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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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als unehrenhaft und man trat sich immer Auge in Auge gegenüber. Mara konnte sich nicht so ganz entschließen, ob sie das nun besonders heldenhaft fand oder besonders dumm. Sie entschied sich für »heldenhaft dumm«, sparte dabei aber Siegfried den Drachentöter ganz ausdrücklich aus. Der war vielleicht nicht der Schlauste, abe r … h m … egal, Themawechsel.
    Am Ende des Ganges erkannte sie ein weiteres riesiges Tor aus, na ja, weiteren Schiffen eben. Als sie darauf zuschritten, öffnete ein dumpf grollender Mechanismus die ineinander verzahnten Boote und gab den Blick frei in einen prunkvoll ausgestatteten Saal.
    Das Geräusch, das nun an ihr Ohr drang, kannte Mara nur zu gu t – und zwar aus der Zeit, als Papa noch bei ihnen gewohnt hatte: Dort vorn in dem riesigen Raum hatte ein Pärchen gerade richtig Zoff.
    »Du bist der Gott dieser Tiere! Also, warum befiehlst du ihnen nicht, woanders zu keifen?«
    »Eben weil ich auch der Herr der Möwen bin, keifen sie für mich und tun gut daran! Außerdem erheitert es mich.«
    »Es erheitert dich?!«
    »Ja, es erheitert mich, Weib.«
    »Nenn mich nicht Weib, Njörðr, sondern bei meinem Namen, oder ich schwöre dir, mein Volk der Riesen marschiert in Asgard ein!«
    »Das soll uns Asen recht sein, oh mächtige Skaði, denn dann sehen wir, ob deine Thursen nun endlich das Marschieren erlernt haben oder wieder nur blindlings brüllend vorwärtswalzen und sich dabei gegenseitig mehr bedrängen, als ihre Bezwinger das vermögen. Haha!«
    Jemand kreischte wütend. Etwas klirrte.
    Die Männerstimme schrie: »Wage es nicht, Weib!«
    Die Frauenstimme schrie: »Mein Name ist Skaði !«
    Es krachte. Und dann kam etwas sehr Großes, Schweres direkt auf Mara zugeflogen. Ein massiger Schatten fiel auf sie und hätte sie nicht einer ihrer Begleiter zur Seite gezogen, das Abenteuer wäre nun unter einem perlenbesetzten Thron ebenso abrupt wie überraschend zu Ende gegangen.
    So aber zerbarst die mehrere Meter große, prunkvolle Sitzgelegenheit mitten auf dem Gang und zerschmetterte dazu ein paar der dicken Planken, aus denen der Boden gezimmert war. Unzählige faustgroße Perlen wurden in die Luft geschleudert und prasselten nieder wie tödliche Hagelkörner.
    »D… danke«, stotterte Mara und erkannte dann, dass ihr Retter der Gleiche war, den sie die Klippe hinuntergestoßen hatte. Der Wächter nickte nur und deutete nach vorn in Richtung Thronsaal.
    Mara nickte beschämt zurück, griff ihren Stab etwas fester und ging los. Was hätte sie auch sonst tun sollen.
    Es war verdächtig ruhig. Gerade eben war doch noch so ein Lärm gewesen und dann noch das Geschrei. Nun kam ihr die Stille fast noch bedrohlicher vor.
    Da spürte Mara, dass sie immer langsamer geworden war, je näher sie dem Eingang zum Saal kam.
    Verdammt noch mal, wenn ich so weitermache, kann mich die Hel gleich von hier zum Brunch abholen!, schimpfte sie sich selbst. Und Ehekrach hin oder her, der muss mir jetzt sagen, was mit dem Professor los ist.
    Sie beschleunigte ihren Schritt und betrat schließlich den nun thronlosen Thronsaal des mythologischen Gottes Njörðr von Nóatún.
    Langsam fallen mir keine Worte mehr für riesengroß ein, dachte sie, als sie sich in dem Saal umsah und feststellte, dass darin genug Platz war, um mit einem Güterzug zu wenden.
    Aber auch die große Tafel mit den Speisen darauf, der wundervoll geschnitzte Wandschmuck in Form von allerlei Wassergetier und die mit Delfinen verzierte Schale auf dem Boden mitsamt den Äpfel n – alles war so unglaublich riesig, dass Mara sich im Vergleich dazu einfach nur ameisig vorkam.
    »Und wer ist das ?«, ertönte eine weibliche Stimme mit der kalten Wut eines Schneebretts.
    »Dies, o h Skaði, i st eine Heimdallstochter, die im Kerker vier meiner Wachen zu Boden geschickt hat, indem sie sich die Kraft des Wassers zunutze machte«, schallte es von irgendwo sehr weit oben auf Mara herunter.
    Sie legte den Kopf in den Nacken, erblickte einen Knöchel, sah noch etwas weiter hinau f … und noch weite r … und erkannte trotzdem nicht mehr als eine Kniescheibe.
    Mara stolperte ein paar Meter zurück und starrte weiter nach oben. Da stieß sie mit dem Rücken gegen etwas Hartes und drehte sich um. Vor ihr war ein lastwagengroßer Zeh. Mit grün lackiertem Nagel.
    Sie stieß einen erschrockenen Schrei aus und bekam dabei vor lauter In-die-Luft-Schauen Übergewicht nach hinten. Dazu verhedderte sie sich in ihrem Stab, als hätte sie plötzlich mehr als

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