslimousine, ein schwarzer Mercedes der S-Klasse mit Nürnberger Nummernschild, langsam an den parkenden Autos vorbei glitt und eine Parklücke suchte.
    Schließlich war eine gefunden. Die Kofferraumklappe schwang automatisch hoch und drei Autotüren öffneten sich gleichzeitig.
    Fahrer und Beifahrer waren augenscheinlich junge Männer, elegant gekleidet in schwarzen Hosen, weißen Hemden und grünen Krawatten. Beide schlüpften sofort in weinrote Jacketts. Sah nach Betriebsuniform aus.
    Sie holten geflissentlich das Gepäck aus dem Kofferraum. Zwei anthrazitfarbene Hartschalenkoffer, eine Aktentasche und ein größeres Paket.
    Chef Feldkamp erwies sich in Natura als stattliche, schlanke, 1,85 Meter große, mit heller Hose und braunem Wildlederblouson sportlich gekleidete Erscheinung.
    Albrecht hatte genug gesehen. Dieser Luxus, dieser Aufwand und zwei jüngere Angestellte als Fahrer und Reisebegleiter, all das passte zum Bild eines Firmenbosses. Er war beruhigt, und seine Alarmglocken verstummten. Albrecht atmete durch und beeilte sich, Pater Raimund über die Ankunft des neuen Klostergastes zu informieren.
    Pater Jordan, alias Ferdinand Feldkamp, und seine beiden Novizen, die sich als Angestellte seiner Firma verkleidet hatten, standen bereits vor dem knallrot gestrichenen Tor des Haupteinganges. Einer der beiden Jungs konnte sich die Bemerkung „rot wie die Liebe“ nicht verkneifen.
    An der rechten Säule des Torbogens war das in Stein gemeißelte Wappen des Klosters mit dem Wahlspruch „Luceat lux vestra – Euer Licht soll leuchten“ zu sehen.
    Bevor sie die Glocke neben dem Tor betätigen konnten, schwang ein Flügel auf und Pater Raimund trat ihnen mit einem gewinnenden Lächeln entgegen. „Herzlich willkommen, Herr Feldkamp. Abt Dom Domenic und wir freuen uns, Sie in den nächsten Tagen als Gast in unserem Hause zu wissen.“
    Er reichte allen dreien zur Begrüßung die Hand und bat sie einzutreten. Pater Raimund strahlte die Angereisten freundlich an und wandte sich an Feldkamp: „Sieht so aus, als sei Ihre Fahrt reibungslos verlaufen. Kommen sie bitte mit in unser Besucherzimmer. Es sind ein paar Formalitäten zu erledigen. Ich benötige für das erforderliche Anmeldeformular Ihren Namen, Ihre Anschrift, die Telefonnummer, eine E-Mail-Adresse sowie die Nummer Ihres Personalausweises.“
    Pater Raimund schaute zu der auf einem Nebentisch stehenden Kaffeekanne: „Darf ich den Herren einen Kaffee anbieten?“
    Die drei Männer schauten sich mit einem kaum wahrnehmbaren verschmitzten Lächeln an und lehnten das Angebot, in Erinnerung an die Superlative ihrer Nürnberger Kaffeephilosophie, dankend ab.
    „Für Nichtordensleute ist der Mönchsbereich des Klosters leider tabu“, fuhr Raimund fort. „Darf ich sie daher bitten, noch mal mit nach draußen zu kommen. Wir werden den direkt zum Gästebereich führenden Nebeneingang benutzen. Es wäre natürlich nett, wenn ihre beiden Mitarbeiter uns behilflich sein könnten, das Gepäck nach oben zu tragen.“
    Keine zehn Minuten später hatte Pater Jordan sein Domizil bezogen und wunderte sich, welch himmlische Ruhe und Beruhigung von seinem schlicht eingerichteten Zimmer ausging. Er wusste sofort, dass er sich hier in den kommenden Tagen wohlfühlen würde.
    Pater Raimund zeigte dem Gast noch die Toiletten, den Duschraum und einen weiteren Raum mit Waschmaschinen zur Selbstbedienung.
    „Zwei Schlüssel, bitte sehr. Der hier für die Gästehaustür und der kleinere für Ihre Zimmertür“, erklärte Raimund. „Das grüne Blatt dort auf dem Tisch informiert Sie über die Tischzeiten und die Zeiten, zu denen in unserer Klosterkirche die Gottesdienste,

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