Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal
Professor und ihm war anzumerken, dass es ihm auch nicht viel besser ging.
Hohen Mut verleiht deine Macht;
grimmig und groß wächst in dir die Kraft!
Sie glaubte zu erkennen, dass er nur die Lippen bewegte und gar nicht wirklich mitsprach.
Zur leckenden Lohe dich wieder zu wandeln,
spürst du die lockende Lus t …
Sie beschloss, auch nur so zu tun, als ob sie den V…
Alles war weiß.
Erstaunt sah Mara sich um. Aber egal, wohin sie blickte, die Gaststube war verschwunden, als hätte jemand einen magischen Lichtschalter bedient. Stattdessen starrte sie in milchiges Nichts.
Nebel?
Sie hob ihre Hand und sah sie klar und deutlich vor sich.
Kein Nebel.
Sie wollte ein paar Schritte gehen und stellte fest, dass es nichts gab, worauf man laufen konnte. Trotzdem bewegte sie sic h … vielleicht. Oder auch nicht. Wie konnte man das schon so genau sagen, wenn man sich an nichts vorbeibewegte und auch keinen Lufthauch spürte? Ohne Bezug zu irgendwas gab es auch keine Bewegung. Oder doch?
Mara wurde schwindelig, als sie versuchte, den Gedanken zu Ende zu denken. Also blieb sie stehen oder auch nicht und sah sich noch einmal um.
Nichts.
Von wegen »Flughafen«, schimpfte sie in sich hinein, hier ist überhaupt nix, wo man einsteigen könnte. Hier ist sogar so wenig irgendwas, dass es schon wieder viel ist. Viel nix nämlich!
Mara wartete einen Moment, aber nichts änderte sich. Schließlich beschloss sie, wieder aufzuwachen. Inzwischen hatte sie ja Übung im Visionen abschalten und wusste, dass sie sich einfach nur auf das Ziel konzentrieren musst e – in diesem Fall: die Eckbank im Stüberl des Forsthauses.
Mara fokussierte ihre Gedanken und schon passiert e … nichts.
Verdammt, was ist denn los? Warum geht das denn jetzt nicht wie sonst?
Mara runzelte die Stirn. Doch da durchzuckte sie ein Gedanke, der ihr so gar nicht gefiel: War vielleicht etwas schiefgegangen? War sie etwa irgendwo anders gelandet?
Urplötzlich schnürte es Mara die Kehle zu und sie spürte Panik in sich aufsteigen!
Hatte Thurisaz vielleicht sogar erkannt, dass sie nur da war, um ihn auszuspionieren, und hatte sie darum hier geparkt? Verdammt, warum war sie nur so naiv gewesen!
Da bemerkte sie, wie sich etwas vor ihr im Nichts abzeichnete und langsam an Kontur gewann. Mara erkannte die Umrisse sofort wieder, denn wer sonst hatte die Form einer Socke voller Götterspeise?
Klar und deutlich schälte sich die blaugrau schillernde Geistergestalt von Walburga aus dem nebellosen Nebel.
Und schon folgten ihr auch die anderen Wiccas. Mara erkannte Mama etwas weiter weg und zu ihrem Erstaunen auch Professor Weissinge r – und zwar direkt daneben.
Hey, der saß doch vorhin gar nicht direkt neben Mama, wie hat er denn das jetzt angestellt?
Doch Mara bremste sich sofort wieder, denn sie hatte jetzt wirklich wichtigere Themen als das.
Stattdessen zwang sie sich dazu, die sie umgebenden Geistergestalten genauer zu mustern, und stellte fest, dass die im Gegensatz zu ihr alle die Augen geschlossen hatten. Alle schliefen tief und fes t – außer Mara.
MAMA, rief Mara und bemerkte erschrocken, dass sie keinen Ton von sich gegeben hatte!
Sie rannte zu ihrer Mutter und bewegte sich doch keinen Zentimeter vom Fleck!
MAMA, schrie Mara noch einmal und konzentrierte sich mit aller Kraft darauf, irgendwie zu ihr zu gelangen. Sie ruderte mit den Armen, strampelte mit den Füßen und brüllte tonlos wie verrückt in das Nichts hinein. Aber Mama blieb unerreichbar und reagierte nicht. Mara fühlte sich mit einem Schlag völlig hilflos. Gleichzeitig stieg eine maßlose Wut auf Thurisaz in ihr auf, wie sie es noch nie zuvor in ihrem Leben empfunden hatte.
»Du Saukerl, wenn du Mama was antust, reiß ich dir für immer das Lachen aus dem Gesicht!«, kreischte Mara wie von Sinnen und spürte nur die Schmerzen in ihrem Hals.
Doch was war das? Bei Mama tat sich wieder etwas.
Mara kniff die Augen zusammen und wischte sich hastig den Tränenschleier weg. Ja, Mama sah ganz eindeutig nicht mehr erschrocken aus, sonder n … verzückt! Mama lächelte.
Erschöpft vom Wechselbad der Gefühle, sah Mara zu, wie eine Wicca nach der anderen ebenfalls zusammenzuckte und im ersten Moment aussah, als würden sie in den Schlund der Hölle blicke n … doch dann entspannte sich ihr Gesichtsausdruck und zurück blieb ein seliges Lächeln. Wie es schien, sahen sie alle etwas völlig anderes als Mara. Und es sah ganz so aus, als hätte Thurisaz zumindest teilweise die
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