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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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zwei Beine und wäre damit in einen Mikadohaufen getreten, und landete einfach nur saublöd auf ihrem Hintern. Da half es auch nicht, dass sie schnell wieder aufstand und sich danach besonders seriös räusperte. Dieser Auftritt war gründlich danebengegangen.
    »Oh verzeih, wie nachlässig von mir«, dröhnte die Stimme des Meeresgottes erstaunlich höflich und Mara kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als ihr nur einen Wimpernschlag später ein dunkelhaariger, blasser, gut aussehender Mann von etwa vierzig Jahren entgegentrat.
    Njörðr war nun nicht mehr viel größer als Mara und das Einzige, was ihn von jedem anderen schwarzhaarigen, blassen, gut aussehenden Mann auf der Straße unterschied, waren die graugrünen Augen, die Mara direkt in die Seele zu blicken schienen. Trotz seiner Blässe wirkte er überhaupt nicht schwächlich, sondern das genaue Gegenteil. Vermutlich schwamm er vie l …
    Seine Kleidung war die eines Wikingerkönigs, falls es so was wie einen Wikingerkönig überhaupt gab. Ein langes, fein gewebtes Hemd in strahlendem Blau ging ihm fast bis zu den Knien und war mit einem breiten, goldbesetzten Gürtel gerafft. Darüber trug er eine Art Cape in etwas dunklerem Blau. Mara fiel auf, dass er sehr geschickt darin war, sich so zu bewegen, dass dieser Umhang auch richtig gut zur Geltung kam. Er trug kein Schwert, aber in der Hand hatte er einen Stab, der Maras gerade mal skistocklangen Spazierstock ziemlich blass aussehen ließ.
    Mara hatte mal eine Folge der Zeichentrickserie rund um Charlie Brown und Snoopy gesehen, in der ein Motorradrennen veranstaltet wurde. Charlie Brown hatte sich keinen Motorradhelm leisten können und trug stattdessen einen aufgeschnittenen Kürbis auf dem runden Kopf. Etwa so fühlte sich nun Mara mit ihrem Stab, nur weniger rundköpfig.
    Und noch zwei Dinge hatten sich verändert. Zum einen der Saal, der immer noch gigantisch groß war, aber eben groß für Menschen und nicht groß für Riesen.Und zum anderen war nun auch der riesige lackierte Zeh verschwunden. Stattdessen trat eine Frau neben den Meeresgott. Sie blickte Mara aus tiefgrünen Augen an und machte keinen Hehl aus ihrem Misstrauen. Anscheinend war das die Frau, die Njörðr mit Skaði angesprochen hatte. Sie war etwas jünger als er, ihr langes kastanienbraunes Haar fiel offen hinter den Schultern bis knapp über die Wespentaille. Sie trug ein dunkelgrünes, fast schmuckloses Kleid, das sie aber umso eleganter erscheinen ließ. Irgendwie hatte sich Mara eine Riesin anders vorgestellt. Wuchtiger irgendwi e …
    Diese Frau aber hatte hohe Wangenknochen, scharf geschnittene grüne Augen und schmale Lippen. Zudem sah sie Mara an, als hätte sie gerade eine SMS mit Liebesbekundungen von dieser in Njörðrs Handy gelesen.
    »Sag, was du willst, und dann verschwinde, Menschenkind«, zischte sie und war Mara gleich auf Anhieb unsympathisch.
    Es gibt überhaupt keinen Grund, so unfreundlich zu sein!, dachte sie wütend. Was kann ich dafür, dass ihr euch gerade jetzt über Möwen gestritten habt?
    »Ich gebe dir recht, Heimdallskind, und bitte um Verzeihung«, sprach da der Meeresgott und Mara biss sich auf die Lippen.
    Mist! Der Nerd liest meine Gedanken! Oh nee, was denk ich denn gerade, das kann er ja auch alles lesen! Ahhh, muss aufhören zu denken! Ahhh, geht nicht, geht nicht, geht nicht! Rrrrgh …
    Da bemerkte sie Njörðrs Grinsen. Dummerweise bemerkte das auch Skaði. »Aha, ich sehe, man versteht sich? Wie schön, dann bin ich hier ja überflüssig«, schnaubte sie und wollte gerade entrüstet hinausrauschen.
    Doch Njörðr hielt sie am Arm zurück. »Ich bitte dich , Skaði, b itte bleib. Auf dass du siehst, dass wir keine Geheimnisse vor dir haben. Ich will auch gern auf das stimmlose Sprechen verzichten, das den Riesen nicht gegeben ist.«
    Skaði mus terte Mara wütend, ließ sich dann aber schweigend auf einen breiten, seltsam glänzenden Sessel fallen. Das Geräusch dazu hörte sich leider sehr unbequem an. Es war kein schaumstoffiges »Wump«, so ndern eher ein muschelkalkige s »Penk«. O ffensichtlich war dieser Sessel aus dem gleichen Material wie die Rüstungen der Wachen vor der Tür und somit alles andere als ein Polster.
    Entsprechend war auch der Gesichtsausdruck v on Skaði, d ie sich nun sichtbar Mühe gab, selbigen nicht entgleisen zu lassen. »Oh, wie ich diesen Ort hasse, wie sehr, wie sehr, wie sehr!«, sprac h Skaði, und das mehr zu sich selbst als zu Njörðr oder Mara. Es schien

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