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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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zur Seite und hing nun mit dem Kopf und einem Arm aus dem offenen Fenster der Fahrertür. Durch die Drehbewegung des Autos und den Wind schlenkerte sein lebloser Arm auf und ab und es sah aus, als würde er den anderen Autos winken.
    Mara wuchtete ihr linkes Bein über die Mittelkonsole mit dem Schalthebel und tastete hektisch nach der Bremse. Welches Pedal war das noch mal? Mann, ist mir schlecht. Das da! Genau! Sie trat darauf und es war nicht die Bremse. Stattdessen machte der Wagen einen regelrechten Sprung nach vorn und Mara wurde von der Beschleunigung nach hinten geschleudert. Verdreht klemmte sie nun zwischen den beiden Sitzen und kämpfte gegen die Schwerkaft. Endlich bekam sie die Kopfstützen zu fasen und riss sich wieder hoch. Als sie nach vorn sah, stellte sie fest, dass sie sich durch das Gasgeben doch glatt aus der Drehbewegung gelöst hatten. Ein Lastwagen kam ihnen entgegen. »Spinnt der?«
    Entgege n … auf der Autobah n … Moment.
    »Falschrumfalschrumfalschrum!«, rief Mara panisch und trat mit den Beinen nach den anderen Pedalen. Bei dem einen Pedal passierte gar nichts, wie hieß das doch gleich, egal, dannist das dadieBremseokayokayokay !
    Doch bevor sie in die Eisen stieg, schob Mara ihren Arm und die Schulter in den Gurt des Professors, krallte sich so fest sie konnte am Lenkrad fest und lenkte erst mal nach links auf den Standstreifen, um dem Lastwagen auszuweichen. Viel zu schnell kam ihr von dort allerdings die Leitplanke entgegen. Mara schrie auf, packte den Professor mit einer Hand am Kragen und riss ihn zurück ins Auto.
    Mit einem lauten Krachen schmetterte der Wagen auch schon gegen die Leitplanke und schrappte mit einem höllischen Quietschen an der Straßenbegrenzung entlang. Gleichzeitig rauschte der Lastwagen dröhnend vorbei und verfehlte sie nur um wenige Zentimeter.
    Mara gestattete sich nicht einmal einen Aufatmer, trat mit beiden Füßen auf die Bremse und hoffte das Beste. Das Auto bremste. Und wie. Eine brutale Kraft wirkte auf ihren ganzen Körper, als wolle sie Mara direkt durch das Armaturenbrett schmettern. Hätte Mara sich nicht notdürftig mit Gurt und Lenkrad verklemmt, sie wäre garantiert auf der Motorhaube gelandet.
    Wie gerne hätte sie jetzt einfach mal kurz die Welten gewechselt, um nur für einen Moment in dem Gefängnis in Nóatún zu verschnaufen. Aber sie wusste genau, dass sie das nur weitere wertvolle Sekunden in der Realität kosten würde.
    Mara keuchte, als ihr das Lenkrad auf den Brustkorb drückte, aber sie ließ nicht los und versuchte dabei so gut sie konnte, weiterhin an der Leitplanke zu bleiben. Funken stoben, als immer wieder Metall auf Metall schlug, schrilles Quietschen wechselte mit ohrenbetäubendem Krachen und mischte sich mit den meckernden Hupen der entgegenkommenden Fahrzeuge.
    »Hrrrggghh«, stieß Mara wild hervor und mobilisierte das letzte bisschen Kraft in Armen, Beinen, Rücken, Nacken, Fingern, Bauchmuskel n … Und endlich: Der Druck der Schwerkraft wurde schwäche r … das Auto wurde langsame r … Ja!
    Dafür hörte die Leitplanke auf und eine Böschung begann. Nein! Mara wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Wir überschlagen uns, echt jetzt, wir überschlagen uns, dachte sie noch. Dann schloss sie die Augen un d …
    … sah das Auto von oben.
    Für einen Moment genoss Mara einfach nur die Stille und das angenehm mühelose Schwebe n … Ah h … Das ist wieder das Astraldings, dachte sie und betrachtete seltsam distanziert, wie der Wagen sich noch ein paar Mal seitlich überschlug, schließlich wieder auf den Rädern landete und dann unterhalb der Böschung im halbhohen Gras liegen blieb.
    So, was mach ich jetzt?, überlegte sie. Vielleicht bin ich ja tot und wenn ich zurück in meinen Körper geh’, sterb ich sofort. Da bleib ich doch lieber s o … oder? Mara überlegte und gleichzeitig spürte sie, wie ihr das Ergebnis der Überlegungen immer egaler wurde. Es war leider viel zu einfach, hier als Geisterdings über den Dingen zu schweben und dabei zunehmend gleichgültig in sich hineinzulächeln.
    Trotzdem, nachsehen konnte ja nicht schaden, oder? Ob das ging? Und tatsächlich: Mara musste nur daran denken und schon glitt sie auf das Auto zu. Sie konnte nun durch das Loch blicken, wo vorhin noch die Windschutzscheibe gewesen war. Der Wagen tat keinen Mucks mehr, der Motor war abgestorben, nichts rauchte oder brannte oder so. Gu t … vielleich t … doch, gut.
    Vor ihr hing ein Mann mit weißem Bart kopfüber in

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