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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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Begleiter kann nämlich gar nichts dafür und ihm darf nichts passieren. Wenn mir was passiert, ist das nicht so schlimm, weil ich eben eine Aufgabe habe, und da gehört das eben dazu, schätze ich. Aber mein Begleiter, also Herr Professor Weissinger, der will mir immer nur helfen und in letzter Zeit kriegt er immer alles ab, was eigentlich mir gilt. Er muss unbedingt wieder gesund werden, bitte!«
    War das jetzt blöd?, dachte Mara sofort, als einen Moment lang nichts passierte.
    Doch da entspannten sich Skaðis harte Züge und Mara war ganz überrascht, wie sanft sie plötzlich wirkte. »Deine Rede ehrt dich, wenn du wahr sprichst, Menschenkind. Du musst dir keine Sorgen machen. Dein tapferer Begleiter wird keine Folgen davontragen außer ein paar Träumen in jeder neunten Nacht. Linnr ok laukar werden ihn heilen.«
    Mara bemerkte gar nicht, dass ihr Tränen der Erleichterung über die Wangen liefen.
    »Du siehst also«, sprach nun wieder Njörðr, »wir Götter sind nachsichtig mit dem Geschlecht der Menschen.«
    Moment mal, dachte da Mara sofort. Ihr habt ihn doch auch vergiftet, also ist es ja wohl völlig okay, wenn ihr ihn auch wieder heieieieiWiederVergessenTutMirLeidTutMirSoLeid!
    Aber Njörðr lachte so laut, dass die schweren Türen in ihren Angeln rasselten. »Verzeih, oh Skaði , dass ich abermals die Gedanken des Menschenkindes las, doch sie sind für mich so laut, als spräche ein ganzer Chor! Und nicht nur laut im Ton sind sie, sondern auch laut im Sinne. Denn richtig sprichst du, Heimdallskind, und es ist darum auch recht und billig, wenn dein Weißbart wieder geheilt wird.«
    Er deutete wie beiläufig auf einen der Äpfel auf dem Boden und sofort schoss ein hauchdünner Strahl Wasser aus seinem Finger. Kaum hatte der Strahl den Apfel durchbohrt, verfestigte er sich auch schon zu Eis und Njörðr führte den Apfel daran spielerisch zum Mund wie an einem langen Schaschlikspieß.
    Okay, das war echt cool, dachte Mara. Aber gleichzeitig war ihr auch klar, dass er diesen Trick wohl nicht nur mit Obst beherrschte. Plötzlich fühlte sie sich wieder sehr unwohl und das, was der Meeresgott nun sagte, machte es nicht besser. »Du sollst wissen, dass dein Begleiter so lange ein Gast meiner Kerker bleibt, bis ich von deiner Ehrenhaftigkeit überzeugt bin. Also wähle weise deine Worte, kleine Wala.« Dabei streckte er ihr den Rest des Apfels an dem Eisspieß entgegen, aber Mara schüttelte nur den Kopf. Sie hatte wirklich keinen Appetit auf Aufgespießtes und Drohungen konnte sie erst recht nicht leiden. »Doch nun sprich frei heraus, was führt dich in mein Reich?«, fragte der Meeresgott nun wieder ebenso verbindlich wie zuvor. »Was ist die Aufgabe, von der du sprachst?«
    »Also gut«, nickte Mara, die nun auch keine Lust mehr hatte, weiter drum herum zu reden. »Ich komme aus der Zukunft. Also, aus einer Zeit, lange, lange nach der Zeit, in der wir uns jetzt befinden. Und meine Aufgabe ist es, etwas zu verhindern, von dem Sie vielleicht schon gehört haben, und ich hoffe, ich spreche das jetzt richtig aus: Di e … Ragnarökr .«
    Für einen Moment hörte man nur das Geschrei der Möwen und sogar die klangen angsterfüllt.
    Mara hatte sich, ehrlich gesagt, sogar ein bisschen erhofft, dass sie mit der Erwähnung dieses Wortes Eindruck schinden würde. Schadete ja nicht, wenn man sie ein wenig ernster nahm.
    Aber mit dieser Reaktion hatte sie nicht im Entferntesten gerechnet. Der mächtige Gott des Wassers war noch bleicher geworden, als er eh schon war, und Skaði ergriff seine Hand.
    »Dieses Wort ist nicht leichtfertig gesprochen, kleine Wala«, stieß Njörðr schließlich hervor, löste sich von seiner Frau und deutete nun bedrohlich mit seinem Stab auf Mara. »Niemand außer den Göttern weiß vom Endschicksal unseres Geschlechts. Wie kannst du also davon erzählen, Seherlein?« Dabei wuchs er wieder in die Höhe, aber diesmal nicht innerhalb eines Augenblicks, sondern langsam. Dazu veränderte sich auch der Raum mit ihm und Skaði ebenso . Nur Mara blieb so, wie sie war, und das hatte den schwindelerregenden Effekt, dass sie selbst eher das Gefühl hatte, zu schrumpfen, während alles andere gleich blieb.
    »Ic h … ic h … «, stammelte sie, während sie Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten.
    »Rede!«, dröhnte die Stimme des Meeresgottes so laut, dass sich Mara die Ohren zuhalten musste. Doch da Njörðr mindestens genauso laut direkt in ihrem Kopf sprach, machte das keinen

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