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Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal

Titel: Mara und der Feuerbringer Band 2 - Das Todesmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krappweis Tommy
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auf dem Boden. Vom Professor fehlte jede Spur.
    Dafür hatte sich noch eine vierte Person zwischen Mara und Njörðr hinuntergebeugt. »Erstaunlich, nicht wahr?«, sagte der Professor frech und Mara bemerkte, wie Njörðr kaum merklich etwas ungötterhaft zusammenfuhr.
    »Ihr seid wahrlich ein zauberkräftiges Gespann«, sprach der Meeresgott und überspielte damit seine Überraschung. »Ich nehme an, dieses Spiel habt Ihr in den letzten Stunden seit Eurer Genesung mit meinen Wachen getrieben, bis Ihr letztlich hier angelangt seid?«
    »Ja, dass dürft Ihr annehmen, großer Njörðr, und jede Sekunde war mir ein Fest. Leider kann ich das Gleiche nicht von Eurer Garde behaupten, die in dem Maße die Freude am Spiel verlor, wie ich sie gewann.« Der Professor gab sich redlich Mühe, nicht allzu breit zu grinsen, aber es gelang ihm leider kaum.
    Njörðr sah den Professor mit undurchdringlichem Blick an. »Ich möchte Euch bitten, dieses Kunststück noch einmal zu wiederholen. Ich würde mich gern noch einmal daran erfreuen.«
    »Oh, das geht auf gar keinen Fall!«, rief Mara dazwischen und dachte dazu: Verehrter Njörðr, ich weiß, dass Ihr dann versuchen würdet, die Gedanken meines Begleiters zu lesen.
    Dazu lächelte sie höflich und sah dann Professor Weissinger bedeutsam an. Hatte er das Problem verstanden? Jedenfalls ließ er sich nichts anmerken. Mara hatte zwar wirklich keine Ahnung, wie er diesen unglaublichen Trick angestellt hatte, aber sie wollte auf keinen Fall, dass der Meeresgott ihm auf die Schliche kam.
    Der seufzte dafür nun ziemlich tief und ließ sich dabei schwer auf den Muschelkalksessel fallen. Es machte Ponk , aber der Gott verzog keine Miene. Vielleicht saß er ja im Unterschied zu seiner Frau wirklich gerne kalt und hart.
    Da meldete sich Skaði wieder zu Wort: »Mir scheint, großer Njörðr, dass dir diese beiden Menschen zwar beileibe nicht das Wasser reichen können, aber doch auch einem Gott einige Überraschungen zu bieten haben. Ich denke darum, es wäre ratsam, deine Fischtölpel hinauszuschicken. Auf dass wir uns mit deinen Gästen eingehend beraten.«
    Njörðr nickte nur müde und winkte seine Garde mit einem abwesenden Handstreich nach draußen. Diesen war nicht anzusehen, ob sie das Wort Fischtölpel so wahrgenommen hatten, wie es wohl gemeint war. Aber vermutlich waren sie Schlimmeres gewohnt.
    Mara nutzte den Moment, um klammheimlich nach dem Zustand ihrer Gabe zu forschen, und stellte erleichtert fest, dass sie jederzeit in der Lage war, mit dem Professor von hier zu verschwinden. Allerdings war nun tatsächlich eingetreten, was sie beide gehofft hatten. Njörðr schien bereit, auf Augenhöhe mit ihnen zu sprechen. Und nach all dem Wahnsinn der letzten Stunden würden sie sich das jetzt sicher nicht entgehen lassen.
    Kaum hatte sich das große Tor geschlossen, wagte der Professor auch schon einen Vorstoß. »Hat die junge Wala bereits von ihrer großen Aufgabe gesprochen?«
    »Oh ja«, antwortete Skaði anstelle ihres Mannes. »Sie sprach von den Ragnarökr, als stünden sie kurz bevor. Könnt Ihr Licht ins Dunkel bringen?«
    »Gerne, wenn ich es vermag. Nun, da wir aus einer Zeit weit entfernt von diesem Tag zu Euch gereist sind, sind die Ragnarökr für Euch noch viel ferner als für uns. Umso bedeutsamer ist es, um was wir Euch bitten möchten.«
    »Ihr seid gekommen, um mich um etwas zu bitten ?«, fragte Njörðr ungläubig. »Ihr stoßt meinen Hauptmann über die Klippen, überschwemmt Nóatúns Kerker, haltet meine Wache zum Narren, wie nur Loki das vermag, sprecht von Dingen, die Ásgarðr nie verließen, treibt zudem Eure Späße mit mir, und all das, um mich um etwas zu bitten ? Ich frage mich, was mag wohl passieren, wenn Ihr kommt um jemandem zu drohen !«
    »Das wollt Ihr nicht erleben«, antwortete der Professor, wie aus der Pistole geschossen, und Mara hätte fast einen Lacher in die Halle geprustet.
    Skaði hingegen sah wohl keinen Grund, sich zurückzuhalten, und platzte kichernd in die Stille hinein. »Haha, oh mächtiger Njörðr, besser, du erfüllst ihnen ihre Wünsche, solange dein Palast noch steht! Wobei ich kaum etwas dagegen haben würde, wenn dieser Fischkessel mitsamt den schreienden Möwen dort draußen endlich zwischen des Wellenpferds Schneewehen verschwindet.«
    »Damit meint sie ›im Meer versinkt‹«, flüsterte der Professor Mara zu, aber die hatte es auch so ganz gut verstanden.
    »Musst du nun auch vor Gästen meine Hallen mit deinen

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