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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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trage ja immer meinen Chalcedon bei mir.«
    Walburga zog an einem Lederband, das sie um den Hals trug, und ein kleiner blauer Stein ploppte aus ihrem Dekolleté. »Damit kann ich negative Verwirbelungen meiner Aura ableiten«, fügte sie in Richtung des Professors hinzu.
    Der rang sich ein Lächeln ab und nickte etwas zu langsam.
    »Aber selbstverständlich dürfen Sie alle Vorbereitungen treffen, die Sie selbst für nötig erachten, meine Damen und der bärtige Herr«, antwortete Thurisaz, ohne mit der Wimper zu zucken. »Bitte nehmen Sie sich doch ein paar Minuten Zeit dafür, denn dann habe ich auch die Gelegenheit, vorher noch etwas … äh m … abzuleiten. Bis gleich!« Unter dem huhnigen Gelächter der Wiccas drehte er sich herum und ging hinaus.
    Das, was nun folgte, kannte Mara schon von anderen Treffen mit Mamas Wicca-Gruppe und darum behielt sie Professor Weissinger im Auge.
    Schade, dass ich mein Handy im Zimmer hab, dachte sie. Das wäre jetzt gleich sicher ein Foto wert.
    Ein paar Minuten später hätte Mara vermutlich ihre gesamte Speicherkarte vollgeknipst. Der Anblick von Professor Weissinger inmitten einer Schar von Frauen, die alle ihr ganz eigenes Auren-Hygiene-Programm absolvierten, war schlichtweg unbezahlbar.
    Alle Wiccas waren sofort aufgesprungen, hatten sich in der überschaubaren Gaststube ein Plätzchen mit genug Ellbogenfreiheit gesucht und dann ging es auch schon los: Die einen prusteten mehr oder weniger rhythmisch und vollführten dabei mit ihren Armen Bewegungen, die entfernt an Kugelstoßen erinnerten. Andere drehten sich langsam im Kreis wie ein Tanzbär und hoben langsam ihre Arme.
    Professor Weissinger hob nur die Augenbrauen, als Maras Mutter die Hände über den Kopf hob und dabei einen so hochfrequenten Singsang von sich gab, dass der Professor Angst um seine Brillengläser haben musste.
    Da sehen Sie es, dachte Mara grimmig. Mama ist nichts für Sie. Daran hat sich Papa schon vor Jahren die Zähne ausgebissen.
    Sie erinnerte sich noch gut, wie er eines Tages mit diesem großen Kopfhörer nach Hause gekommen war. Als Mama mal wieder mit ihrer täglichen Seelenhygiene begann, legte er demonstrativ eine seiner alten Schallplatten auf und hörte sie in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Mara kannte alle Platten von Pink Floyd so gut wie auswendig. Allerdings nur in diesem quäkenden Sound, den man vernahm, wenn jemand neben einem den Kopfhörer auf Tausend gedreht hatte. Irgendwie passte Mamas irres Gesinge auch ganz gut zu dem einen oder anderen Song der Psychedelic Band.
    Als Dr. Thurisaz ein paar Minuten später zurückkam, hatten sich die Wiccas wieder einigermaßen beruhigt. Er wirkte zwar nicht direkt, als wäre er in Eile, aber sein Auftreten hatte für Mara doch etwas Drängelndes.
    »So, dann nehme ich mal an, alle Auren sind gereinigt und müssen auch nicht mehr zum Trocknen rausgehängt werden? Sehr schön. Bitte nehmen Sie nun die Zettelchen mit dem Vers zur Hand und legen dann die Arme verschränkt auf den Tisch.«
    Alle folgten der Anweisung, auch Mara und der Professor.
    »Fein, und jetzt betten Sie bitte Ihre Häupter bequem auf den Armen. Wir wollen doch nicht, dass Sie nachher mit einer Beule aufwachen oder der eine oder andere Dickschädel vielleicht gar die hübschen Echtholztische beschädigt.«
    Das ging eindeutig an den Professor, obwohl Thurisaz noch nicht einmal ansatzweise in dessen Richtung geblickt hatte. So langsam ging Mara das dauernde Gescherze doch ein wenig auf die Nerven.
    Der macht hier Witze und ich hab die Götterdämmerung am Hals, dachte sie. Jetzt zeig endlich, was du draufhast.
    »So, wenn jetzt alle, die Ihren Kopf nicht in Blickrichtung des Zettelchens gebettet haben, diesen kleinen Missstand noch korrigieren wollen.«
    Ein paar der Wiccas kicherten peinlich berührt, unter anderem Walburga, und wendeten sich den Zetteln zu.
    »Sehr gut, ich bin stolz auf Sie. Also, bitte sprechen Sie nun mit mir, und zwar so synchron wie möglich«, sagte Thurisaz und wurde dabei immer leiser.
    Mara war immer noch mulmig, als sie auf den Zettel mit dem unheimlichen Vers blickte. Sie bemerkte, dass Thurisaz wieder auf seine Uhr sah und ein paar Sekunden wartete. Schließlich begann er zu sprechen und sah auffordernd in die Runde. Die Wiccas stimmten eine nach der anderen mit ein:
    Hohen Mut verleiht deine Macht;
    grimmig und groß wächst in dir die Kraft!
    Zur leckenden Lohe dich wieder zu wandeln,
    spürst du die lockende Lus t …
    Mara sah zum

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